Sonntag, 20. August 2017

"Unsere kleine Farm" - 2017-08-20

Jippieh Jieppieh Jeeh! Es regnet!


Ein herrlicher verregneter Tag, an dem Schauer gehen und kommen. Nachdem es acht Monate kaum Niederschlag gab, die Bäume bereits angefangen hatten die Blätter abzuwerfen und die Tiere nur noch total schlapp herumhingen, regnet es endlich und die Natur atmet auf. Fast kann man das hören und sehen auf jeden Fall. Die Pflanzen und Baume heben ihre Blätter wieder. Blüten öffnen sich. Selbst die Erdbeeren beginnen wieder zu blühen - scheint eine zweite Ernte zu geben. Das Gras, das gestern noch verdorrt war, zeigt einen grünen Schimmer. Und die Tiere?

Die Hunde rannten wie befreit durch den Garten, ganz so als müßten sie die letzten Wochen nachholen. Sie tobten wie die Wilden umher und erst nach über einer Stunde legten sie sich erschöpft ins nasse Gras. Die Gänse schnattern und planschen in den Pfützen, die sich gebildet hatten. Selbst das Gekrähe der Hühner ist wieder zu hören, das in den letzten Wochen fast verstummt war. Die Schafe und die Ziegen rennen umher und manchen die wildesten Bocksprünge. Die Herde ist kaum im Zaum zu halten.

Selbst ich empfand den Regen wie einen Befreiungsschlag. Die Gehirnwindungen arbeiten wieder und fast ist mir, als wäre mein Blick klarer. Der Regen brachte mir neuen Elan. Selbst die Muskelkrämpfe, die mich und nicht nur mich, die letzten Wochen geplagt hatten ließen nach. Ich weiß garnicht, wie oft ich die letzten Wochen wegen Wadenkrämpfe nachts wach wurde, auch nicht, wieviel Magnesium ich zu mir genommen habe und wieviele Liter Mineralwässer. Eines aber weiss ich sicher, daß ich nicht weiß wie Menschen in der Wüste leben können, in denen jahrelang kein Tropfen Regen fällt. Nach den letzten Monaten ist dies eine Horrorvorstellung für mich!

Wenn der Regen ausbleibt, dann wird die Welt so still!


Copyright Julietta Günther

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen