Sonntag, 20. Dezember 2015

"Unsere kleine Farm" - 2015-12-20

So langsam geht mir das Wetter auf den Kecks! Es wäre sicher schönes Wetter, wenn, ja wenn nicht dauernd der Nebel wäre. Tagelang ist alles unter einer weiss-grauen Suppe. Manchmal kann man nicht einmal die ersten Häuser des Dorfes sehen. Alles ist feucht, von den Bäumen tropft es, die Wege sind glitschig und selbst die Tiere verkriechen sich lieber in ihren Hütten. Es ist kurz vor Weihnachten und ich steuere in einen richtigen Winterblues. Ich würde ja gerne draussen etwas tun, aber wenn alles nur klamm ist, dann macht das einfach keine Spass. Es ist eher ein Wetter für ein gutes Buch und einen warmen Tee. Doch irgendwie habe ich selbst dazu keine Lust. Ganz im Gegensatz zu den Hunden ...

Da ist derzeit Stress angesagt! Sage und schreibe gleich drei Hündinnen sind läufig und die Rüden spinnen total. Unser Hundebär liess uns tagelang nicht schlafen, weil er die Hündinnen roch und die halbe Nacht nur am Jaulen, Quieksen und an der Haustür am Kratzen war. Immer wenn ich glaubte, jetzt wäre er endlich eingeschlafen, fing er mit einer sonoren Hundestimme wie ein Wolf an zu jaulen ... und ... alle anderen stimmten ein. Und das Ergebnis: die Hunde spinnen, sind kaum zu bändigen und ich leide unter chronischen Schlafmangel. Mich macht das total nerös! Am liebsten hätte ich ja die Hündinnen strerilisieren lassen, doch leider fehlt uns dazu das Geld.

Dies hat mich wieder einmal dazu gebracht, über den Tierschutz nachzudenken. Es gibt ja unzählige Tierschutzorganisationen, insbesondere auch solche, die sich um Tiere in den osteuropäischen Staaten kümmern. Ich höre immer wieder Berichte darüber. Doch ich wundere mich auch gewaltig. Vielleicht ist es ein deutsches Phänomen, aber manchmal werde ich den Eindruck nicht los, dass man in Deutschland eher das Problem bekämpft, anstatt sich um die Ursache des Problems zu kümmern. Mag sein, dass ich den Tierschutzorganisationen Unrecht tue, dazu stecke ich zu wenig in der Materie. Doch ich wundere mich. Da werden immense Anstregungen unternommen, um die Tiere in den Tierheimen aus Bulgarien, Rumänien oder Ungarn zu holen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. - Doch das Problem gäbe es erst garnicht, wenn es Programme gäbe, die es der Bevölkerung ermöglichen würde, ihre Tiere günstiger sterilisieren oder kastrieren zu lassen. Ich erlebe es hier immer wieder, insbesondere in den Monaten, wenn die Welpen geboren werden. Ständig werden Tiere ausgesetzt, teilweise im Wald angebunden oder sie werden umgebracht. Es ist sicher grausam, doch ich denke, man muss auch die andere Seite sehen: Wenn beispielsweise in den Osteuropäischen Ländern eine Sterilisation einer Hündin mehr kostet als der monatliche gesetzliche Mindestlohn oder die Sozialhilfe, dann ist es den Menschen schlichtweg nicht möglich, eine Hündin sterilisieren zu lassen. Dann kommt hinzu, dass für Hündinnen sehr schwer neue Herrchen oder Frauchen zu finden sind, ganz zu schweigen, wenn es Mischlinge sind. So ist es ein Teufelskreis.

Wir hatten auch nicht geplant, so viele Hunde zu haben, doch wir konnten die Gelder für alle  Sterilisationen nicht zusammen bekommen. Nun hoffe ich, dass wir noch bis Anfang Januar wenigstens eine oder zwei Hündinnen sterilisieren lassen können. Was sollen wir sonst mit so viele Welpen, von denen unsicher ist, ob wir sie überhaupt in neue Hände geben können. Ganz zu schweigen, dass für die Hunde ja auch gefüttert und geimpft werden müssen. Sicher Kritiker könnten jetzt sagen, dann muss man sich keinen Hund anschaffen. Doch dazu muss man auch wieder die andere Seite sehen. Gerade in ländlichen Gegenden ist ein Haus ohne Hund wie ein Haus mit offener Tür.

Es ist ein weites Feld und dazu gibt es sicher kontroverse Ansichten. Doch ich weiss, dass wir mit noch mehr Welpen ein riesen Problem haben werden und ich weiss auch, dass wir im Frühling wieder so manche schlaflose Nacht haben werden weil, ausgesetzten Hunde auf der Suche nach Futter die Gegend unsicher machen werden. Auch werden wieder arme ausgesetzte hungrige Hunde, in die Hühnerställe einbrechen, Schafe reissen und das Jungwild jagen. Für mich jedenfalls fängt Tierschutz bereits an der Ursache an!

Mittwoch, 16. Dezember 2015

"Unsere kleine Farm" - 2015-12-16


Nun möchte ich Euch noch den Rest unseres Hundereigen vorstellen:

Als erstes unser Problemrudel. Unlängst starb da der Rudelführer. Ich hatte davon berichtet. Inzwischen hat sich das Nur-noch-Vierer-Rudel neu organisiert, doch das Gleichgewicht ist gestört, eine Hündin und ein Rüde trauen sich kaum mehr aus ihrer Hütte. Da muss sich etwas ändern. Doch gerade bei diesen vier Hunden ist es sehr schwierig. Wie schon geschrieben, handelt es sich um unser Problemrudel. Was sie zum Problemrudel machte, ist eine traurige Geschichte.

Doddo, eine Sierra de Aires

Doddo, war ihre Mutter, eine Aussreisserkönigin. Sie war uns zugelaufen, nachdem ihr Besitzer umgezogen war, sie und eine Katze einfach zurück liess. Beide tauchten unabhängig voneinander bei uns auf und blieben. Doddo war bei ihrem Besitzer an der Kette, selbst bei Gewitter, Wind und Wetter ausgesetzt. Sie hat sicher auch oft Kohldampf geschoben. Auf jeden Fall hat sie gelernt, sich immer wieder von ihrer Kette zu befreien und im Ort nach Futter zu suchen. Wenn ich aus dem Haus ging, begleitete sie mich immer zum Laden und zurück. Die Leute im Dorf glaubten schon sie sei unser Hund. Sie war ein richtiger Streuner, doch es gab immer mehr Beschwerden und weil jeder glaubte, dass sie mein Hund ist, sprach mich die Bürgermeisterin an,  dass ich dafür zu sorgen hätte, dass sie nicht mehr streunt, sonst müsste sie abgeschossen werden. Damals wusste ich aber auch nicht, wem sie gehört. Sie kam immer öfter und morgens fand ich sie meistens vor der Haustür liegen. Dann blieb sie endgültig bei uns, das Steunern liess nach, insbesondere wenn sie satt war. Doch Doddo hatte wohl zu oft in ihrem Leben gehungert, denn sie war furchtbar verfressen. Sie war eine ganz Liebe, doch einmal Streuner immer Streuner. So mussten auch wir sie manchmal an die Kette legen, weil dort wo wir in Miete wohnten, das Grundstück nicht eingezäunt war. Es diente zu ihrer eigenen Sicherheit, doch auch hier schaffte sie es immer wieder loszukommen. Aber es wurde weniger. Dann zogen wir um. Noddi, unser Süddeutscher Schwarzer wurde ihr Partner. Daraus entstanden ein paar Würfe. Als der letzte Wurf, unser Problemrudel ca. 8 Monate alt war, riss sie wieder einmal aus und nahm ihre acht Welpen, den Rudelführer und zwei früher Geborene mit sich. Während der Rudelführer und ein früher Geborener am Abend zurück kamen, blieben die anderen erstmals verschwunden. Innerhalb der kommenden Tage kamen der andere Früher-Geborene und vier Welpen zurück. Die anderen kamen nicht mehr. Später erfuhren wir, dass anscheinend die Mutter und die Welpen von Jägern erschossen worden waren.

