Dienstag, 31. Januar 2023

2 - Kettő Labu - Die Geschichte, der zweibeinigen Katze - Fortsetzung Nr. 1

Das war nicht meine Hündin. 
Ein Schnappschuss beim Spaziergang 

Hallo, ihr kennt mich ja bereits.

Also auf geht es zu neuen Abenteuern: Mittlerweile bin ich zwar noch immer die kleinste, aber dennoch schon mächtig gewachsen und habe noch mehr gelernt.

Eigentlich wäre ich eine ganz normale Katze, wenn ... ja wenn meine Behinderung nicht wäre. Aber man kann schliesslich aus jeder Katastrophe noch etwas Gutes herausholen. Ich habe inzwischen den Dreh heraus, wie  ich an besonders gute Leckerbissen gelange: meine Brüder stürmen bei Wind und Wetter nach draussen. Wir haben gerade Winter und mir gefällt es einfach in der warmen Stube besser als draussen bei Schnee und Eis. Obendrein bin ich keine besonders gute Eisläuferin. Wenn ich schon auf zwei Pfoten laufe und mit den anderen beiden balanciere, dann müssen meine Laufpfoten nicht zu Rutschpfoten werden - zumal mir die entsprechenden Kufen dazu fehlen . --- hihi ---- das habe ich mir jetzt bildlich vorgestellt. Katze mit Kufen! Kommt bestimmt cool ! :-)) - Aber zurück zu den Leckerbissen. Brüder draussen und ich also drinnen. - Jetzt kommt es!! - Menschenmami wurschelt in der Küche, ich glaube kochen nennt man dieses. Kaum, dass ich das höre, flitze ich in die Küche, schaue etwas ratlos in den Fressnapf und setze mein allerliebstes "ich habe sooo Hunger"-Gesicht auf und sage kurz ein kleines Katzenhallo. - Glaubt mir, das wirkt fast immer ... - Schon fliegen mir die Katzen-Leckerbissen zu und ich komme mir dann vor wie im Schlaraffenland. Zumal ich festgestellt habe, dass es auch unter dem Menschen-Menue ein paar nicht zu verachtende Leckereien gibt. - Ach übrigens ich liebe gekochte Kartoffeln. Die waren eigentlich ursprünglich für den Hund gedacht. Aber ich dachte mir, man sollte alles mal probiert haben. - Vorallem Klasse ist, dass ich aus dem Hundenapf fressen darf, Hund erlaubt es mir und wartet bis ich fertig bin - zwar nicht immer, aber immer öfter. - Hat wohl Respekt vor mir oder ist einfach nur gut erzogen und lässt einer Dame den Vortritt. - Mir wurscht, Hauptsache mir schmeckts.-

A propo Hund: Es sind mittlerweile zwei: Menschenmamis Freund hat den zweiten angeschleppt und gesagt, damit jemand auf sie aufpasst, wenn er nicht da ist. - Das ich nicht lache! Dieses kleine kohlrabenschwarze Wollknäuel, das meinen Bruder "das kleine schwarze Phantom" als anderen Hund ansieht ... - na ja damals wusste ich noch nicht, dass Hunde auch grösser werden, nun - dieser ist mittlerweile schon mächtig gross. Er soll ein Schäferhund sein, nur wo sind die Schafe ? Vielleicht kommen die hinterher, wer weiss ? Auf jeden Fall geht er inzwischen der Menschenmami bis zur Hüfte und ist ein ganz lieber, wenn er nicht gerade wieder einmal unser Futter wegfrisst. Aber ansonsten ist er ganz ok. Mit Flocke und Teddy hat er sich angefreundet, die geben sich zur Begrüssung immer Nasenstüper. - Igitt auf kalte Hundeschnauze kann ich verzichten! Obendrein stinkt Hund nach Hund. Intelligent ist Noddi, so heisst Hund Nr. 2 auch noch.

Nur gestern habe ich schallend gelacht:
Also ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, wenn ich ein paar Streicheleinheiten will, dann kratze ich der Menschenmami ein bischen am Bein und sage Hallo. Klar könnte ich auch zu ihr auf den Schoss hochklettern. Aber ich bin doch nicht doof, so ist es bequemer. Sie hebt mich dann hoch, krault mich und ich kuschel mich genüsslich in ihren Arm.
Noddi war ausnahmsweise im Haus, weil er sich am Tag zuvor verletzt hatte und nicht richtig laufen konnte. - Wie ich schon sagte, er ist ein intelligentes Kerlchen. - Etwas später setzte sich die Menschenmami in den Garten in die Sonne. Noddi ging zu ihr hin und kratze sie ein bischen am Bein. Wenn sie sitzt und er steht, dann geht er ihr bis Kinnhöhe. Auf jeden Fall stellte er sich vor sie hin, die Vorderpfoten auf ihre Oberschenkel, so wie ich es mache, wenn ich hochklettere. - nur bei mir kommen dann auch noch die hinteren Läufe hinterher. Bei Noddi mussten diese aber trotz mehrfacher Versuche am Boden bleiben. Also hat er versucht, sich mit den Vorderpfoten und dem Kopf genau wie ich, einzukuscheln. Das sah zum Piepen aus. Menschenmami lachte Tränen. Und ich auch - Und da sag doch mal einer, Hund lernt nicht von Katze .... - Vielleicht lernt er es auch noch, seine Haufen zu vergraben, wie wir es tun ... -

So jetzt ganz schnell ins weiche Bett. - Menschenmami ist gerade nicht im Zimmer. - Geschafft! -- ACH MIST! Sie hat mich erwischt.  - Dann probiere ich es eben später noch einmal .... Aber sie hat mich freundlicherweise auf eines der Kissen am Fenster gesetzt. Hier ist es schön warm und ich kann mir die Sonne auf den Pelz brennen lassen. - Jetzt erst einmal eine Runde schlummern. - Gääähn, bin ich müde! - - - - -

Mmmmh, was riecht denn da so lecker? Flugs in die Küche. Scheint Schnitzel zu geben. - Richtig! für mich gibt es auch ein Stückchen - Hey ihr doofen Brüder: ich bin drin und hab ein kleines Schnitzel und ihr müsst euch mit den pelzigen grauen Mäusen behelfen! - Upps, jetzt war ich wohl etwas zu laut und übermütig. Da kommen alle drei herbei geflitzt. - OK, jetzt ist teilen angesagt. Doch Menschenmami passt genau auf, dass jeder gleich viel ergattert. Sie sagt, das ist wie damals als ihre Söhne klein waren. Damals musste sie auch immer genau aufpassen, dass beide das gleiche bekamen, sonst gab es Streit. - Na ja, Streit gibt es bei uns keinen, nur klaut einer dem anderen das Stückchen Fleisch weg und der langsamste geht leer aus.- Doch da passt die Menschenmami schon auf. - Warum Katzen eigentlich kein Schweinefleisch fressen sollen, weiss ich nicht, mir jedenfalls schmeckt es sooo gut. - Nach dem Schnitzel habe ich noch einen Nachstisch ergattert;  ein rohes Ei. Meine Brüder sind darauf nicht so besonders scharf, nur Teddy mag es auch. Ich mag es gerne und obendrein bekomme ich davon ein schönes glänzendes Fell. Und ein bischen ein Mädchen bin ich ja schliesslich auch. Wenn es auch ausser meinen Brüdern hier im Haus keine anderen Kater gibt, aber wer weiss, vielleicht kommt eines Tage mal ein Katzenprinz ..... Hallo, merkt ihr was? Ich werde langsam erwachsen! Mir spuken schon die Jungs im Kopf herum ...

Wieder ein neuer Tag - es schneit - Sonne mag ich eindeutig lieber. Dodo, der Chaotenhund wie in Menschenmami nennt, weil er immer ausbüchst und auf Jagd geht, hat sich wieder einmal etwas Neues einfallen lassen. Nun macht er einen auf "rettet den Hund, rettet die Katze". - Menschenmami ist hellauf begeistert ! - Gestern abend musste Noddi auch an die Kette. Menschenmami mag keine "Kettenhunde", wie sie es nennt. Aber Noddi lernt von Dodo langsam das Streunen und Wildern, und das will Menschenmami nun erst recht nicht. Also mussten beide zur Sicherheit über Nacht an die Kette. Nur da hat sie die Rechnung ohne Doddo gemacht! - Doddo ist lange Zeit bei einem Herrchen gewesen, der sich nicht besonders um sie gekümmert hat und sie an die Kette gelegt hat. Auch Fressen hat sie nicht immer bekommen. So hat sie gelernt, wenn ihr gar so sehr der Magen geknurrt hat, auszureissen und sich selber um Nahrung zu kümmern.  Nun war gestern Noddi auch an der Kette. Und was macht Dodo? - Die Kette kann sie ja nicht durchbeissen. - Also: hat sie ganz flink Noddis Halsband durchgebissen. Und weil das noch nicht genug war, hat sie dieses endgültig unbrauchbar gemacht. - Das war aber noch immer nicht alles: Bei ihrer Befreiungsaktion hat dies auch gleich Teddy von seinem Flohhalsband befreit. - Jetzt sind beide frei! - Nur Noddi muss in die Scheune, bis ein neues Halsband da ist und Teddy bekommt in der Zwischenzeit Flöhe! Super! - Der soll mir bloss vom Leib bleiben.

