Mittwoch, 3. Februar 2016

"Unsere kleine Farm" - 2016-02-01


Bei meinem Rundgang bemerkte ich, dass es nicht mehr lange dauert und die Mandelbäume fangen zu blühen an. Viel zu früh! Zumindest für hiesige Region.

Draussen scheint die Sonne bei gute 10 Grad plus, fast ein  Hauch von Frühling. Die Sonne hat schon mächtig Kraft. Doch es ist zur früh für diese warmen Tage. Es macht mir Sorgen, denn die Bäume und Sträucher treiben schon kräftig an. Wenn jetzt noch die kalten Tage mit den kräftigen Minusgraden kommen, dann erfrieren die Obstbaumblüten. Wir hatten die letzten Jahre durch die Trockenheit schon eine dürftige Ernte gehabt und ich hoffe, dass sie dieses Jahr besser ausfällt.

Heute steht Baumschnitt auf dem Plan: Stück für Stück schneide ich mich von Baum zu Baum. Die Tiere freuen sich über die jungen Triebe und bei so vielen Bäumen fallen einige an. So stehen die Ziegen und Schafe oft am Zaun und warten bis ich mit der Schubkarre ankomme. Auch die Schweine quiecken, wenn sie die Schubkarre hören und sobald dann die ersten jungen Zweige vor ihnen liegen, geht das Geschmatze los. Es scheint auch ein Festschmaus für die Gänse zu sein, die sofort die Schubkarre umringen. Dann muss ich schon einmal aufpassen, dass mich nicht eine von ihnen zwickt. Eine von ihnen ist besonders hinterlistig und zwickt mich mit Vorliebe in mein Hinterteil. Ich vermute, es ist einer der Erpel ;-)

Bei uns hat die Babysaison begonnen! - Diese Zeit liebe ich besonders. Im Januar gab es schon einige  junge Häschen und vor drei Tage hat das erste Schafskitz das Licht der Welt erblickt. Ein Tag später folgte ein weiteres. Und heute kamen vier Ferkel auf die Welt. Das ist eine ganz besonders auffällige Truppe! Unsere Muttersauen sind ein Mangalica Schweine. Ein graues und ein rotes. Das sind die Schweine, die aussehen als hätten sie lauter Löckchen als Fell. Diese Schweine zeichnet ein sehr cholesterinarmes und gut marmoriertes Fleisch aus. Der Eber hingegen ist ein Wildschwein, das wir als Jungtier gekauft und selber aufgezogen haben. Nun aber zurück zu unserem Ferkelzuwachs: Wir haben also vier kleine Quieker: zwei davon sind schwarz-braun gestreift, eines hellgrau-dunkelgrau gestreift und eines ist weiss mit dunkelgrauen, hellgrauen und braunen Punkten. Es sieht aus wie ein Dalmatiner. Die Frage ist nur, wo in der Erbfolge das Schwein war, dass die Punkte weitervererbt hat. Denn unsere Elterntiere haben keine.

Schweine sind sehr soziale Tiere. Wir haben noch eine andere hochträchtige Sau. Diese hat der anderen geholfen und die kleinen Ferkel abgenabelt. Es ist nicht das erste Mal, dass eine Sau, die Ferkel der anderen mitsäugt. Sie betreiben gemeinsam die Ferkelhege und auch der Eber kümmert sich rührend um die Kleinen. Die Kleinen turnen auf dem Vater herum, knabbern an seinem Ohr und er schubst sie zurück in die warme Kuhle. Es ist rührend mit anzuschauen und ich könnte stundenlang zusehen. Ich weiss gar nicht, wie oft wir heute draussen waren und den Schweinen zugesehen haben. Die nächsten Tage müsste es noch einmal Ferkelzuwachs geben. Auch stehen noch einige trächtige Schafe und Ziegen auf der Weide. Es bleibt spannend und jeden Morgen laufe ich als erstes zu den Stallungen und schau nach, ob es in der Nacht wieder Nachwuchs gegeben hat.- Ich weiss auch nicht warum, aber unsere Tiere werfen immer nachts. Manchmal bemerkte ich das, wenn die Hunde nachts anschlugen. Aber die letzten Nächte haben die Hunde entweder wie die Murmeltiere gepennt oder aber sie sind inzwischen an die andere Geräuschkulisse gewöhnt, dass sie es nicht für nötig hielten, zu bellen. - Vielleicht lag es auch schlichtweg daran, dass die Wauzis sich an ihrer gestrigen Sonderration Fleisch so gelabt haben, dass sie schlichtweg ihren vollen Ranzen nicht bewegen wollten. ;-)

Unsere Hunde und Katzen haben bislang immer frisch gekochtes Fleisch oder Fisch mit Gemüse, vermischt mit Trockenfutter erhalten. Für die Hunde gab es dazu Obst, Nüsse und Kräuter, hin und wieder ein rohes Ei. Die letzten Monate hatten wir drei Mal Probleme mit dem Trockenfutter und das letzte Mal waren einige Hunde tagelang schwer krank. Früher schon habe ich mir die Inhaltsangaben des Trockenfutters genau angesehen und möglichst solches gekauft, das möglichst viel Fleischanteil aufweist, kein Zucker oder Salz beinhaltt. Es ist natürlich auch ein Kostenfaktor. Seitdem das Trockenfutter, die Hunde krank gemacht hat, habe ich nicht nur die Sorte gewechselt, sondern mich auch weiter informiert und das Barfen mit in den Ernährungsplan aufgenommen. So bekommen die Tiere hin und wieder rohes Frischfleisch  oder Fisch, Innereien oder Muskelfleisch. Die Hunde lieben es! Sie sind seitdem viel ausgeglichener, haben ein glänzendes Fell, keinen Zahnstein mehr.

So bekamen die Hunde gestern ihre Frischfleischration und haben daraufhin geschnarcht wie die Murmeltiere.

copyrigt Julietta Günther

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