Doch die Welpen, die zurück kamen, sind seither schwer traumatisiert. Offensichtlich haben sie unmittelbar miterlebt, wie ihre Mutter und ihre Geschwister erschossen wurden, sie hatten das Glück, dass sie entkommen konnten. Sie sind seitdem extrem ängstlich, scheu und reagieren panisch auf laute Geräusche, haben panische Angst vor Männern, inbesondere in grüner Arbeiteskleidung und mit Hut oder Mütze. Selbst ich, die sie täglich füttert und sie zu trainieren versuche, kann sie auch nach fast zwei Jahren nicht anfassen. Obendrein sind sie Angstbeisser. So ist diese Gruppe auch "als nicht mehr vermittelbar" geworden und die Welpen blieben bei uns. Es sind liebe, sanfte Tiere, doch leider regiert sie noch immer ihre Angst. Da sie nicht zu fassen sind und bei jeder Kleinigkeit weglaufen oder sich verkrauchen, müssen sie leider die meiste Zeit in ihrem Zwinger bleiben, was ich sehr traurig finde. So stecke ich denn auch sehr viel Zeit und noch mehr Geduld in diese Gruppe. Ich wünsche mir so sehr, dass sie eines Tages so soweit sind, dass sie in die andere Gruppe intergiert werden können. Die Gruppe besteht nun aus zwei Rüden (Balou und Maci=Teddy) sowie zwei Hündinnen (Ximba und Csiszma=Stiefelchen)
von links nach rechts: Csiszma, Ximba, Balou, Maci und Jojo der Foxi

Balou und Ximba

Filou - er wurde leider erschossen

Ronja - auch sie wurde erschossen und unser Katze Nagy Fekete
Ximba ist auch heute noch die Scheuste und Ängstlichste von allen,  Doch sie ist auch die Mutter unserer Zwerge, den Junghunden. Leider hat das Muttertier ihre Angst ihnen weitergegeben und so ist diese Gruppe auch scheu. Insbesondere Felix. Eigentlich eine Hündin, doch als wir es bemerkten, dass wir die Hunde verwechselt hatten, da hörte sie bereits auf ihren Namen und so heisst die Kleine eben weiterhin Felix. Unser Zwergengruppe bestand ursprünglich aus fünf Welpen, die rührend von ihrer Mutter umsorgt wurden. Erstaunlicherweise hat die Mutter Ximba mir sogar erlaubt, dass ich ihre Welpen hochnehme. Soviel Vertrauen scheint sie nun doch in mich zu haben. Leider verstarben zwei kleine wunderschöne, seltsamer Weise hellgraue, wuschelige, wunderschöne Welpen. So besteht unsere Zwergengruppe aus den Hündinnen Felix und Luna, sowie dem Rüden Pedro Bandito.

Luna

von hinten nach vorne: Pedro Bandito, Luna, Felix und Australien Sheperd Hobby

Pedro Bandito

So nun habe ich alle unser Wauzis vorgestellt. Zu dieser Truppe gesellen sich noch etliche andere Tiere, die uns so tagtäglich ständig auf Trab halten....


copright Julietta Günther

Montag, 14. Dezember 2015

"Unsere kleine Farm" - 2015-12-14

Heute will ich Euch Hobby vorstellen. Hobby ist ein Australien Shepard mit einem Stammbaum, der einen neidisch werden lassen könnte, wenn man ein Faible für Earls, Dukes und Princesses hat. Er war der Hund, den sich mein Vater ausgesucht hat, nachdem wir Buddy wieder mitnahmen. Hobby ist ein absoluter Schmusebär, womit er meinen Vater auch um den Finger wickelte. Er ist ein total zugänglicher Hund mit jedem gut Freund, aber er hat eine ausgesprochene Leidenschaft für Kinder. Dies hat uns in Spanien vor riesigen Herausforderungen gestellt. Mein Vater hatte den Hund mit Leckerli gemästet und der arme Kerl war fast doppelt so schwer wie er sein durfte. Doch sobald Hobby Kinder hörte, war für ihn kein Halten mehr. Da war kein Zaun ihm zu hoch. Wir haben uns gefragt, wie er es schaffte auf über 1,80 m hoch zu kommen, aber er schaffte es immer wieder. Bald sah das Gelände aus wie ein Hochsicherheitstrakt. Aber solange nur irgendeine Lücke war, war Hobby auf und davon und rannte schnurstracks zum nächsten Spielplatz. Zum Glück hat keine der Mütter die Polizei gerufen hat, sonst hätte sie ihn vermutlich erschossen. Doch es ging gut aus. Und jedes Mal, wenn ich wieder einmal lautes Gelächter und jede Menge Kinderstimmen hörte, da wusste ich, es kommt wieder die Kinderkarawane mit Hobby an der Spitze, die den Hund nach Hause brachte.

Leider bekam mein Vater einen Schlaganfall und nach etlichen Monaten häuslicher Pflege mussten wir ihn in einem Heim unterbringen. Es war von Anfang an klar, dass wenn meinem betagtem Vater etwas zustossen würde, dann käme der Hund zu uns. Als mein Vater im Heim war, bekam ich die Erlaubnis, ihn MIT Hobby besuchen zu dürfen. So verbrachten wir viele Stunden in dem Altenheim und mein Vater lies Hobby aportieren bis zum Abwinken. Ein Glück dass Hobby ein Australien Sheperd ist, ein Hüte- und Arbeitstier, so hielt der Hund das Pensum auch durch. Ich hatte in während der Zeit der häuslichen Pflege, Hobby einer Diätkur mit Bewegungstraining unterzogen. Der Hund war zwar noch nicht gertenschlank, aber er hatte inzwischen wieder Normalgewicht. Wir waren also öfters im Altersheim, der Hund und ich. Bald stellte ich fest, wie die Heimbewohner auf Hobby reagierten. Selbst mein Vater, der mich teilweise nicht erkannte, wurde sofort klarer als er Hobby sah. Andere Heimbewohner, die sonst alles vergassen und in ihrer eigenen Welt lebten, kannten noch nach Wochen seinen Namen und wurden richtig munter. Sie plauderten und kamen in Bewegung. Es war als wären sie unter einer Käseglocke hervor, zurück ins Leben gekommen. Hobby war bald der Liebling der Heimes und so wuchs immer mehr die Idee heran, ihn zum Therapiehund ausbilden zu lassen. Fortan besuchten wir die Hundeschule mit ihm und er ist in Ausbildung zum Therapiehund. In dem Seniorenheim standen u.a. auch Therapiestunden mit Tieren auf dem Plan und so hatten wir die Möglichkeit, einige Praktikumseinheiten dort zu absolvieren. Das kommende Bild zeigt Hobby bei einer Therapiestunde. Damit die Bewohner eine Art Gemeinschaftsgefühl bekamen, wurde auch Hobby in einen Rollstuhl gesetzt.

