Donnerstag, 9. Juni 2016

"Unsere kleine Farm" - 2016-06-07

Eigentlich bin ich schon einiges gewöhnt und konnte oft beobachten, wie Hund von Katz und Katz von Hund lernte, aber was ich heute morgen sah als ich aus der Tür trat, verschlug mir die Sprache. Moritz, einer unserer Zwerge lag auf dem Rücken, alle Viere gen  Himmel und räkelte sich genüsslich. Das ist an sich nicht ungewöhnlich, doch der Ort sprengte den Rahmen meiner Vorstelungskraft! Der kaum 20 cm hohe Hundewelpe lag nämlich mitten auf dem Autodach!!! Das gab mir erst einmal Rätsel auf, da ich mir nicht erklären konnte, wie er da hinauf gekommen ist. Wenn ich mir seine Muter Felix betrachte, die aus dem Stand über zwei Meter hoch springen kann und seinen Vater sehe, der ein waschechter und pfiffiger Border Colie ist, kann ich mir einiges zusammenreimen. Des Rätsels Lösung: der Kleine sprang auf die Motorhaube und von dort auf auf das Dach. Längst schon habe ich bemerkt, dass er von seiner Muter die Schnelligkeit und die Raffiniertheit vererbt bekam. Von dem Vater hingegen kommt die Intelligenz und die Selbstständigkeit. Eines ist jetzt schon klar, dieser Welpe braucht eine konsequente und fundierte Ausbildung. Sein Bruder Max ist ganz anders und mit jedem gut Freund: Mensch, Hund, Katze, Gänse, Hühner usw. Er kennt keine Berührungsängste. und ist ein richtiger Sonnenschein, ein Liebling von jedem der ihn sieht.
links ist Max und rechts Moritz - eigentlich sollte hier ein Video sein, aber das funktioniert nicht

Schafehüten ist für mich reine Meditation, wie auch Bügeln und Fensterputzen. Wenn ich so stehe, die Schafe beobachte, schweift mein Blick über die  Felder und gleitet am Boden entlang. Dabei habe ich die Schönheit der Wildblumen entdeckt. Der Boden ist überdeckt mit lauter kleinen Sternchen: weisen, gelben, rosanen und pinken - kleine zierliche Blüten. Die ungarische Botanik ist von einer solchen Artenvielfalt, wie ich sie aus Deutschland nicht kenne und begeistert mich ungemein. Ich habe begonnen in meinem Garten eine Ecke mit den Wildblumen von meinem Acker einzurichten, die mir besonders gefallen. Es fasziniert mich, wieviel verschiedene Arten Glockenblumen es gibt. Überrascht stellte ich fest, dass es selbst unterschiedliche Sorten Löwenzahn gibt. Erstaunlich ist, wie wenig anspruchsvoll die Pflanzen in Bezug auf den Boden und das Wasser sind. Über die Vielfalt an Farben, Formen, Gerüchen und den Artenreichtum der Insekten, die sich in den Pflanzen tummeln, vergesse ich manchmal die Zeit. Meine Beobachtungen erfüllen mich mit tiefer Erfurcht. Jetzt kann ich meine Sőhne verstehen, die sich als kleine Kinder auf den Boden setzten und ganz gebannt auf den Boden schauten. Sie konnten sich sehr lange mit Ameisen beschäftigten oder ein Schnecke beobachten. Als Erwachsene haben wir oft nicht mehr den Blick für die Feinheiten der Welt und haben das Staunen über Reichtum und die Kraft der Natur verloren - eigentlich schade.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen