Sonntag, 19. Februar 2017

"Unsere kleine Farm" - 2017-02-15

Offensichtlich hat es sich herumgesprochen, dass der Nuckelflaschen-Cocktail lecker schmeckt, denn kaum komme ich mit der Flasche an, schon rennt die halbe Schaf- und Ziegenherde auf mich zu. Da stehe ich dann mit einem Zicklein und einem Lämmchen im Kreis der ausgewachsenen Tiere, von denen einige versuchen, etwas von der Milch zu ergattern. Das artet mitunter in einem Gerangel aus, bei dem ich mit Sicherheit das Glück habe, dass eines der erwachsenen Tiere mit den harten Hufen mir auf die Füße tritt :-((

Meistens dreht die Mannschaft nach einer Weile wieder ab und ich kann in Ruhe die Flasche geben. Irgendwann taucht die Ziegenmutter auf,  mit immer dem gleichen Ritual: erst schnuppert sie an ihrer Kleinen, dann an der Flasche, schnuffelt an meiner Hand, als nächstes schaut sie mich an, gibt einen leisen Laut von sich und trottelt wieder von dannen. Wenn allerdings das Zicklein gerade nuckelt und das Lämmchen begehrt die Flasche, dann wird die Ziegenmami ungehalten: erst schubst sie das Lämmchen weg und wenn das nicht hilft, zwickt sie das Lamm - und ich muss eingreifen ...

Heute dachte ich, "mein Schwan pfeift!" - Seit Tagen führe ich mit einer der Ziegen einen bislang ausweglosen Kampf. Kaum verlasse ich das Gehege, da sehe ich schon, dass meine "Problem-Ziege (mir macht sie Probleme) wieder in den Hühnerstall geklettert ist. Dort stehen auch die Hasengehege. Die Ziege hat inzwischen schon von einigen Hasenställen die Drahtgitter der Türen zerstört. Sie klaut doch glatt den Hasen das Futter! Heute habe ich sie beobachtet. Sie schleicht sich zur Stalltür, sobald ich sie anschaue, dreht sie sich weg. Schaue ich oder gehe dann weg, schlendert sie zur Tür. Dort angekommen, streckt sie ihre Nase Richtung Hasengehege. Wehe sie riecht Mais, dann flugs ist sie drin und drückt ihre Schnauze an das Gitter bis sie an die Körner kommt.

Doch das kenne ich schon ... aber heute traute ich meinen Augen nicht. Einer der hölzernen Zaunpfoten stand etwas schief. Die Ziege kletterte daran hoch und von dort aus auf den Sauerkirschbaum. Angelockt von dem ungewöhnlichen Geschehen, lockte sie andere Tiere an. Und was machen diese? - Springen einfach über den Zaun und schneller als ich schauen konnte, standen sie auch schon in meinem Kräutergarten und knabberten an meinem Rosmarin und Salbei. Ich also hingerannt, Gatter auf gemacht und versucht die Ausreißer wieder reinzutreiben. Doch kaum drin, sprangen einige auf der anderen Seite gleich wieder über den Zaun. Klasse :-( Über mangelnde Arbeit brauche ich die kommenden Tage nicht klagen ... Auf jeden Fall wurde mir dann auch klar, wieso eine Ziege heute morgen draußen am Gartentor stand und um Einlass ersuchte, während unser Buddy, unser Schäferhundmix am Ausflippen war, Angesicht des ungewöhnlichen Besuchers.

A propo Besucher: die Kälte der letzten Wochen hat unsere Katzen verstärkt ins Haus gescheucht. Wir haben zwei Freigänger Kater (Fekete und Szürke), ein sechs Monate altes reines Hauskätzchen (Little Sue) und einen Stallkater (Einstein), der nie ins Haus kam.

Little Sue

 Als die Nächte mit minus 15 Grad und mehr bitterkalt waren, wurde ich morgens wach und stellte fest, dass Little Sue nachts vermutlich gefroren hat. Sie war von mir unbemerkt unter die Bettdecke gekrabbelt und lag schlafend auf meinem Bauch. Am gleichen Tag als ich ins Haus ging, kam auf einmal Einstein angerannt und kaum hatte ich die Haustür geöffnet, war er auch schon ins Haus geschlüpft und war tagelang nicht mehr dazu zu bewegen, im Stall zu bleiben. Dauernd stand er wieder an der Tür und wartete nur auf eine Gelegenheit, um ins Haus zu kommen. Als ich ihn dann schließlich rein ließ, war er derart anhänglich, dass ich mich nur hinsetzten brauchte, da sprang er auch schon auf meinen Schoß und begann zu schmusen. Doch was ihm den Namen "Einstein" einbrachte, ist etwas ganz anderes. Der Kater hat innerhalb zwei Tage gelernt, wann ich Anstalten mache, ins Bett zu gehen. Da kann er noch so fest schlafen, doch kaum liege ich ihm Bett, kommt er angetigert und legt sich auf meine linke Schulter. Immer nur auf die  linke Schulter. Warum? K.A.!?!. Irgendwann in der Nacht ist es ihm scheinbar zu warm oder zu kalt, auf jeden Fall trollt er sich zu unserem Border Collie und rollt sich neben ihm ein. Doch jeden morgen um die gleiche Zeit taucht er wieder auf, stubst mich mit seiner kleinen feuchten Nase ins Gesicht und legt sich - wieder auf meine linke Schulter und schläft weiter. - Schlaues Kerlchen! -





- Copyright Julietta Günther -

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