Hobby hat langes Fell und das erwies sich als gutes Gelegenheit für die älteren Leutchen, ihre Feinmotorik zu trainieren. Hobby bekam Haarschmuck in Form von Klämmerchen und Haargummis verpasst. Als eine ältere Dame ihm auch noch ihren Sonnenhut aufsetzte, entstand das folgende Foto. Alle hatten sichtlich Spass und Hobby genoss die Aufmerksamkeit.

Wenn Hobby nicht gerade als Hauptdarsteller einer Therapiestunde fungiert, geht er seiner Tätigkeit als Hütehund nach. Wir hatten Hobby mit auf unser kleine Farm genommen, als wir schnell feststellte, dass Hobby ganz automatisch die Schafe hütete. Er schlich in geduckter Haltung durch das Gras , legte sich in Zeitlupe flach auf den Boden und beobachtete die Schafe. Doch sobald Gefahr drohte und wenn es nur war, dass sich jemand dem Grundstück näherte, dann jagte er die Truppe in die Unterstände. Allerdings versucht er das auch immer mit den Hühnern und Gänsen. doch da erntet er meistens nur lautstarken Protest. Australien Sheperd, im Volksmund aber auch Border Collie genannt, sind sehr intelligente Tiere und so lernte auch Hobby schnell, die Schafe auf Kommando von der offenen Weide zurück ins Gehege zu holen.

Doch diese Hunderasse sind anspruchsvollen, sehr intelligente, aber auch sehr eigensinnige und eigenständige Tiere. Sie treffen oft ihre eigenen, vom Menschen unabhängige Entscheidungen. Da muss man als Halter oftmals korrigierend einschreiten. Doch Aussies sind auch lauffreudige Arbeitstiere, die ständig gefordert werden wollen und müssen. Bei Hobby merken wir das sofort, wenn er sich unterfordert fühlt. Er beginnt nämlich dann sein tägliches Spiel mit dem Schafsbock, dann jagen die sich gegenseitig über das Gelände. Und wenn er davon genug hat, will er immer eingreifen, wenn es im Schweinestall lautes Gegrunze oder Randaale gibt. Erst wenn er sich ausgetobt hat, legt sich Hobby hin und schläft, doch immer mit mindestens einem Ohr am Geschehen. Inzwischen ist er soweit in die Gruppe integriert, dass er die Gänse, die ihn attackieren wollen, nur noch mit einem kurzen Seitenblick streift. Wenn allerdings wieder einmal ein Hase ausgebüchst ist, dann ist er ganz aufgeregt und fängt auch ihn an, ihn den Stall zurück treiben zu wollen. Hobby weiss ganz genau, welches Tier, wo seinen Platz hat.

Leider wurde Hobby, trotz sämtlicher Schutzmassnahmen mit dem Herzwurm infiziert und es dauerte fast
1 1/2 Jahre, bis er sich wieder erholte. Er ist soweit wieder der Alte, doch ob er jemals die Ausbildung zum Therapiehund abschliessen wird und ob er noch einmal die Bewohner des Altersheimes beglücken wird, das steht in den Sternen. Schade!

Ein Australien Sheperd ist nicht einfach, eigensinnig, braucht sehr viel Bewegung und da er schnell lernt, muss man sich im Training, ständig etwas Neues einfallen lassen. Am Besten wäre es vermutlich, wenn man Agility Training, Kunststückchen und Schafehüten kombinieren könnte. Dann hätte man einen wirklich ausgeglichen Aussie. Aber das ist ein Fulltimejob.



Doch Hobby hat noch eine ganz andere grosse Leidenschaft: er ist total vernarrt ihn einen unserer Kater und der Kater in ihn.






Abends suchen sie einander und wenn sie sich gefunden haben, dann beginnt das abendliche Ritual. Hobby legt sich auf den Boden und der Kater massiert ihm mit seinen Vorderpfoten den Bauch. Irgendwann rollt sich der Kater zwischen Hobbys Pfoten oder auf seinem Rücken ein und beide brummen sich in den Schlaf. Gute Nacht ! 

Morgen stelle ich Euch die anderen aus dem Rudel vor....

Copyright Julietta Günther




Samstag, 12. Dezember 2015

"Unsere kleine Farm" - 2015-12-12

Heute ist ein wunderschöner sonniger kalter Wintertag mit einem strahlend blauen Himmel. Es gab zum ersten Mal in diesem Winter richtigen Frost und so ist jeder Grashalm mit weissen Eiskristallen überzogen.

Doch es liegt Unruhe in der Luft. Rundherum bellen die Hunde und die allgemeine Geräuschkulisse ist lauter als üblich. Bereits kurz nach dem Hellwerden hörten man die Schweine. Ihr durchdringliches Schreien wenn sie aus ihren Stall gezogen werden, ist kilometerweit zu hören. Ich habe mich bis heute nicht daran gewöhnen können. - Wie an den Wochenenden vor Weihnachten üblich ist heute Schlachttag. Man mag dazu stehen wie man will, doch wer zu Weihnachten sich auf einen Gänse- oder Schweinebraten freut, wer Grillhähnchen und Schnitzel liebt und so manchen Einkehrschwung bei einem Hamburgerladen oder Imbiss macht, dem muss auch klar sein, dass es eben ohne die Schlachttage nicht geht. Ich bin bekennender Fleischesser, liebe selbstgemachten Schinken und Haxe. Dennoch, wenn es ans Schlachten geht, dann gehe ich stiften und tauche erst wieder aus der Versenkung auf, wenn es um die Weiterverarbeitung geht. Wobei ich viele Frauen kenne, die ebenso untertauchen.

Für uns steht heute kein Schlachten an. Die letzten Jahre haben wir es meistens in den Januar oder Februar verschoben. Vor Weihnachten ist es sowieso, dass im gesamten Umkreis geschlachtet wird und man wird als Hilfskraft dazu eingeladen. Dieses Jahr bekamen wir bislang noch keine Einladung. Einerseits bin ich ganz froh darüber, denn wir haben zur Zeit eine Menge zu tun, doch andererseits ist ein Schlachttag auch ein Ereignis. Es ist zwar eine Menge Arbeit bis alles verarbeitet ist und das Fleisch in Gefriere, der Schinken und die Würste im Salz liegen, doch es ist auch ein geselliges, lustiges Zusammentreffen. Es wird viel geplaudert, gut gegessen und meistens geht es auch feuchtfröhlich zu.

