Donnerstag, 14. September 2017

"Unsere kleine Farm" - 2017-09-10

Das Leben kann so verdammt ungerecht sein!

Vor ein paar Tagen war Luna noch stolze Hundemama, die wie ein Augapfel auf ihr kleines Hundebaby aufpasste und nun ? ...

Die letzten drei Tage hat sich Luna immer öfters von ihrer Kleinen entfernt und sie, für mich völlig unverständlich, alleine gelassen. Erst dachte ich, dass das zu ihrer Hundeschule gehörte, doch dann begann Luna sich auch immer mehr von der Gruppe zu entfernen und sich irgendwo zu verkriechen und ... sie fiel immer mehr in sich zusammen. Wir wussten nicht was mit ihr los ist, der Arzt konnte ihr nicht helfen. Hilflos musste ich mit anschauen, dass sie immer schwächer wurde und sich nur erhob, wenn ihre Kleine in Bedrängnis war. Dann kam der Zeitpunkt, wo sie sich immer mehr versteckte. Das Hundebaby suchte nach ihrer Mama und als sie sie fand, liess Luna sie gewähren, dass sie sich an sie kuschelte. Dabei sah sie ihr Baby an und dann mich. Was ich dann sah, erschütterte mich zutiefst. Luna hatte Tränen in den Augen und mit tränenden Augen betrachtete sie ihren heissgeliebten Nachwuchs. Ich hatte einen Kloss im Hals und auch ich konnte meine Tränen nicht zurück halten. Luna stand wackelig auf und verschwand. Mir war klar, dass sie nun auf dem Weg ins Regenbogenland war. Kurze Zeit später sah ich nach ihr und Luna hatte ihren letzten Atemzug getan. Und Gomboc, wie ich ihr kleines kugeliges Fellbündel getauft hatte, lag an der Stelle, an der ihre Mama zuletzt lag. Sie kehrte später auch immer wieder dahin zurück.

Luna


Luna bekam einen Platz unter dem Haselnussbaum, den sie in den letzten Tagen ihres so kurzen Leben wegen der reifen Haselnüsse so oft besucht hat.

Und Gomboc? ... Das Schicksal wird entscheiden, ob Luna in ihr weiterleben darf oder ob sie ihrer Mutter folgt. Doch es war herzzerreissend als sie am Abend jaulend nach ihrer Mutter suchte. Obwohl - ich hatte das Gefühl, dass sie eher Hunger hatte und wusste, dass ihrer Mama sie verlassen hatte. Kaum einen Monat alt und nun Waise. Die Nuckelflasceh nimmt sie nicht an, aber immerhin hatte sie in den letzten Tagen begonnen, ihr Mäulchen in den Fressnapf zu stecken. Falls ihre Sehnsucht nach ihrer Mama zu gross wird, dann habe ich noch die weiche Decke, auf der ihre Mutter die letzten Tage lag. Der vertraute Duft und die Kleine kuschelt sich in die Decke und schläft. Falls das alles nicht hilft, dann darf sie in meinem Arm schlafen. Wie bei einem Menschenkind braucht auch ein Hundebaby Körperkontakt. Alles was wir Menschen ihr nicht beibringen können, das wird sie von den Rudelmitgliedern lernen.

Dem kleinen quietschfidelen Hundekind wünsche ich ein langes glückliches Hundeleben.


Gomboc - das kleine Waisenkind


Copyright Julietta Günther

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