Dienstag, 5. Januar 2016

"Unsere kleine Farm" - 2016-01-05

Weihnachten ist vorbei, Silvester auch und Neujahr ist ebenfalls schon ein paar Tage her. Normalerweise verlaufen die Feiertage hier ruhig, aber das letzte Jahr war alles ganz anders. Es gab Stress, dann wieder Achterbahn der Gefühle, wunderschöne Überraschungen und eine Menge Sinnfragen. Somit vielleicht gerade die richtige Stimmung, um ein Neues Jahr zu beginnen, den Blickwinkel zu ändern und sich neu zu positionieren. So ein Brainstorming zum Jahreswechsel macht Sinn, was man dann aber für das Neue Jahr daraus macht, das steht noch auf einem ganz anderen Stern. - Ich für meinen Teil starte mit einem Sack voll Plänen hinein in ein jungfräuliches Jahr, merke, dass ich Dinge anders angehe und spüre eine Kraft in mir, die mich mitunter selber erstaunt. Wie auch immer, man darf gespannt sein, was mir das Neue Jahr bringt und was ich daraus mache...

Aber als erstes brachte es Kälte und Schnee. Für mich das Letzte, was ich brauchen kann! Selbst unsere Tiere frieren. Gestern haben sie sich alle in ihren Unterkünften verkrochen und es war so kalt, dass selbst dort das Trinkwasser einfror. Heute fegt nicht mehr so ein eiskalter Wind und so kamen die Tiere raus. Als erstes tobten die Hunde durch den Schnee, wobei die Junghunde erst einmal wie die Störche im Salat durch die Gegend liefen. Sie kannten bisher keinen Schnee. Das sah lustig aus! Irgendwann begannen sie aber Spass an der weissen Pracht zu finden und sie tobten durch die Gegend, oftmals mit der Nase an Boden. Die Luft ist ist feucht und nebelig. Bald schon hatten die Hunde Raureif im Bart und Schnee im Fell. Am Witzigsten sah unser Maci aus. Er ist ein gross gewachsener, schwarzer,  schlaksiger Schäferhundmix mit langem Fell. Die Haare auf dem Kopf standen ihm hoch und darin hatte sich Raureif abgesetzt, ebenso in den Barthaare, auf der Nase und am Schwanzende. Ihm standen die Haare in alle Richtungen und er sah aus wie ein Hund mit einem Katzenkopf. Schade nur, dass ich just da den Fotoapparat nicht zur Hand hatte. Nun haben sie sich alle ausgetobt und es ist erst einmal Siesta angesagt, selbstverständlich im Schnee, der sie wie auf einem Luftpolster von unten wärmt.

Nun muss ich mich langsam sputen, denn heute ist kleiner Schlachttag. Wir müssen zwei Ferkel schlachten, denen der Eber schwer zusetzt. Es wird Zeit, denn bald erwarten unsere Sauen neue Ferkel und das würde in der Rotte unnötigen Stress verursachen und für die neugeborenen Ferkel lebensgefährlich werden. Ehrlich gesagt, ich habe überhaupt keine Lust dazu, aber "Watt mutt, datt mutt!"

Copyright Julietta Günther

1 Kommentar:

  1. Das erinnert mich an meine Kindheit auf unserem Bauerhof.
    Bei uns wurde damals auch immer zwischen Weihnachten und dem 6. Januar ein Schwein geschlachtet. Damals, in den fünfziger Jahren, gab es noch keine Kühlschränke und somit wurde im Winter geschlachtet weil die Konservierung so einfacher war.

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