Fleischesser oder Vegetarier? Ich habe mich mal etwas mit der Evolutionsgeschichte umgetan. Ein hochinteressantes Thema. Die Theorien gehen davon aus, dass der Homo Rudolfensis (2,5 - 1,8 Mio Jahren) ein Pflanzenfresser war, während der Homo Erectus (1,8 -40.000 Mio Jahren) ein Fleischfresser. Vielleicht wurden aus diesen Spezies heute die Fleischfresser und die Vegetarier. Wer weiss! - Interessant ist, dass das menschliche Gebiss einen Aufbau eines Fleischfressers aufweist. Es besteht aus Schneidezähnen, Eckzähne = zurückgebildeter Fangzähne, Backenzähne und Mahlzähnen. Auch der Verdauungstrakt ist der eines Fleischfressers. Ganz imposant fand ich den Vergleich mit den Händen. Wie bei Fleischfressern hat der Mensch "Pfoten" mit fünf  "Zehen" und "Krallen". Vielleicht sagt deshalb auch der Volksmund "die hat sich den Mann, der anderen gekrallt" oder "er hat sie in seinen Fängen"? ;-)

Gleichwohl ob oder ob nicht, der Mensch hat sich in seiner Evolution seiner Umgebung angepasst. So fand ich einen Bericht interessant, dass auch die heutigen Menschen in Bezug auf ihre Ernährung unterschiedliche Entwicklungsausprägungen haben. Der Körper der Eskimo, kann ganz andere Nahrung verarbeiten als beispielsweise der, der Menschen aus Polynesien, Europa oder Afrika. Durch die Globalisierung kommt es aber heutzutage zu einem weltweiten Nahrungsaustausch.  Jetzt gibt beispielsweise es Hamburger und Pommes bei den Eskimos und Polynesiern. Die ursprünglichen Nahrungsmittel, wie fettes Robbenfleisch oder Fisch werden immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Der Kőrper ist jedoch nicht auf diese Nahrungsumstellung eingerichtet. Dies führt beispielsweise in diesen Regionen zu Fettleibigkeit. Wir essen ja normalerweise auch nicht fettes Essen wie Eisbein mit Sauerkraut im Sommer, es sei denn irgendjemand meint, bei 40 Grad im sonnigen spanischen Süden, auf deutsches Essen im Sommerurlaub nicht auskommen zu können. Dem ist dann auch oft Montesumas Rache gewiss. Die Natur ist schon ein schlaues Kerlchen! Eigentlich müsste die Evolutaion bereits angefangen haben, sich auf die Globalisierung der Ernährung  ein- und umzustellen. Heute ein paar Kilo zu viel nach dem kommenden Weihnachtsessen - und .... in ein paar Generationen, werden diese Kalorien einfach vom Körper nicht mehr aufgenommen, sondern von diesem als "nicht verwertbar" deklariert und durchgeschleust. Wäre doch cool! Frei nach dem Film "Zurück in die Zukunft", sich vor Weihnachten ins Auto gesetzt, ab in die Zukunft - nach dem Fest zurück ins Jetzt.

copright Julietta Günther

Freitag, 11. Dezember 2015

"Unsere kleine Farm" - 2015-12-11

Bella kam in der kalten Jahreszeit zur Welt. Wir hatten am Tag mehrere Kubikmeter Holz in dem Holzschuppen eingelagert. Doddo, Bella's Mutter, wieder einmal ausgerissen, suchte sich für die Geburt ihrer Jungen just den Holzschuppen aus. Sie hatte die Jungen dort geworfen, war aber keine gute Mutter und hat sich nicht sonderlich um ihre Jungen gekümmert. Etliche waren unter die Holzstapel gekrochen und bis ich das Holz umgestapelt hatte, was etliche Zeit in Anspruch nahm, lebten einige der Jungen nicht mehr. Doch Bella und drei andere überlebten erst einmal. Aber wie gesagt, Doddo war keine gute Mutter. Buddy oder Noddi, der Vater machten Krach, wenn sie wieder einmal eines ihrer Jungen im Schnee liegen liess. Die beiden kümmerten sich auch sonst rührend um die Jungen.

Die Welpen wuchsen heran und waren inzwischen 2 Monate alt. Eines Morgens, wir hatten in der Nacht minus 18 Grad, kamen die Jungen frühmorgens angelaufen bis auf Bella. Doch ich dachte mir nichts dabei, da die Jungen normalerweise nicht vor 8 Uhr aus der Hütte kamen. Doch als um neun Bella noch immer nicht  auftauchte, ging ich sie suchen und fand sie im Holzschuppen, halb erfroren. Ihr war ein Holzscheit auf die Hinterpfoten und Rückrat gefallen, sodass sie eingeklemmt war und sich nicht mehr alleine befreien konnte. Es war kaum noch Leben in dem kleinen Hundchen, die Hinterpfoten waren eisekalt. Ich trug sie erst einmal ins Haus, rief den Tierarzt. Der stellte an den Hinterpfoten schwere Erfrierungen fest, sowie Quetschungen an der Wirbelsäule und machte mir wenig Hoffnung. Er sagte, dass er allerdings noch ganz schwache Reflexe in den Pfoten bemerkt und wir abwarten sollen, was sich innerhalb einer Woche tut. Wenn sich keine Besserung einstellt, dann müsse sie wohl eingeschläfert werden. Buddy stand die ganze Zeit dabei und wich fortan Bella nicht mehr von der Seite.

Bella musste warmgehalten werden. Langsam taute sie wieder auf, doch ihre Hinterbeine waren unbewegt. Buddy begann damit, ihr immer wieder die Hinterpfoten zu lecken und ich bemerkte, dass er sie auch immer wieder leicht hinein zwickte. Die kommenden Tage bangten wir um ihr Leben, doch die Kleine erwies sich als zäh. Bella lag in einer Wanne neben meinem Bett. Ihr wurde alle halbe Stunde Flüssigkeit und Nahrung zugeführt, dann musste sie wieder zu einer Hundetoilette gebracht werden. Sie wurde inzwischen immer munterer, aber ihre Hinterbeine blieben bewegungslos. Der Tierarzt kam und wir verständigten uns auf noch eine Woche Karanz, um dann zu entscheiden, wie wir weiter verfahren. Es sah trotzallem nicht gut aus! Doch wir hatten das kleine Wesen schon so richtig ins Herz geschlossen. ...

Buddy ging mit der Zeit immer ruppiger mit ihr um, aber wir liessen ihn gewähren, nachdem wir feststellten, dass er dies scheinbar tat, damit sie sich wehrte. Und tatsächlich, es half! Sie begann sich zu wehren und nach über zwei Wochen begann Bella, auch wieder ihre Läufe zu bewegen. Erst kroch sie voran, doch irgendwann nach mehr als drei Wochen stand sie zum ersten Mal wieder auf ihren Beinen. Erst war sie sehr wackelig und auch später, während sie wuchs, knickten ihr immer wieder die Hinterläufe weg. Auch heute noch läuft sie etwas schräg übereinander. Doch wer sie heute sieht, wenn sie  mit Caesar über das Gelände fegt und herumtobt, dann glaubt keiner mehr, dass  sie eine Behinderung hat und ihr Leben am seidenen Faden hing. Nur springen kann sie nicht, aber das ist auch nicht  wichtig. Auch lässt sie es kaum zu, dass sie jemand an ihren Hinterläufen berührt. Doch sie ist ein glücklicher und quietschfideler Hund.

