Freitag, 19. Januar 2018

"Unsere kleine Farm" - 2018-01-19

Wie ich es liebe diese Wetter! ...

Es gießt wie aus Eimern. Überall bildeten sich Seen und Tümpel, auch in den Kuhlen, die die Hunde auf ihrer Suche nach Maulwürfen oder Wühlmäusen gegraben hatten. Mit Sicherheit trat ich da hinein, nichts ahnend, daß die Pfütze tiefer war als erwartet. Stolperte heraus und schlidderte über den nassen Boden, hängeringend nach dem Gleichgewicht suchend. Wenn ich dann auch noch das dämliche Glück hatte, diese zu verlieren, nahm ich bäuchlings oder rücklings ein Schlammbad. Währenddessen meine Hunde um mich herum verwundert, meine akrobatische Einlage beäugten. Sie würden vermutlich lachen, wenn sie es könnten😅

Doch der Lacher blieb nicht lange auf ihrer Seite. Spätestens beim Hundetraining in der Spielrunde, konnte ich mir mein Schmunzeln nicht verkneifen. Es pesten die Hunde dem springenden Ball hinterher und auf allen Vieren schlitterten sie nun ihrerseits. Max (unsere Hündin) legte es dabei auf die Seite und sie kugelte seitwärts. Heute blieb das Hundespiel kurz, wollte ich nicht riskieren, daß sich die Vierbeiner verletzen. Zurück ging ich mit den Wauzis im Schlepp, die nun nicht mehr weiß und adrett aussahen. Ihr Fell stand in Folge einer Schlammpackung in alle Richtungen und hatte eine braune Farbe angenommen. Die Hunde an mir vorbei gerannt und noch ehe ich es realisiert hatte, rannte die Mannschaft mit schlammigen nassen Pfoten quer durch das Haus und hinterließen auf den gerade frisch geputzten hellen Fliesen eine matschige braune Spur. Super! Da kommt Freude auf! Insbesondere weil es nicht bei einer Spur blieb. Die "Köter" fanden das Spiel "Frauchen will uns aus dem Haus treiben - doch wir nicht" toll und machten seinerseits ein Spielchen mit mir. Dabei schrammten sie mit ihrem schmutzigen Fell an den Möbeln entlang und verhalfen dem Inventar zu neuem Design. Es sind nun einmal keine kleinen Hunde und so kam einiges an Fläche zusammen. Als die Bande endlich nach draußen verbannt war, gab es relativ wenig Unterschied zwischen draußen und drinnen. ... - - - Ach wie ich es liebe, dieses Wetter!

Mir tropfte das Wasser aus der Kapuze auf die Nase, meine Jacke hatte in Folge des Regens einige Kilos zugelegt. Ausziehen oder nicht das war dann die Frage. Eh schon wurscht! War sowieso bereits nass bis auf die Knochen. Also beschloss ich, gleich die anderen Tiere mit zu versorgen. Beim Herauslassen der Hühner ruderte ich wieder. Diesmal mit Erfolg, ich blieb auf meinen Beinen. Hingegen als ich die Schafe raus ließ, stürmten die wildentschlossen durch das Gatter, eines schubste mich dabei und ich landete im nassen Mist. "Mann äj - muss das sein" - rief ich entrüstet dem blöden Schaf hinterher, fast so als müsste es mich verstehen. Jetzt war ich nicht nur nass, sondern stank auch noch nach Mist. Super, man gönnt sich ja sonst nichts! - Meine Stimmung schwankte zwischen Vulkanausbruch und pure Verzweiflung. Wie ist solch ein Wetter liebe!

Heute war ich früher als gewöhnlich fertig mit meinem Tagewerk. Als ich ins Haus kam, sah ich dabei in den Spiegel: meine Haare standen wild in alle Richtungen, auf der Nase war Dreck, das Heu klebte an meinen nassen Klamotten, aus meiner Kapuze tropfte der Regen in meinem Ausschnitt, die  Kleidung und Schuhe waren schlammbedeckt und meine Fingernägel sahen aus, als hätte ich eigenhändig den örtlichen Friedhof mit seiner schwarzen Erde umgegraben. Später bemerkte ich, daß selbst meine Ohren am Bad im Schlamm teilgenommen hatten.

Was für ein Wetter! Ich liebe es ... wenn es vorbei ist!

Copyright Julietta Günther





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