Donnerstag, 14. Januar 2016

"Unsere kleine Farm" - 2016-01-10

Gestern bekam ich mit der Post das neuste Prospekt eines unserer grossen Supermärkte und was wird dort angeboten? - Sämereien: Gemüsesamen und Erbsensaat, Blumen- und Bohnensaatgut. - Jetzt ist gerade einmal der Winter eingefallen und schon heisst es, an das kommende Frühjahr denken. Klar, die Paprika, und Tomatenpflanzen müssen angesät werden. Ich hatte die letzten Jahre allerdings dieses Thema ausgelassen und mir lieber Jungpflanzen gekauft. Mich nervten die vielen Pflanzőpfe mit den Aussaaten und wenn ich Glück hatte, dann setzte sich eine Katze hinein oder aber die Pflanzen überlebten das Auspflanzen ins Freiland nicht. Aber wenn ich wieder die gestreiften Tigertomaten, die so herrlich süss sind, haben will, dann komme ich wohl nicht herum. Hinzukommt, dass ich auch schon jetzt nach ausgefallenem Saatgut suchen muss, sonst bekomme ich diese wieder nicht. Ich liebe die schwarze Mohrrübe oder die schwarzen Bohnen. Beides sind super feine Gemüsesorten.

Ich habe ein Faible für alte Sorten. Allerdings ist mir damit auch schon ein Flapsus passiert. Ich habe Schwarzwurzeln gesät und als diese kamen, habe ich sie als Unkraut angesehen, weil mir die Blätter unbekannt vorkamen. So kann es kommen ;-) .... seitdem schaue ich mir auch an, wie die Pflanze ausehen wird, bevor ich sie als Tierfutter aussortiere. Den Schafen und Schweinen schmeckten sie, aber das war ja nicht Sinn der Sache ...

Vor zwei Jahren habe ich meinen grünen Salat Samen ansetzen lassen und diese im Spätherbst ausgesät. Mit dem Erfolg, dass ich im Frühjahr mehrere hundert Salatpflanzen hatte und diese fleissig umgepflanzte. So viel Salat konnten wir garnicht essen, verkaufen klappte auch nicht und so freuten sich wochenlang die Schweine und das Federvieh über eine besondere Futterbeigabe. Der besonderer Nebeneffekt war, dass der Salat das Unkraut unterdrückt und gleichzeitig den Boden gelockert hat. War nicht schlecht ...

Wie auch immer, langsam sollte ich mir Gedanken darüber machen, was und was wo in den Gemüsegarten kommt. Erdbeeren, Lauch, Zwiebeln, Knoblauch und rote Beete sind ja noch drin, Bohnen sollen es sein und die, für die ungarische Küche obligatorische, Erbsen müssen sein. Mein Kräutergarten weist auch ein paar Lücken auf. Obendrein brauche ich noch einen Kakibaum, weil einer mir eingegangen ist. Meine Beerensträucher sollen auch noch Zuwachs bekommen. Mein Männe hat meine ersten Pflanzungen als Grün angesehen und diese mit der Motorsense niedergemäht. Ich war nicht schnell genug, da Pflöcke hinein zu hauen. - Aber diese Missinterpretation kenne ich schon. Einmal hat einer der Firmenmitarbeiter die Grundstücke des Chefs gemäht. Ich wohnte damals in einem seiner Häuser und hatte mir einen Gemüsegarten angelegt. Als ich abends heimkam, war alles fein säuberlich gemäht - auch mein Gemüsegarten mit den 40 cm grossen Paprika- und Tomatenpflanzen, sowie den neuen Rosenstöcken, die er selber gesetzt hatte. Als ich ihn fragte, ob er das nicht gesehen hat, meinte er, sie seien grün gewesen ... :-(

- Bei so viel Logik fehlten mir die Worte!

Seitdem zieren meinen  Garten überall Stangen. Aber wehe denn, eine hat der Wind umgeweht oder die Hunde umgeworfen ... dann war's das mit Johannisbeere oder anderes ...

Übrigens kam ich einige Jahre später in einen der Gärten des Chefs und da wehten überall gelbe Bänder. Genau solche wie auch unser Nachbar an seine frisch gesetzten Bäume bindet. Auch er hat schon einige beim Mähen eingebüst. -

Ich werde mich nun im Internet umtun, suche noch ein paar alte Obstsorten, Feigenbäume, Walnuss, Esskastanie, Kiwi usw. und noch ein paar schöne Pfirsiche - und mal sehen was noch meinen  Weg kreuzt.

copyright Julietta Günther


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