Sie ist eine ganz Liebe und mit jedem gut Freund, doch sie ist auch unser bester Wachhund. Lange schon bevor die anderen aufmerksam werden, schlägt sie an. Bella hat einen ganz eigenen Charakter und ist ein kleines Schlitzohr. Sie ist aber auch die "Mama unserer Viecher": besonders die Katzen haben ihr es angetan. Bella hat es sich zur Aufgabe gemacht, unsere Katzen floh- und läusefrei zu halten. Mit ihren Zähnen "kämmt" sie das Katzenfell und entfernt jedes Ungeziefer. Die Katzen wiederum lassen diese Prozedur anstandslos über sich ergehen und gehen ihr anschliessend um den Bart.

Allerdings scheint sie das Kommando "kommt her" falsch verstanden zu haben und nimmt das als Aufforderung, Caesar zum Spiel aufzufordern.

Im Augenblick liegt jedoch sie neben mir auf der Couch und schnarcht in den höchsten Tönen.


Morgen erzähle ich weiter von unseren anderen Wauzis ...

copright Julietta Günther

Donnerstag, 10. Dezember 2015

"Unsere kleine Farm" - 2015-12-10

...
Buddy ist ein Schäferhund-Mix mit einem ausgesprochen Beschützerinstinkt und der eine besonders starke Beziehung zu mir hat. Er ist unser "Babysitter vom Dienst", der sich rührend immer um unsere Junghunde kümmerte und der total hysterisch reagiert, wenn einer unserer Katzen Unheil droht. Eigentlich war er für meinen Vater vorgesehen, doch nachdem mein Vater Probleme mit dem Laufen bekam, war schnell klar, dass Buddy nichts für ihn war und so kam der Hund wieder zu uns zurück. Buddy ist unser Reisehund, der es liebt Auto zu fahren. So begleitete er mich auch auf meine Fahrten nach Deutschland und Spanien. Mit seinen 10.000 Reisekilometern im Jahr hätte er glatt bei Miles&More teilnehmen können, doch wir fuhren mit dem Auto. (hierzu auch "Buddy on Tour"). Er hat einen so starken Bezug zu mir, dass er, als ich nach einer Reise ohne ihn, zurück kam, mir tagelang nicht mehr von der Seite wich. Einmal legte er sich sogar der Länge nach neben mich ins Bett und ich hätte es wohl auch nicht bemerkt, so vorsichtig ging er dabei vor, wenn - ja wenn - er nicht so haarig gewesen wäre. So haarig ist mein Männe nun einmal nicht und obendrein lag er auf der falschen Seite ...

Buddy ist ein Kraftpaket von einem Hund, der es schafft, sich innerhalb eines Wimpernschlages aus dem Platz, in einen Hochgeschwindigkeitshund zu verwandelt. Und das ohne Ankündigung! Wenn man darauf nicht gefasst ist, dann sieht man ganz schön alt aus. Das musste ich aus eigenem Leib erfahren. Einer seiner Spontansprints verdankte ich einen mehrfachen Knöchel- und Beinbruch.

Nachdem Buddy erst hier in Ungarn heimisch war, dann in Deutschland, eine Zeit in Spanien weilte und dann wieder retour kam, ist der Hund ein sprachliches Multitalent. Er versteht, wenn er will -versteht sich - seine Kommandos auf Ungarisch, Deutsch, Englisch und Spanisch. Wobei alle unsere Hunde sowieso drei Sprachen können: Deutsch, Ungarisch und Zeichensprache. Ich spreche mit ihnen Deutsch als auch Ungarisch und trainiere sie zudem in Zeichensprache, mein Männe wiederum gibt die Kommandos auf Ungarisch.

Ein "Problem" haben wir allerdings mit ihm. Eines Tages war er mit seiner Mutter Doddo ausgebüchst. Doddo war eine zugelaufenen Sierra de Aires, von Natur aus verfressen und Aussreisserkönigin. Was ihr dann auch später zum Verhängnis wurde. Aber nicht nur ihr, doch davon später. Die beiden sind also ausgerissen und während Doddo am Abend wieder retour kam, fehlte von Buddy tagelang jede Spur. Wir suchten die ganze Gegend ab, einmal meinte ich in der Ferne etwas Bellen zu hören, aber er kam nicht. Nach vier Tagen schlugen die Hunde nachts an und es kratzte an der Haustür. Herein kam Buddy. Wir wissen nicht wo er war, vermuteten aber, dass er irgendwo eingesperrt worden war. Denn das erste was er machte, war, dass er einen kompletten 10 l-Eimer Wasser leersoff. Buddy ist sehr zutraulich zu Menschen und wir vermuteten, dass ihn jemanden gefangen hat. Damals wurden öfters Hunde geklaut, um sie weiter zu verkaufen. Hunde mit Chip gab es kaum und wir hatten verlauten lassen, dass unser Hund ein Ortungs-Chip hätte, mit dem wir ihn aufspüren könnten. Die Finte hat scheinbar gewirkt! Buddy war wieder zu Hause.

Aber bei näherer Betrachtung, traf uns schier der Schlag. Ich konnte meinen Augen kaum trauen, was ich sah:
Der Hund war über und über mit Zecken bedeckt. Alleine in und an den Ohren musste ich über 100 entfernen. Während ich eine nach der anderen Zecke entfernte, hat er jämmerlich gelitten. Die ganze Prozedur dauerte über zwei Wochen bis der Hund endlich zeckenfrei war. Er hatte es sich angewöhnt schon im Vorfeld aufzujaulen, wenn ich nur Anstalten machte, eine Zecke entfernen zu wollen. Auch heute noch, wenn ich ihn kämmen will, jault er vorsorglich auf. Das Schlimme war, dass nichts dagegen half: kein Shampoo, kein Ex spot - rein garnichts - ausser absammeln. Er tat mir entsetzlich leid.

Buddy ist also unser "Babysitter vom Dienst", der jedes Mal flitzte, wenn unsere zweibeinige Katze (Kettő Labu - siehe hierzu andere Geschichte)  in Schwierigkeiten war, sondern dem auch unsere Bella ihr Leben verdankt.
Bella mit ihrem grossen Bruder Buddy
Von Bella erzähle ich Euch morgen ...

copright Julietta Günther

Mittwoch, 9. Dezember 2015

"Unsere kleine Farm" - 2015-12-09

So richtig Schwung kommt zur Zeit bei mir nicht auf. Seit Tagen ist das Land schon in einer weissen Nebelschicht gehüllt. Der Nebel liegt wie ein Tuch über den Feldern, den Häusern und man kommt sich vor als lebe man fernab allen Lebens. Eine Trägheit liegt in der Luft, die auch an mir nicht spurlos vorüber geht, sie hemmt meinen Aktionsdrang und selbst die Tiere verkrümeln sich die meiste Zeit in ihren Behausungen und schnarchen sich durch den Tag. Alles ist feuchtkalt und wenig erbaut über das Wetter, versorgte ich heute morgen die Tiere.