A propo Leib: Die Kälte scheint meinem Bruder Fetz die Gehirnwindungen einfrieren lassen oder etwas anderes. -  Auf jeden Fall: Fetz spinnt !!! Und das nun schon seit ca. 2 Wochen. Vor ein paar Tagen hat er mit mir wild rumgetobt und mir dabei dauernd in den Nacken gebissen. Mann-O-Mann das tat vielleicht weh! Obendrein gurrt er ständig wie ein Hahn. Wer weiss, wo der in der Schule war !?! Vielleicht in der Hühnerschule. Er riecht ja ständig nach Heu und Stall. - Aber - Eindeutig: Der hat wirklich eine Meise! Zum Glück ist er die meiste Zeit draussen.

Habe ich euch eigentlich schon die Story von Teddy erzählt? Nein ? - Nun denn: Erzählt habe ich aber schon, dass Teddy alias Fekete alias kleines schwarzes Phantom alias ... kohlrabenschwarz ist und abends auch noch grosse kohlrabenschwarze, runde Augen hat. Vor ein paar Wochen allerdings, hat sich die Menschenmami schwer gewundert: Ihre Fekete Cica war mit einem Mal garnicht mehr schwarz, sondern grau. Erst dachte sie, Teddy wäre vielleicht mit seinen Pfoten irgendwo hineingetreten - aber es blieb nicht bei den Pfoten. Ein paar Tage später war auch der gesamte Bauch grau. Heute ist er wieder pechschwarz. - Des Rätsels Lösung: Teddy bekam neues Fell und das ist scheinbar erst einmal grau oder aber: Vielleicht geht Teddy alle paar Wochen zum Katzenfriseur und lässt sich sein Fell frisch schwarz färben. Wer weiss ?

nmjfjvc - Wisst ihr was das ist? - Flocke hat versucht auf dem Computer zu schreiben. Hat er bei der Menschenmami gesehen. Aber scheinbar klappt das noch nicht mit der Rechtschreibung oder er schreibt in einer mir unbekannten Sprache. Vielleicht ist er auch ein ganz gebildeter Kater und kann mittlerweile die Katzensprache auch schreiben. - Tschuess - ich flitze mal zu ihn hin und frage ihn gleich einmal. vielleicht kann ich diese Sprache auch lernen. Menschenmami sagt immer, je mehr Sprachen man spricht, desto  besser kann man sich auf der Welt verständigen. Zur Zeit lernt sie ihre sechste Sprache: Chinesisch. Sieht komisch aus. Menschenmami meint zu ihrem Gekricksel, es würde aussehen als wär einer von uns mit den Pfoten erst in der Tinte gewesen und dann über das Blatt getrabt. - Weiss sie eigentlich nicht, wie schwer es ist, Tinte wieder von den Pfoten zu bekommen ? Obendrein Katze mit blauen Pfoten .... - .... vielleicht kommt diese Mode ja noch. Bestimmt spätestens dann, wenn Menschenmami weiter Chinesisch lernt und ihre neue Kollektion vorstellt. Hey, da kommt mir eine Idee ! Sie könnte doch eigentlich auch eine Katzenmode erfinden. Oder? - Kann mir das gut vorstellen: eine kleine elegante Stola aus Mausefell, Variationen in grau und braun, je nach Fell. Oder: mir ein paar kleine, weiche Fellstiefelchen für meine behinderten Hinterläufe. Oder: sie hat da so einen tollen flieder, blau charierenden Stoff. Echt edel. Wie wäre es damit mit einem Katzencape? Oder ....   - vielleicht sollte ich mich gleich an meine Kollektion machen. Stifft und Papier sind drüben auf dem Schreibtisch.  - Nur ein Problem haben ich noch: ich kann nicht Nähen. Aber Menschenmami sagt immer: was andere Leute gelernt haben, kann sie auch lernen. - Allerdings hat die Sache einen Haken: ich kenne keine Katze, die Nähen kann .... mmmmh ..... tssss ..... Nun denn, vielleicht bin ich dann eben die erste, die es kann. - So ich mach mich an die Arbeit - Ach nein! zuerst will ich mit Flocke sprechen. - - -

