Donnerstag, 21. April 2016

"Unsere kleine Farm" - 2016-04-21

Manchmal stellt man sich selber ein Bein! - So erging und ergeht es gerade mir. Eigentlich dürfte mir so etwas normalerweise nicht passieren, nachdem ich lange Zeit in der Buchhaltung tätig war, aber es ist wohl wie bei dem Schuster mit seinen Leisten: ich habe glatt übersehen, dass mein Internetvertrag ausläuft. Shit happens! - Dies ist besonders hier bedauerlich, da ich erst lange Zeit brauchte, um überhaupt einen Internetanschluss zu bekommen und nun komme ich nicht zur Geschäftszeit in den Internetladen. So muss ich denn temporär auf den Internetanschluss im Teleház der Gemeinde vorliebt nehmen. Leider kommt hier nicht so die richtige Muse auf, um für meinen Blog zu schreiben - doch ich will es trotzdem versuchen ...

Hier ist inzwischen der Frühling eingekehrt und die Luft ist erfüllt von Düften der unterschiedlichen Art. Wie ich schon berichtet habe ist der ungarische Frühling anders als in Deutschland und so blüht vieles gleichzeitig, was in Deutschland nach einander blüht.

Die letzten Wochen ging ich mit erhobener Nase durch die Gegend, fast wie "Hans kuck in die Luft". Ich schnupperte an allen Blüten, die mir in den Weg kamen. Das war und ist ein besonderes Erlebnis. Seltsam, früher viel mir das Dufterlebnis nur in Spanien in den ersten Monaten des Jahres, insbesondere in den Nachstunden auf. Hier ist es ein sehr vielfältiges Erkunden. Es blühen die Obstbäume, die Tulpen, Narzissen, Pfingstrosen, der Ilex und vieles mehr. Gerade der Ilex mit seinen gelben Blüten hat es mir besonders angetan. Er duftet ganz süss nach Honig. Da möchte ich glatt eine Honigbiene sein. Vermutlich würde ich mich dann den ganzen Tag in den Blüten wälzen - aber als Mensch bin ich zu gross und so bleibt es nur der Nase vorbehalten ;-)

Doch auch die Obstäume sind spannend in ihren Düften. Die Süsskirsche riecht leicht muffig, die Birnbäume subtil süss mit einem leichten Geruch nach Birnen, die Pflaume riecht fein süss und die Quitte lässt schon die Früchte ahnen.

Auch die Blumen und Sträucher faszinieren. Der Flieder zieht mich oder besser meine Nase magisch an, die Pfingstrose erstaunt mit ihrer Vielzahl an Duftnuancen: manche duften garnicht, ander wiederum sind so intensiv, dass ich sie am liebsten in Parfümflaschen packen würde.

Aber auch die Luft trägt Duftschwaden herbei: der Geruch von frisch gemähten Gras ( die Ungarn sind für mich Weltmeister im Mähen - hier wird alles Gras gemäht, wenn es nur 15 cm Höhe erreicht hat und es gibt sogar Strafen, wenn die Grundstücke nicht gepflegt werden) - manchmal weht der Wind auch das spezifische Aroma des blühenden Bärlauches die Hänge vom Wald herab.

Alles in Allem ein Geruchs-Duft-Aroma-Erlebnis. Manchmal sollte man einfach nur die Augen zu machen und der Nase folgen ... es sei denn man lebt in der Nähe eines Schweinstalles ;-)

- ( der aber nicht unbedingt stinken muss - wie es unser beweist)

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