Am meisten Spass hat mir dabei das tägliche Hundetraining gemacht. Dabei ging mir so durch den Kopf, wie unterschiedlich die Tiere doch sind und wie sehr sie sich in ihrem Charakter voneinander unterscheiden.So verschieden sie sind, so verschieden läuft auch ihr Training ab.Wir haben zwölf Hunde: Sture, Ängstliche, Draufgänger, Raffinierte, Kluge, weniger Kluge, Verfressene, Verhaltene usw. Jeder Hund hat seine eigene Eigenart, aber auch von der Rasse her bestimmte Eigenschaften:

Da gibt es Caesar, unseren Kaukasischen Owtscharka, ein Bär von einem Hund, ein halbes Kalb. Stur wie ein Muli. Ein Herdenschutzhund, der alles beschützt was auf dem Gelände ist, mit einem Gedächtnis wie ein Elefant. Der Hund braucht eine starke Hand, die aber wissen muss, dass Caesar nur dann etwas macht, wenn ER es will. Ein dessiertes "Hündchen" wird nie aus ihm. Er ist eine treue Hundeseele, die aber schon alleine durch ihre Grösse Respekt einflösst und uns nicht nur einmal mit seinem tiefen Wolfsgeheul aus dem Bett geworfen hat. Blöderweise lernen die Tiere voneinander. So ist es nicht verwunderlich, dass inzwischen alle zwölf Hunde in das Konzert mit einstimmen. Sollte irgendwer die Absicht gehabt haben, bei uns einzubrechen, spätestens jetzt dürfte ihm das Herz in die Hose rutschen. Caesar ist also ein Sturkopf, der sich nicht einmal mit Wurst locken lässt, wenn er es nicht will. Ihn zu erziehen ist nicht immer einfach, insbesondere wenn der grosse Teddybär einem mit seinen grossen Augen anschaut, sich auf die Hinterbeine setzt und einem die Pfote geben will. Hier immer standhaft bleiben ist nicht so einfach ;-).

Er liebt unsere Enkelin abgöttisch und lässt sie sogar auf ihn liegen. Unsere Katzen schlafen mit Vorliebe auf seinem dicken buschigen Schwanz. Einer gestattet er sogar sein Futter zu klauen, wo er sonst keinen Spass versteht. Nur, wenn der grosse Hund auf die Idee kommt, die Katzen zu flöhen, da verstehen die oft keinen ... dabei geht er so vorsichtig zu Gange, aber grosse Hundepranke ist nun einmal eine grosse Hundepranke.

Inzwischen hat er auch gelernt, dass er nicht in unser Bett gehört. Dazu muss man sich nur einmal vorstellen: mitten in der Nacht, man ist gerade in einem wunderschönen Traum, als sich ein schweres Gewicht auf einen legt, man wach wird und feststellt, dass sich ein grosses Ungetüm ganz vorsichtig, ohne dass es bemerkt wurde, ins Bett geschlichen und sich auf einen gelegt hat. Wer sich jetzt vorstellen kann, welche Mühe man hat, nur seinen Arm unter einem mehr als 80 Kilo Hund hervorzuziehen, der absolut keine Anstalten macht, sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen ... Der weiss, wie es mir ergangen ist! Da schaut mir ein grosser Hundekopf mit seinen grossen Knopfaugen entgegen und eine grosse nasse Hundnase schnuppert an meinem Gesicht, während ich unter ihm zappelnd versuche, darunter hervorzukommen. Das Ganze wird noch gewürzt, dass ich dabei einen Lachanfall bekam. Irgendwann war es Caesar wohl zu unruhig auf seinem Liegeplatz und er trollte sich - doch in Kaukasiermanier : gaaaanzz laaangsammm! - Und ich bekam wieder Luft.

Caesar ist der Liebling unserer Besucher, aber er ist nicht Ohne! Und erst recht kein Anfängerhund!

Letztes tobte er mit unserer Bella über das Gelände, lief schnurstraks durch das geschlossene Gartentor und riss dabei sämtliche Aufhängungen aus ihrer Verankerung. Eine Dampfwalze hätte das nicht besser gekonnt!

Doch Caesar hat auch einen "Feind". Es ist Jojo, der Kleinste in unserer Truppe. Jojo ist ein Foxterrier. Die beiden sind sich spinnefeind, insbesondere seitdem Jojo sich mit ihm anlegt hat. Jojo hat wie die meisten kleinen Hunde, insbesondere Foxi, einen Napoleonsyndrom: "er meint, er ist der Grösste" - doch das lässt sich ein Kaukasier nicht bieten, schon garnicht von so einem kleinen Floh. Insbesondere nachdem Jojo meinte, er müsse Caesar beissen. Nun müssen wir die beiden tunlichst voneinander getrennt halten, sonst geht es rund.

Jojo ist also ein Foxi. Ein Hund mit einer Energie wie ein Duracellhase, der es schafft eine Stunde wie ein Bekloppter durch den Garten zu fetzen. Foxterrier werden zur Wildschweinjagd eingesetzt, da sie es schaffen ein Wildschwein zu erlegen. Als Jojo zu uns kam,wurden wir gewarnt, dass er bei uns alles zur Strecke bringen würde, was sich bewegt. Und heute kann es keiner fassen, wenn man ihn sieht, wie die Katzen auf ihm schlafen oder er ihnen die Ohren putzt.

Jojo lief uns zu. Er war auf einem der Nachbargrundstücke an der Kette angebunden, damals noch kaum drei Monate alt. Es war Herbst und der kleine Kerl jaulte die ganze Zeit - und unsere Hunde mit ihrem Beschützerinstinkt mit ihm. Es war schier nicht zum Aushalten.- Irgendwann war Ruhe, doch erst ein paar  Tagen später entdeckte ich wieso! Jojo hatte sich von der Kette gerissen und hatte bei unserem Buddy im Asyl gebeten und gewährt bekommen. So lag er bei ihm in der Hundehütte, nur zu seinen Futterzeiten flitzte er nach Hause. Dort wurde er von seinem Besitzer wieder eingefangen. Und das Spiel begann erneut. Doch die Hütte des Kleinen Kerls stand so, dass aller Regen, Wind und Schnee in seine Hütte kamen. Ergo riss er sich wieder los und landete wieder bei uns. Das Spiel zog sich über Monate hinweg: Jaulen, Ausreissen, zu uns kommen und wieder zurück gebracht werden. Inzwischen war es Winter geworden. Sein Herrchen kam nicht mehr jeden Tag. Eines Tages kam ich aus der Haustür und auf der Fussmatte lag ein kleines zitterndes, krankes Fellbündel und ich beschloss, ihn nicht mehr zurück zu bringen. Jojo wurde gesund gepflegt und bekam ein Daueraufenthaltsrecht mit Familienanschluss.  Erst nach einen dreiviertel Jahr schaute sein ehemaliger Besitzer vorbei, um seiner Enkelin zu zeigen, wo Jojo jetzt wohne.