Das war wohl nichts, mit Flockes Sprachkenntnissen. Typisch Mann und Technik! Er hatte den Computer als neues technisches Spielzeug entdeckt und musste gleich damit spielen. Tolles Styling, satter Sound, jede Menge Features - etc. Bla Bla Bla. Hat auf sämtliche Knöpfe gedrückt, kam aber nicht viel dabei raus und es wurde ihm schnell langweilig damit. Vielleicht hätte er zuerst die Bedienungsanleitung lesen sollen ... Dann wüsste er, das aus einem Computer nun einmal kein Katzenfutter kommt. - Doch nicht so intelligent wie ich dachte. - Jetzt ist der Computer passee.

Ein paar Tage später: Menschenmami hat sich zum Thema Katzenmode geäussert. Sie sagt, damit kann man zwar ne Menge Kohle machen, aber sie findet, dass man Tiere nicht vermenschlichen sollte. Und eigentlich hat sie Recht. Jede Katze ist einmalig, jede sieht anders aus und hat ihren eigenen Charakter. Wir haben so ein schönes glänzendes Fell mit einer ganz einzigartigen Maserung. Im Winter ist es mit unserem Fellmantel schön mollig und im Sommer angenehm kühl. Nichts behindert uns beim Jagen und Klettern, auch  engt uns nichts ein beim Schlummern. .... Aber so ein paar Stiefelchen für meine lädierten Hinterpfoten wäre vieleicht doch nicht so schlecht. - Doch eine Frage gibt mir zu denken: Warum ziehen sich die Menschen gleich an? Jeder Mensch ist doch auch einzigartig schön ... Na ja, vielleicht deshalb, weil sie nur ein kleines Fell haben und das wärmt im Winter nicht so gut wie unseres. ----

Whow! Ich kann flirten! -
Anders als bei den Menschen ist es bei uns Katzen ganz normal, wenn Bruder und Schwester miteinander flirten und ... - habe ich gelernt. - Also ich habe es probiert, wie ich es bei der grösseren Katze gesehen habe, die uns immer wieder besucht. Die ist echt krass. Aber davon erzähle ich euch später. Ich also flirte auf Teufel heraus mit meinen Brüdern, anderer Kater ist ja nicht im Haus und draussen ist es mir immer noch meistens zu kalt. Und - hihi - es wirkt. - Nur kam damit gleich das nächste Problem: Flirten ist ja ganz schön und gut, aber wie halte ich mir dann die Jungs vom Pelz ? Gewusst wie! - Wenn einer meiner Brüder mir zu nahe auf den Pelz rückt, drehe ich mich blitzschnell auf den Rücken. Die sind dann immer ganz perplex und ich habe Zeit mich aus dem Staub zu machen. -Ts, Ts, Ts - bei den Menschen ist es eigenartiger Weise genau umgedreht. Wenn eine Menschendame nichts vom Menschenmann wissen will, dreht sie ihm den Rücken, wenn doch - aber das gehört hier nicht her ... :-) Aber neugierig bin ich doch: Kürzlich also war Menschenmamis Freund da und die beiden haben einen mächtigen Krach gemacht. Also Teddy rauf aufs Bett und ganz interessiert zugeschaut, nur Flocke meinte, er müsste Menschenmami zu Hilfe eilen und ist mit einem mächtigen Satz dazwischen gesprungen --- Oha! --- Die Rettungsaktion kam wohl nicht ganz so gut an! - Auf jeden Fall gab es erst einmal einem Tumult im Schlafzimmer: jeder sprang aus dem Bett, bis auf Teddy, der immer noch die Szenerie interressiert studierte. Als Menschenmami ihn dann erblickte war es mit ihrer Fassung vorbei, sie fing schallend an zu lachen und verfrachtete und uns alle vier kurzer Hand aus dem Zimmer. - Seitdem heisst es "geschlossene Gesellschaft- Katzen müssen draussen bleiben" - Schöne Sch... -  So heisst es denn "selbst ist die Frau" und ich übe fleissig. - Kater Bruder kommt und ich mit einem Satz "rauf auf den Kater". - Das ist vielleicht ein lustiges Spiel! Es führt jedes Mal dazu, dass Bruder ganz verdattert ist, mich sehr konsterniert anschaut und dann schleunigst Reissaus nimmt.- Na ich weiss ja nicht, langsam deucht mir, dass ich irgendetwas bei diesem Spiel nicht richtig verstanden habe !?!?! - Meine Brüder wollen irgendwie nicht richtig mitspielen.

