Freitag, 22. Juli 2016

"Unsere kleine Farm" - 2016-07-16

Es goss oder besser gesagt, es schüttete wie aus Eimern! Wo kam nur das ganze Wasser her? Binnen kürzester Zeit war die fast leere Zisterne vollgelaufen und das Wasser kam oben heraus. Zwischen dem Spalierobst bildete sich eine Seenlandschaft und aus der Strasse war ein Bach geworden, der das Wasser den Hang hinunter ins Dorf leitete. Der Kathastrophendienst hatte schon am frühen Morgen die dritte Alarmstufe (rot) ausgerufen. Am Nachmitag kurz nachdem ich im Radio hörte, dass auf Stufe eins zurück gestuft wurde, wurde ich auf ein Rauschen aufmerksam. Es rauschte, wie damals als das Glas der Wasseruhr gebrochen war und das Wasser  in einer dicken Fontaine herausschoss. Mir schwante Schlimmes. Wir sind zwar nicht an das öffentliche Wassernetz angeschlossen, aber irgendwo rauschte es! Ich machte mich auf die Suche und fand die Ursache des Geräusches ... Im Treppenabgang zum Weinkeller schoss mit einer Wucht ein Strahl Wasser von ca. 5 cm Durchmesser aus der Wand.  Mir blieb nichts anderes übrig als tatenlos zuzusehen, wie die Pince sich mit Wasser füllte. Jede Viertelstunde kontrollierte ich den Wasserstand und bangte um meine Weinfässer. Es wäre fatal, wenn die derzeit meistens leeren, doch rund 50 Kilo schweren Fässer zu schwimmen begännen. Noch schlimmer wäre es, wenn diese beschädigt oder voll liefen. Zum Glück stehen sie recht hoch. Auch fürchtete ich, dass das Wasser so hoch steigt, dass es in die Küche und den Wohnraum läuft. Das Wasser hatte bereits die dritte Treppenstufe erreicht, als der Regen nachliess und etwas später auch der Wasserstrahl  nachliess. Der Weinkeller stand ca. 60 cm unter Wasser. Da der Weinkeller aus gestampfter Erde besteht, wird das Waser innerhalb kürzester Zeit versickern. So war es Glück im Unglück.

... doch meine Gedanken wanderten an die vielen Hochwasseropfer der letzten Wochen zurück und mir graute! Ich fühlte mich total hilflos und konnte nur machtlos zusehen, wie das Wasser kam. Doch wie muss es denen ergangen sein, die fassungslos zusehen mussten, wie ihr komplettes Hab und Gut im Wasser verschwand und von denen viele auch noch um ihr Leben bangen mussten. Ich kann es noch immer nicht glauben, wie schnell das gehen kann ...

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