Jetzt ist Jojo zweieinhalb Jahre alt und sein früheres Herrchen wollte ihn kürzlich zurück haben. Doch Jojo bleibt! Ein Tier ist doch kein Möbelstück! - Wie auch immer: Jojo, unser zum Grössenwahn neigender Foxi, ist auf der anderen Seite aber auch ein Schisshase, der bei Gewitter zitternd mir nicht mehr von der Seite weicht, bei Nebel und Wind sich nicht aus dem Haus traut und in die hinterste Ecke flitzt, wenn er Caesar grollen hört, nicht aber ohne ihn nicht noch vorher anzukläffen. Obendrein ist er eine grosse Frostbeule und legt sich am liebsten vor den brennenden Ofen, sodass wir ihn des öfteren schon mal davon entfernen mussten, weil er total warm war. "Hot Dog" eben!-

Doch Jojo hat einige Probleme: Scheinbar wurde er zu früh von der Mutter getrennt, wuchs quasi in der Wildnis auf,  mehr oder minder auf sich alleine gestellt. Temporär hatte er sich auch einem streunenden Hund angeschlossen. Ihm fehlt die soziale Kompetenz, ist dabei auch recht trainingsresitent. Es hat in zwei Jahren noch nicht gelernt, was unsere Junghunde innerhalb weniger Tagen lernten. Bei ihm verlege ich mich daher eher darauf, ihn so zu lassen wie er ist, ihm so viel Gehorsam beizubringen wie nötig und ihn zu zeigen wo seine Grenzen sind. - Ein ist ein lieber kleiner Kerl.

morgen erzähle ich weiter von unseren anderen Rabauken ...

copright Julietta Günther

Montag, 7. Dezember 2015

"Unsere kleine Farm" - 2015-12-07

Heute morgen hatte ich mich wieder auf einen sonnigen Tag gefreut, nachdem die letzten Tage in einem dicken Nebel verschwunden waren und die Stimmung in eine Art Winterblues versank. Ich stand auf, sah in die Morgendämmerung und in einen klaren Himmel. Die Sonne kam heraus. Einfach nur schön, wenn der Tag so beginnt. Der Rauch aus dem Kamin stieg senkrecht in den Himmel und alles war so friedlich. Wir leben im Karpaten-Becken am Fusse des Mecsek-Gebirges, einem Ausläufer der Karparten. Diese Lage beschert uns immer wieder besondere Wetterverhältnisse. So drehen sich in dem Karpaten Becken, wie in einem Wirbel, oftmals die Winde und damit auch so manches Gewitter, das dann mehrfach über uns hinwegzieht. Heute morgen blickte ich also dem Rauch nach, im Drautal hing der Nebel, der leichte Wind trieb den Nebel weiter in das Tal. Doch kaum eine halbe Stunde später stand ich am Fenster und bemerkte, dass der Luftdruck sich verändert haben musste. Denn mit einem Mal wurde der Kaminrauch nach unten in den Garten gedrückt, dann drehte irgendwann auch der Wind und der Nebel zog aus dem Tal herauf. Nun blitzt die Sonne nur noch sehr verhalten aus dem Nebel, der immer dichter wird. So hoffe ich denn, dass die Winde stark genug sind, den Nebel weiter in die Höhe des Gebirges zu pusten. ..

Wenn alles nebelfeucht von oben tropft, kommt bei mir keine richtige Laune auf, im Garten zu werkeln. Alles ist nass und wenn man unter den Bäumen durchläuft, riskiert man, dass einem Tropfen in den Nacken fallen. So verschiebe ich meine Arbeiten erst einmal ins Haus und übe mich darin, dass vielleicht doch noch ein Weihnachtsfeeling aufkommt. Die letzen Wochen waren richtig frühlingshaft, die Apfel- und Kirschbäume hatte begonnen zu blühen und es wollte sich bei mir einfach keine Adentsstimmung einstellen. Nicht einmal einen Adentskranz habe ich gemacht. Vielleicht wäre das Stimmungsbarometer ein anderes, würden wir in der Stadt leben, mit all ihren Geschäften und Einkaufspassagen, die weihnachtlich dekoriert sind und in denen Weihnachtslieder dudeln. Wo die Menschen von Weihnachtsgeschenk zu Weihnachtsgeschenk pendeln und sich auf dem spärlichen ungarischen Weihnachtsmärkten an Glühwein und Waffeln laben. Doch - wir leben auf dem Land. Und hier weist nur wenig auf das bevorstehende Weihnachtsfest hin. Ein paar wenige Dekorationen an den Häusern, so gut wie keine Lichterketten und einem Aushang, dass zu Nikolaus, die Gemeinde zu einem Nikolaustreffen einlädt.

Allerdings war ich am Samstag in der Stadt zum Einkaufen. Dort hat mich ein klein wenig doch der Weihnachtsvirus gepackt und so habe ich bereits den Weihnachtskarpfen gekauft. Na eigentlich, war weniger das bevorstehende Fest der Grund dafür, sondern ein extrem günstiges Sonderangebot des Supermarktes, das mich dazu verleitet hat, gleich drei Karpfen zu kaufen. Inzwischen bin ich was Fisch anbelangt zwar noch kein Profi, aber ich stelle mich wenigstens nicht mehr so dämlich an, wie bei meinem ersten selbstgekauften Karpfen ...

Bei uns in der Familie ist Karpfen und Kartoffelsalat an Heiligabend Tradition und seit ich Kind bin, war es für mich immer das Grösste, wenn ich von dem kross gebratenen Fisch eine noch krossere Flosse ergattern konnte. So war es nur verständlich, als ich zum ersten Weihnachten fernab meiner Familie, wenigstens mit einem Karpfen eine weihnachtliche Verbundenheit herbeizaubern wollte.  Vor dem Supermarkt waren grosse Wasserbecken aufgebaut und ich stellte mich in die lange Schlange, um meinen Karpfen zu kaufen. Ich konnte mir ihn aussuchen. Flink war er gefangen und noch schneller hatte ich meinen frischen Karpfen in der Hand. Da ich mit dem Firmentransporter unterwegs war, legte ich die Tüte mit dem Fisch in den Fussraum des Beifahrersitzes und fuhr los. Mit einem Mal hörte ich seltsam Geräusche und aus einem Augenwinkel heraus bemerkte ich, dass meine Tüte zu hüpfen begann. Ich hielt an und stellte überrascht fest, dass der Karpfen in meiner Tüte noch reichlich lebendig war! Von Deutschland war ich es gewöhnt, dass man den Fisch geschlachtet, geschuppt und ausgenommen erhält. Doch - "andere Länder, andere Sitten" - was ich nicht wusste, dass man in Ungarn den Karpfen lebendig bekommt. Reichlich verdutzt brachte ich meinen putzmunteren Fisch auf den schnellsten Weg nach Hause. Ich dachte schliesslich auch, dass wenn er jetzt das Zeitliche segnet, verdorben ist bis ich nach Hause komme. Laie eben! -

Zu Hause angekommen stand ich ziemlich ratlos vor dem Tier. Erstens hatte ich noch nie einen Fisch geschlachtet und zweitens war Heiligabend erst in vier Tagen. ... Nach einiger Überlegung beschloss ich, den Fisch erst einmal zwischenzulagern. Dafür füllte ich eine grosse Schüssel mit Wasser und setzte das Tier ins Wasser - nicht ohne ihn vorher vorsichtig an das andere Wasser zu aklimatisieren, wie ich es in der Zoohandlung gelernt hatte. Am zweiten Tag keimte in mir der Gedanke, ob ich das Tier füttern müsste, doch den Gedanken verwarf ich. Aus der Aquariumzeit meiner Jungs wusste ich, dass Fische dazu neigen bei Futterüberschuss ununterbrochen  zufressen, damit sie für kargere Zeiten Reserven haben. Doch es kam Heiligabend und ich hatte noch nie im meinem Leben einen Fisch geschlachtet! - Mein Kartoffelsalat war fertig, Heiligabend war da und - ich ass meinen Salat ohne gebratenen Fisch - der schwamm nämlich noch sehr quietschlebendig in der grossen Plastikschüssel. Ziemlich grimmig sah ich ihn an und musste den ganzen Abend an diese Weihnachtsgeschichte denken, in der eine Familie ihren Karpfen in die Badewanne packte und ihn dann später wieder frei liess. -

