Freitag, 22. Juli 2016

"Unsere kleine Farm" - 2016-06-12

Irgendwie scheint seit ein paar Tagen, unseren Tieren der Platz auf der Erde zu klein geworden zu sein:

Vorgestern musste ich die Ziegen vom Heuschober holen. Mir war neu, dass Ziegen auch fliegen können. Eine andere Erklärung habe ich nicht, wie die da hinauf gekommen sind ?!?!? Dann sprang mir eine unserer Katzen vom Hühnerstalldach in den Nacken, was bei mir vor Schreck beinahe einen Herzanfall verursachte. Auch Frieda , unser Ausbrecherschwein ist wieder einmal auf Ausreisser-Klettertour und schafft es kletternd die zwei Meter hohe Stallwand hochzuklettern und in Freiheit zu springen. Die Sau kennt längst schon den Weg zum Eingang und steht dann wartend vor dem Tor, wenn es wieder rein kommen will. Selbst Felix, eine unserer Hündinnen, stört sich nicht mehr über die schweinische Gesellschaft, wenn sie am Tor schläft.

Heute morgen traute ich jedoch meinen Augen nicht. - Ich trat auf die Terasse, mit meiner Tasse Frühstückskaffee in der Hand blickte ich in die Runde und genoss die morgentliche Stille - aber nur bis zu dem Augenblick als ich Moritz einen unserer Hundewelpen sah. Er lag unbeweglich, total verdreht und mit den Beinen gen Himmel - auf dem Autodach! Der Schreck fuhr mir in die Glieder und ich fürchtete, der Kleine hätte das Zeitliche gesegnet. Dann begann er sich zu meiner Beruhigung genüsslich zu räckeln. Doch wie kommen zwei Handvoll Hund auf das Autodach? Ganz einfach! Der Welpe hat das Erbe seiner Eltern gerbt, vom Vater dem Australien Sheperd die Schlauheit und von der Mutter einem Schäferhundmix die Sprung- und Laufreudigkeit. So nahm den der kleine Hund Anlauf, sprang zu erst auf die Motorhaube und von dort auf das Dach, wo er sich mit Wonne in der Morgensonne räkelte. Seit dieser Erfahrung ist vor dem Knirps keine Höhe sicher. Wenn er jetzt schon so hoch kommt, dann kann das noch heiter werden. Seine Mutter schafft es aus dem Stand auf drei Meter Höhe zu springen - ohne Anlauf!

Doch was ich dann sah, als ich ins Haus ging, verschlug selbst mir, als Fachman für tierische Überaschungen, die Sprache:

Caesar, der 80 kg Hund lag schlafend auf dem Esszimmerbüffe. Wer hat schon eine lebende Dekoration - doch eigentlich gehört er da überhaupt nicht hin. Die letzte Zeit hatte ich mich schon gewundert, wieso mein Fenster dort immer so schmutzig ist. Jetzt weiss ich warum: Caesar liegt auf dem Schrank und sieht "fern", beobachtet die anderen Hunde im Garten und greift knurrend ein, wenn es dort zu rüde zugeht. Dies geht natürlich nicht, ohne, dass er seine feuchte Hundeschnauze ans Fenster drückt. Wenn er genug hat von seinem Beobachtungsposten, rollt er sich ein und beginnt zu schnarchen. Nun habe ich die mühsame Aufgabe, ihn von dieser Marotte zu befreien. Dies ist bei dem sturen Hund absolut keine einfaches Unterfangen. Erstens macht er jedem Muli mit seinem Sturkopf Konkurrenz, zweitens hat er das für sich als Spiel entdeckt: ich jage Hund vom Schrank. Caesar lauft einmal um den Esstisch und springt hinter mir wieder auf seinen Schlafplatz ... (man solte nicht glauben, wie elegant der Hundebär springen kann)
- So heisst es nun: "Gut Ding will Weile haben" ... und Duchhaltungsvermögen...,
- copyright Julietta Günther -

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