Dienstag, 15. August 2017

"Unsere kleine Farm" - 2017-08-15

:-))

Langsam komme ich dahinter, daß selbst wenn man im Schlaraffenland lebt, man doch nicht alles Obst und Gemüse "retten" kann, was sonst rundherum ungenutzt verrotten würde ...

Für heute hatten ich mir ein "Chaos-Beseitigungprogramm" vorgenommen, doch meistens kommt es anders als geplant. Irgendwie war heute ein Tag an dem eine Menge Leute zum Schnacken aufgelegt waren. Waren super locker flockige und interessante Gespräche - doch sie brachten meiner
Behausung keinerlei Fortschritt. ... Stattdessen war wieder Tauschbörse!

Ihr ahnt es sicher! mmhhh....

Tausche Likör gegen einen Eimer Tomaten. Haste Zuchini, bekommste von mir Pfirsiche. Dazwischen einen Eimer voll rote Mirabellen - und meine Birnen warten noch auf dem Baum, stattdessen noch schnell die heruntergefallen Äpfel eingesammelt. Meine Küche sieht aus wie eine Annahmestelle für Obst und Gemüse, alles steht voller Obststeigen und Einkaufstaschen voll zusammen gesammelten Einmach-Gurkengläsern.

An sich macht es mir ja Spass, wenn da nicht noch zwischendrin die Tiere zu versorgen wären ... und die spinnen!!! Die Ziegen und Schafe sind heiss und so rennen die Böcke den läufigen Damen mit heraushängender Zunge hinterher. Spätestens nach fünf Minuten geht beiden, dem Bock und seiner Herzdame, die Luft aus. Immerhin haben wir noch immer pforztrockene 30 Grad im Schatten. So gestaltet sich das Füttern derzeit recht anstrengend. Immer muss ich auf der Hut sein, daß ich von dem liebestollen Gespann nicht umgerannt werde oder der Bock mich als Rivalen ansieht.

In dem Zusammenhang fällt mir noch eine lustige Geschichte ein: Meine Freundin hatte die Erlaubnis auf einer Weide Wildfrűchte zu pflücken. Der Besitzer hatte die Schafe, Ziegen und Rinder im Stall und so begann meine Freundin und ihre Helfer mit der Ernte. Sie hatten gerade die Früchte vom Baum geschüttelt und einer stand noch auf der Leiter als ein Ruf ertönte: "Vorsicht der Bock kommt!" - Der Eigentümer hatte die Tiere früher als geplant auf die Weide gelassen. Doch statt des Ziegenbockes ertönte ein dumpfes "Dong-Dong-Dong" und mit fliehende Flanken und hochgestelltem Nackenhaar rannte ein ausgewachsener Stier über die Weide. Rauf auf den Baum oder runter und die Beine in die Hände genommen, das war hier die Frage??? - Lieber in Windeseile herunter als womöglich den ganzen Tag auf dem Baum zu sitzen. Eine Sprung auf die andere Seite des Zaunes und erst einmal tief Luft geholt. Währenddessen jenseits der Absperrung der Stier und der inzwischen herangekommene Rest der Herde sich genüsslich an den am Boden liegenden Früchte labten. Und - was blieb meiner Freundin? Kaum ein Kilo Früchte für die sie morgens um 4.30 Uhr aufgestanden waren und ich lachte Tränen.


Copyright Julietta Günther







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