Der Heiligabend, der erste und auch der zweite Weihnachtsfeiertag gingen ins Land - und mein Karpfen schwamm noch immer munter im Wasser. Doch am Tag nach Weihnachten packte mich die Wut auf mich selbst und wusste, dass ich mich entscheiden müsste: entweder das Tier irgendwo in die Freiheit entlassen, oder aber ihm den Garaus zu  machen und endlich gebratenen Karpfen zu bekommen. -  Der Hunger siegte! Doch was dann kam, war ein gösserer Akt: ich nahm also den glitschigen Fisch aus dem Wasser, entschloss mich, ihn draussen im Garten zu schlachten. - Was folgte, hätte glatt eine Parodie von Charlie Chaplin sein können! Ich kämpfte eine halbe Ewigkeit mit dem Fisch, der entweder mir aus den Händen flutschte oder aber weghüpfte. Zwischendurch musste ich immer wieder meine Katzen verscheuchen, die mir meinen Fisch streitig machen wollten. Irgendwann hatte ich es tatsächlich geschafft, dass Tier zu erlegen, wobei ich mich jedoch wunderte, dass der Fisch nicht schon vorher einen Herzinfarkt erlitten hatte. Das Ausnehmen und Schuppen  ging dann vergleichsweise schnell vonstatten. Das hatte ich als Teenager im Urlaub an der Kroatischen Küste beobachtet. Allerdings waren überall die Schuppen verteilt, in der Küche, meinem Gesicht, klebten auf der Nase und im Haar. Noch Wochen später fand ich irgendwelche Schuppen, die an den Fliesen oder Schränken unscheinbar pappten. Die steckte ich dann in meine Geldbörse. Schliesslich sagt der Volksmund, dass Karpfenschuppen im Portemonai dafür sorgen, dass das ganze Jahr die Münzen darin nicht ausgehen. Es war zwar kein Sylvesterkarpfen, aber immerhin fand ich die Schuppen zu Sylvester und im neuen Jahr. Und Glaube versetzt schliesslich Berge ... ehrlich gesagt, klappte das mit dem Geldberg nicht so richtig ... denn in der Börse herrschte das Jahr über eher Wüste.;-)

Wie auch immer, es gab am Abend geratenen Karpfen. Aber ... diesmal ohne Kartoffelsalat !

copyright Julietta Günther



Freitag, 4. Dezember 2015

"Unsere kleine Farm" - 2015-12-04

Die letzten Tage waren fast schon frühlingshaft, mit strahlendem Sonnenschein und Temperaturen nahe zwanzig Grad. Ich habe die Zeit genutzt, um draussen zu werkeln. Zum einen bin ich daran, einen Windfang für unsere Terrasse zu bauen, zum anderen habe ich im Garten einiges zu tun. Nachdem ich festgestellt habe, dass ich für meinen Windfang noch Material aus dem Baumarkt brauche, habe ich die Fertigstellung vertagt und mich lieber anderen Arbeiten zugewandt: weiter Bäume ausgeschnitten und umgegraben. Beim Umgraben dachte ich an die Fernsehreportage vom Vortag und wurde ganz neidisch. Es waren verschiedene Gärten gezeigt worden. Dort standen Pflanzen friedlich nebeneinander, frei von Unkraut und vorallem Quecke. Ich hingegen kämpfe seit Jahren mit diesem aggressiven Unkraut, das mit seinen Wurzeln selbst durch die Kartoffeln und Karotten wächst und sich schon wieder in meinem Kräutergarten breit macht. Bei jedem Unkraut ziehe ich die langen Wurzeln heraus, doch wenn auch nur ein kleines Stück zurück bleibt, dann kommt es wieder. Es ist zum Mäuse melken! - So buddele ich wie ein Mau8lwurf, ziehe die dicken fetten Wurzeln heraus und fluche mehr oder minder vor mich hin. Nach einer Weile halte ich inne, sehe den Berg der  Wurzeln und sehe die Schweine, die schon erwartungsvoll am Gatter stehen und warten. Die Wurzeln sind ein Festschmaus für unsere Grunzer und sobald ich die Schubkarre davon ausgekippt habe, geht ein Gedränge und gleich darauf ein Geschmatze los. Na ja, so sind die Gräser-Wurzeln des einen Leid, des anderen Freud. - Theoretisch könnte ich meinen Gemüsegarten auch umfunktionieren in einen Queckengarten. Schliesslich wird in den GUS-Staaten die Quecke als Gemüse- und Arzneipflanze angebaut. Vielleicht schmeckt sie besser als meine Kartoffeln und Karotten, wer weiss? Nur bei einem Gemüsegarten von rund 500 qm käme ich womöglich auf 1000 kg Queckenwurzel ...
Was soll ich denn mit so viel Gemüse? Heute Quecke als Salat, morgen in der Suppe und übermorgen als Beilage? - ich glaube, dann setzt mich mein Männe auf die Strasse ;-) ....

Ich freute mich über die milden Aussentemperaturen, während drinnen einem unserer Kater offensichtlich kalt war. Er setzte sich in das Fach unter dem Ofen und hätte anschliessend als Wärmflasche fungieren können, so mollig warm war sein Fell.
Aber auch die anderen zogen es abends vor, die Wärmeabstrahlung des Holzofens zu geniessen. Verfrorenen Bande!

Dafür friere ich heute!
Heute am früheren Morgen freute ich mich schon auf einen sonnigen Tag, gleich der vorangegangenen. Pustekuchen!
Ich stand wie jeden Morgen auf der Terrasse mit meiner Tasse Frühstücks-Kaffee, genoss den Sonnenaufgang bei angenehmen Temperaturen. In der Ferne zog Nebel über das Drautal.
Es versprach ein schöner Tag zu werden.


Doch irgendwann, nur kurze Zeit später drehte der Wind auf  Süd, später auf Südost. Der Nebel zog vom Drautal hoch und der wunderschönen Sonnentag verschwand unter einer grau-weissen Schicht Trübsal. Aber was noch schlimmer war, der Südwind brachte seltsamerweise eisige Winde mit sich, wie es normalerweise ist, wenn wir den Nordostwind aus Sibirien haben. Die Bäume auf dem oberen Foto sind nun nicht mehr zu sehen, alles rundherum eine weisse Sosse und mir ist kalt! Bin ja eh so eine Frostbeule. - Blöd nur, dass der Platz unter dem Ofen zu klein oder ich zu gross dafür bin. Auf dem Ofen geht auch nicht. - So werde ich erst einmal einheizen. Solange es mir nicht passiert, wie vorgestern. Irgendwie musste ich  Holzscheite mit einem sehr guten Brennwert erwischt haben. Eigentlich wollte ich nur eine gewisse Grundtemperatur in den Räumen haben, doch als Männe nach Hause kam, hatten wir eine tropische Hitze im Haus. Wir konnten garnicht so viel ausziehen, ohne dass wir nicht mehr schwitzten und die Hunde zogen sich hechelnd unter die Treppe zurück. -
Ich hab's!: Ich mache mir jetzt erst einmal eine gute Tasse heissen Tee.

copyright Julietta Günther