Samstag, 5. Mai 2018

"Unsere kleine Farm - 2018-05-05

Rasend schnell und im Zeitraffer rast der Frühling vorbei. Kaum blüht etwas, schon ist die Pracht wieder vorbei. Drei Tage gelbe Wiesen voll mit Löwenzahnblüten. Kaum eine Woche erfüllt der Fliederduft die Luft, schon vergeht er und wird von dem Honiggeruch der Akazien abgelöst. Dieses Jahr ist es irre schnell. Ich bekam nicht einmal mit, daß unsere haushohen Aprikosenbäume blühten. Selbst bei den meisten der mehrere hundert Apfelbäume, konnte ich die Baumblüte nicht geniessen. Dabei hatte ich so darauf gewartet. Ich ging durch die Reihen und verblüfft bemerkte ich, daß einige Fruchtansätze dran hängen. Offensichtlich waren selbst die Bienen überrascht über das Tempo, das dieses Jahr die Natur an den Tag legt. Scheinbar wollte Mütterchen Natur die vier Wochen Verspätung mit dem Eilexpress wieder aufholen. Schade. Ich freue mich jedes Frühjahr darüber wenn  die Bäume aus dem Winterschlaf  kommen, die Tulpen ihre Köpfe zeigen und die Pfingstrosen duften. Doch viel zu schnell und kaum Zeit zu geniessen ...

... und zu ernten. Inzwischen stapeln sich in meiner Gefriere Unmengen von Tüten mit Erntegut, daß ich nicht zeitgenau verarbeiten konnte. Innerhalb einer Woche kamen so mehrere Kilo Bärlauch, Tüte um Tüte Löwenzahnblüten, Flieder- und Akazienblüten zusammen. Meine Küche ähnelt einem Gläserdepot, in dem zusätzlich noch etliche Kilo Zucker lagern. Es wird wohl zu einer Crashaktion werden, um aus meiner Ernte Sirup, Pesto, Kräuterbutter, Gelee und dicken Sirup zu machen. Der Rhabarber schreit nach Ernte, die erste Runde Mangold ist bereits im Gefrierschrank. Es eilt und die Natur rennt mir davon. Anfang April noch minus 20 Grad, nun 30 Grad plus. Wieder kein Regen in Sicht. Dicke Risse zieren den Boden. Meine Paprika-, Kürbis, Zucchini-, Tomatenpflanzen sind noch nicht im Boden. Erst die Kälte, nun die Hitze. Und jetzt beginnen bereits die Rosen und der Holunder zu blühen. Gestern aß ich die ersten Kirschen. Irre nicht?

Mein ganzer Stolz: mein Gemüsegarten. Mangels Platz habe ich Reihen in einander gesät: die Salatpflanzen, die ich im Herbst eingesät hatte, zwischen die Erbsen und die Rote Beete. Zwischen Mangold, wächst Petersilie, Liebstöckel und Estragon. Zwischen den im Herbst gesteckten Zwiebeln wurden Karotten gesät. Das Resultat ein wilder Mix an Blattfarben und Formen.





Copyright Julietta Günther


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