Menschenmami, die ich ab jetzt MM nenne. Sie hat zwar nicht so `nen grossen Busen und nicht so ein weisses Kleid und steht auch nicht über einem Lüftungsschacht. Aber - Ist kürzer! Also MM wohnt in einer Kirche. - Im Ernst! - Also das Haus war mal Kirche, dann Schule und jetzt Wohnhaus mit Kirchturm. - Kommt echt cool. Und ihr solltet mal das Gesicht der Leute sehen, wenn sie sagt, sie wohne in einer Kirche. - Zum Piepen! - Nun aber zu der Kirche. Wie es sich für eine richtige Kirche gehört, hat diese auch einen Glockenturm mit einer richtigen Glocke darin. Und - jetzt kommt es: sie läutet auch: morgens um 7.00 Uhr, mittags um 12.00 Uhr und abends um 19.00 Uhr - jeden Tag! da kam am Anfang bei MM erst einmal Freude auf, besonders als Sonntagsmorgens die Glocke erklang. Mittlerweile hat sie sich daran gewöhnt und die Glocke gehört zum Tagesablauf. Inzwischen haben die Menschen im Ort auch wieder pünktlich ihr Mittagessen auf dem Tisch stehen. Während der Renovierungsarbeiten hat MM die Menschen hier im Dorf gewaltig ins Schleudern gebracht. Beim Renovieren wurde nämlich immer mal wieder die Sicherung ausgeschaltet. Was MM damals aber noch nicht wusste, war, dass damit die Kirchenglocke auch keinen Strom hatte. Als Folge dadurch entweder gar nicht, unregelmässig oder zu falschen Zeiten schlug. - So hatte sich MM gleich richtig im Ort eingeführt und bei den Dorfbewohnern für knurrende Mägen gesorgt. - Aber nach einigen Tagen wusste jeder im Ort: die Rothaarige Deutsche treibt wieder einmal ihren Unfug mit der Kirchenglocke. - Im Mittelalter wäre sie dafür vermutlich auf dem Scheiterhaufen gelandet. Aber nachdem der schwarze Teddy mit Vorliebe bei ihr auf der Schulter sitzt, hätte es dazu sicher auch noch andere Anlässe gegeben ... :-) - Aber zurück zur Kirchenglocke. Als wir hierher kamen, machte uns der Krach der Glocke mächtig Angst und beim ersten Glockenschlag hat sich jeder von uns verkrochen. Am liebsten unter dem Bett. Nur Jeanny war besonders schlau. Der erste Glockenschlag und Jeanny sauste los - und verkroch sich - genau im Erker unter der Glocke, wo obendrein noch die Wände und der Boden bei jedem Schlag vibrierte! Echt doof! - Die Jungs und ich, wir hatten uns nach an paar Tagen daran gewöhnt. Doch jetzt: es gibt jemanden, der ist tatsächlich noch blöder als Jeanny: Noddi nämlich. Dieser Hund ist doch jetzt schon drei (!) Monate hier und jedes Mal wenn die Glocke erklingt, fängt er laut zu Jaulen an. Das dauert etwa bis zum sechsten Glockenschlag, dann hat er sich wieder beruhigt. - Dodo hingegen hat sich bislang überhaupt nicht um die Glocke geschert. Aber vermutlich wurde sie von Noddi angesteckt: Seit ein paar Tagen jault sie auch oder sie rennt zum Kirchturm und kläfft die Glocke an. - Öfters mal etwas Neues!

