Sonntag, 5. Juni 2016

"Unsere kleine Farm" - 2016-06-05

Zur Zeit bin ich etwas schreibfaul, was daran liegt, dass ich tagsüber draussen werkel, den Gemüsegarten traktiere, Unkraut jäte und Gras mähe, das schneller wächst als ich mich umdrehen kann - und abends habe ich dan schlichtweg keine Lust, mich hinter den Computer zu setzen. Obendrein fehlt mir derzeit die richtige Muse zum Schreiben.

Manchmal frage ich mich, ob sich der ganze Aufwand mit unserer kleinen Farm lohnt. Es ist eine Menge Arbeit, kostet sehr viel Geld und davon leben ist lange noch nicht möglich. Eigentlich ist es mehr wie ein kostspieliges Hobby - aber es macht Spass und spätestens wenn im Mai die Erntesaison beginnt, dann weiss ich dass sich der Aufwand, die viele Arbeit und die Entbehrungen lohnen.

Mit dem Beginn der Erntesaison fängt auch die Einkochsaison an. Die Bärlauchsaison habe ich leider verpasst, weil ich als Erntehelfer gearbeitet habe. Das war eine ganz neue Erfahrung, aber vor lauter Bärlauch waschen, habe ich selber keinen Bärlauch aus dem Wald geholt - eigentlich schade. Aber man kann nicht alles haben. Auch habe ich dieses Jahr nur zwei Gläser Löwenzahn"honig" gemacht. Stattdessen hat es diese Jahr mit dem Winter- und Sommertee geklappt. Dafür habe ich während dem Schafehüten fleissig Wildkräuter gesammelt. Allerdings haben nun die Gitter des Trockenautomaten schlapp gemacht - und das ist richtig übel. Der Dehydrator ist bei mir das meistgenutzte Küchengerät.

Mein Morgen beginnt jetzt damit, dass ich mein Frühstück aus dem Erdbeerfeld hole und in wenigen Tagen werden die Kirschen reif. Eigentlich hatten bereits vier uralte grosse Kirschbäume erntereife Kirschen, doch ich war nicht schnell genug und ein grosser Vogelschwarm hat diese binnen kürzester Zeit geplündert - nun sind nur noch die Hunde damit beschäfigt die Kirschen aufzusammeln, die herunter gefallen sind. Felix, eine unserer Hündinnen liebt die Kirschen so sehr, dass sie solange den Zaun bearbeitet hat, dass sie durch ein Loch in den hinteren Garten schlüpfen konnte. Und Moritz - einer ihrer Welpen war ihr dann sofort auf den Fersen. Kurz darauf sah man die beiden Kirschenschnüfeln, wie Trüffelschweine! Kirschenschnüfelhunde!

Wie auch immer, die kommenden Wochen heisst es Kirschenernte, Leiter rauf - Leiter runter. Kirschen mampfen (ich kann davon nicht genut bekommen! ), und einkochen, einlegen, Marmledade machen, Essig und Likör ansetzen, nebenbei auch noch Käufer suchen.

Nebenbei beginnt auch die Ernte bei den Gemüsen: grüne Erbsen und vorallem Radieschen, die ich einfrieren will. Grüne Erbsen werden viel in der ungarischen Küche verwendet und Radieschen habe ich letztes Jahr als Gemüse entdeckt und war total begeistert.   

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