Sonntag, 29. Oktober 2017

"Unsere kleine Farm" - 2017-10-10

Nun ist aus den kleinen Fellbündel und Waisenkind ein sechs Wochen altes kleines Hundemädchen geworden. Reichlich selbstbewusst behauptet sie sich gegen ihre größeren Onkel, Tanten, Nichten und Neffen. Ein Kleiner Zwerg mit großer Klappe, die es sich nicht nehmen läßt, selbst unseren achtzig Kilo schweren "Hundebär" (Kaukasischer Owtscharka) anzubellen. Der Riese in Hundegestalt zieht dann seinen Schwanz ein, macht einen großen Satz über das Hundebaby und sieht zu, daß er schnell das Weite sucht. Das kleine quiekende und bellende Hundchen ist ihm absolut nicht geheuer.

Gestern machte ich mir so meine Gedanken über den Welpen und seine Erziehung. Nachdem ich notgedrungener Maßen zur Ersatzhundemutter wurde, hat die Kleine eine besondere Bindung zu mir. In der Nacht sucht sie noch immer meine Nähe und schläft dabei meistens an meiner Seite (ich hoffe nur, daß sich das bald legt, denn mit einen dreißig Kilo ausgewachsenen Hund will ich nun wirklich nicht das Bett teilen.),

Nun aber zur Erziehung: zwar habe ich Kinder großgezogen, doch von Kind zu Hund ist doch gewaltiger Unterschied. Erziehungstechnisch, kenne ich zwar die Menschenregeln, nicht aber die Hunderegeln nach denen sich deren soziale Leben gestaltet. Immerhin habe ich bereits gelernt, wie man knurrt, wenn Gomboc meine Grenzen übersteigt. Das funktioniert inzwischen recht gut. Ansonsten beobachte ich die Tiere im Rudel und wie sie dem Hundchen Grenzen aufteigen. Wie die Hunde untereinander agieren ist recht spannend. Sie haben ein klare Hierarchie, die ich auch bei der Fütterung beachten muß, wenn ich Stress in der Gruppe vermeiden will. Die Kleine ist sehr selbstbewusst und sehr eigenständig. Wenn sie etwas haben will, dann fordert sie es lautstark ein. Sobald ihr einer auf die Pfoten tritt, quiekt sie herzerreißend.  Eines hat sie jedoch noch nicht begriffen: daß Katze nicht Hund ist! Unsere Katze und Kater finden es absolut nicht toll, wenn sie nach Hundemanier unterworfen werden. Sie legen zwar erstaunliche Geduld an den Tag, doch irgendwann ist es auch ihnen zu bunt und quittieren die Hunderüpeleien mit einem Tatzenhieb.

Diese Handvoll Hund, die ich vor garnicht so langer Zeit unter meine Fittiche nahm, ist inzwischen gewaltig gewachsen und hat mittlerweile eine Größe eines Yorkshire Terriers. Immer noch ein Winzling, der Erstaunliches schafft. Sie kann seit zwei Tagen die Wendeltreppe hochsteigen. Da konnte unser Buddy nach einem dreiviertel Jahr noch nicht. Im Grunde wundere ich mich nicht wirklich darüber. Gomboc hat einen solchen Durchsetzungswillen, daß sie sich mit drei Wochen bereits von der Terrasse abgeseilt hat: Dazu drückte sie sich durch die Latten und hangelte sich an der Kletterrose hinunter. Nur einmal ging der Plan schief und sie landete in der Rose, dabei machte sie einen solchen Rabatz, daß alle Hunde im Rudel begannen zu kläffen und der Zirkus war noch fünfhundert Meter weit unten im Dorf zu hören. Na klar, wer landet schon gerne in Rosendornen. Doch weit gefehlt, diese stachlige Landung hielt Gomboc nicht davon ab, auch weiter diesen Weg von der Terrasse zu nehmen . solange ... solange sie klein genug war durch die Latten zu passen. Jetzt windet sie sich stattdessen unter dem Tor durch. - Kleiner Dickschädel, Nicht umsonst ist sie im Sternbild des Löwen geboren. Das paßt zu ihr!

(Seit mein alter Computer den Geist aufgegeben hat, fehlt mir mein Fotobearbeitungsprogramm. Dies ist der Grund weshalb in meinen Beiträgen der letzten Monate die Fotos fehlen. Ich hoffe, dass ich diesen Misstand bald beheben kann.)

Copyright Julietta Günther

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