Oh! - Beinahe hätte ich es vergessen: Ich wollte euch doch von der grösseren Katze erzählen, von der ich das Flirten gelernt habe. Die ist wirklich krass! Es auch eine kleine Katzendame und ihr Besitzer war der gleiche wie Dodo´s. Er hat sie einfach zurückgelassen, wie Dodo. Wie ich schon sagte, MM ist wie Doctor Doolittle. Eines Tages hat die kleine Graue, wie MM sie nennt, sie zum Einkaufen begleitet und seitdem besucht sie uns öfter. Die kleine Graue ist eine zierliche grau melierte Katze, die überhaupt keine Angst vor Hunden hat.

Hin und wieder, wenn sie in der Stimmung ist, schmust sie mit den Hunden und lässt sich von Dodo das Fell schlecken. Aber! - wenn es ihr zu wild wird, weil beide Hunde mit ihr Toben wollten, ist Vorsicht geboten: dann wird sie richtig fuchtig und jagt kurzerhand die Hunde durch den Garten. Das sieht vielleicht lustig aus! Kleine Mieze jagt grosse Hunde! und ihr glaubt garnicht wie schnell sich die beiden vom Acker machen ...

Kleine Katze - Grosse Wirkung - sage ich da nur!

Was mich allerdings wundert, ist dass die kleine Graue auch Deutsch versteht. Bei uns bin ich das ja gewöhnt: wie sind schliesslich eine multilinguale Familie. Aber bei ihr hätte ich das nicht vermutet. Aber es ist schon lustig in welchem Sprachenkauderwelsch wir uns unterhalten. MM spricht mit ihrem Freund nur ungarisch, mit ihrer Familie deutsch, mit ihren anderen Freunden ungarisch, deutsch, englisch oder einer anderen Sprache, mit uns spricht sie deutsch-ungarisch im Wechsel durcheinander oder Katzensprache. Wir sprechen in der Katzensprache, Noddi und Dodo in der Hundesprache, die wiederum MM und ihr Freund verstehen. Und jetzt lernen wir untereinander auch noch Deutsch, Ungarisch und Hunde- bzw. Katzensprache. Seit Neustem redet Noddi mit uns! Echt Klasse! MM weiss dadurch immer wenn eine von uns Katzen vor der Tür steht und hinein will. Noddi begrüsst uns nämlich wie folgt: Erst wird freundlich gebellt, dann folgt ein "Wuff" und dann ein dunkles "Wuh" und vielleicht dann noch eines. - Sesam öffne Dich, die Tür geht auf.

Neulich allerdings mussten wir lachen: Unser Nachbar meinte, sein Hund würde seit kurzer Zeit in einer anderen Tonlage bellen. Er vermutet, dass dieser jetzt in deutsch bellt. Lachend meinte eine andere Nachbarin dazu: Er solle mal genauer hinhören, sein Hund würde jetzt bestimmt "hund" "hund" "hund" beim Bellen sagen.
 :-)

Übrigens hat Fetz noch eine neue Mode: Normalerweise lässt er sich nur von MM´s Freund Kraulen. Wenn aber MM´s Freund nicht da ist, setzt er sich bei MM auf den Schoss. Na ja, sitzen stimmt nicht so richtig. Er legt sich mit dem Rücken auf MM´s Oberschenkel, den Hinterkopf an ihren Bauch, seine Hinterpfoten stemmt er gegen die Tischplatte und lässt sich den Bauch und die Vorderpfoten kraulen. Erstaunlicherweise zieht er dabei sogar seine Krallen ein, was bei ihm mehr als ungewöhnlich ist. Da wird die kleine Wildkatze mit einem Mal ganz zahm! Meistens schläft er nach kurzer Zeit ein und dann: - schnarcht er, dass sich die Balken biegen.

So jetzt habe ich keine Lust mehr zum Erzählen. Tschüss ich geht jetzt Spielen oder besser gesagt auf Jagd. Gerade ist nämlich ein Käfer vor meiner Nase herum gekrabbelt. Und wenn ich eines lieber mag als Fressen, dann ist es Jagen. Und ich bin echt gut darin, trotz meiner 2und2 halben Beine oder vielleicht gerade deshalb. Ich bin dadurch verflixt gelenkig und kann mich blitzschnell in alle Richtungen drehen. - Jippieh! - Käfer ich komme! ----



copyright Julietta Guenther

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