Freitag, 22. Juli 2016

"Unsere kleine Farm" - 2016-07-18

Heute wollte ich die Schafe und Ziegen aus dem Stall lassen, als ich Gewahr wurde, dass es dort drinnen unverhältnismäßig warm war. Um den Unterstand hatten wir das Winterheu gelagert und dieses entsprechend abgedeckt. Damit der Wind durch den Unterstand wehen konnte, wollte ich die Folie heben, die das Heu schützt. Dabei kletterte ich auf die Ballen, die den Unterstand umgaben und bemerkte, dass das Heu heiss war. Ich ging der Sache auf den Grund und musste feststellen, dass der Regen von vorgestern das Heu offensichtlich von unten her ca. ein Meter unter Wasser gesetzt hatte. Das nasse Heu begann zu gären und zu verrotten. Dies verursachte die Hitzeentwicklung, die sicher noch beschleunigt wurde, durch die Wärme der Sommersonne. Jetzt hiess es schnell handeln, damit das Heu sich nicht entzündet. Als ich die ersten Ballen wegzerrte, sah ich , dass es darunter bereits rauchte. So schnell ich konnte, zog ich die Ballen auseinander. Durch das Wasser waren sie bis zu 50 Kilo schwer, mir lief das Wasser Achtern ... irgendwann hatte ich es geschafft, die inneren zwei Reihen der Ballen herauszuziehen und im weiten Umkreis zum Trocknen und Kühlen zu verteilen. Ein Glück, dass ein kühler Wind bliess. Gute 100 Ballen, von denen ich etliche öffnen und das nasse Heu verteilen musste - rund 2,5 Tonnen später - stand ich mit hochrotem Kopf zwischen den Ballen und mir war kotzschlecht vor Anstrengung. - Irgendwie ziehe ich immer dann die A....karte, wenn ich alleine zu Hause bin ...

Eine Freundin erzählte mir später als sie von Budapest zurück kam, das sie überall auf der Strecke Bauern sah, die ihre Heuballen auseinander sortierten. Offensichtlich sind etliche Heustadel voll Wasser gelaufen.

(Nachtrag: ein paar Tage später begannen viele Bauern, für diese Zeit untypisch, noch einmal die Felder zu mähen und überraschender Weise diese doch spärliche Ernte in Ballen zu pressen. Unsere Felder werden in ca. zwei Wochen gemäht und vielleicht dann noch einmal im Herbst.)


Copyright Julietta Günther

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