Freitag, 4. Dezember 2015

"Unsere kleine Farm" - 2015-12-04

Die letzten Tage waren fast schon frühlingshaft, mit strahlendem Sonnenschein und Temperaturen nahe zwanzig Grad. Ich habe die Zeit genutzt, um draussen zu werkeln. Zum einen bin ich daran, einen Windfang für unsere Terrasse zu bauen, zum anderen habe ich im Garten einiges zu tun. Nachdem ich festgestellt habe, dass ich für meinen Windfang noch Material aus dem Baumarkt brauche, habe ich die Fertigstellung vertagt und mich lieber anderen Arbeiten zugewandt: weiter Bäume ausgeschnitten und umgegraben. Beim Umgraben dachte ich an die Fernsehreportage vom Vortag und wurde ganz neidisch. Es waren verschiedene Gärten gezeigt worden. Dort standen Pflanzen friedlich nebeneinander, frei von Unkraut und vorallem Quecke. Ich hingegen kämpfe seit Jahren mit diesem aggressiven Unkraut, das mit seinen Wurzeln selbst durch die Kartoffeln und Karotten wächst und sich schon wieder in meinem Kräutergarten breit macht. Bei jedem Unkraut ziehe ich die langen Wurzeln heraus, doch wenn auch nur ein kleines Stück zurück bleibt, dann kommt es wieder. Es ist zum Mäuse melken! - So buddele ich wie ein Mau8lwurf, ziehe die dicken fetten Wurzeln heraus und fluche mehr oder minder vor mich hin. Nach einer Weile halte ich inne, sehe den Berg der  Wurzeln und sehe die Schweine, die schon erwartungsvoll am Gatter stehen und warten. Die Wurzeln sind ein Festschmaus für unsere Grunzer und sobald ich die Schubkarre davon ausgekippt habe, geht ein Gedränge und gleich darauf ein Geschmatze los. Na ja, so sind die Gräser-Wurzeln des einen Leid, des anderen Freud. - Theoretisch könnte ich meinen Gemüsegarten auch umfunktionieren in einen Queckengarten. Schliesslich wird in den GUS-Staaten die Quecke als Gemüse- und Arzneipflanze angebaut. Vielleicht schmeckt sie besser als meine Kartoffeln und Karotten, wer weiss? Nur bei einem Gemüsegarten von rund 500 qm käme ich womöglich auf 1000 kg Queckenwurzel ...
Was soll ich denn mit so viel Gemüse? Heute Quecke als Salat, morgen in der Suppe und übermorgen als Beilage? - ich glaube, dann setzt mich mein Männe auf die Strasse ;-) ....

Ich freute mich über die milden Aussentemperaturen, während drinnen einem unserer Kater offensichtlich kalt war. Er setzte sich in das Fach unter dem Ofen und hätte anschliessend als Wärmflasche fungieren können, so mollig warm war sein Fell.
Aber auch die anderen zogen es abends vor, die Wärmeabstrahlung des Holzofens zu geniessen. Verfrorenen Bande!

Dafür friere ich heute!
Heute am früheren Morgen freute ich mich schon auf einen sonnigen Tag, gleich der vorangegangenen. Pustekuchen!
Ich stand wie jeden Morgen auf der Terrasse mit meiner Tasse Frühstücks-Kaffee, genoss den Sonnenaufgang bei angenehmen Temperaturen. In der Ferne zog Nebel über das Drautal.
Es versprach ein schöner Tag zu werden.


Doch irgendwann, nur kurze Zeit später drehte der Wind auf  Süd, später auf Südost. Der Nebel zog vom Drautal hoch und der wunderschönen Sonnentag verschwand unter einer grau-weissen Schicht Trübsal. Aber was noch schlimmer war, der Südwind brachte seltsamerweise eisige Winde mit sich, wie es normalerweise ist, wenn wir den Nordostwind aus Sibirien haben. Die Bäume auf dem oberen Foto sind nun nicht mehr zu sehen, alles rundherum eine weisse Sosse und mir ist kalt! Bin ja eh so eine Frostbeule. - Blöd nur, dass der Platz unter dem Ofen zu klein oder ich zu gross dafür bin. Auf dem Ofen geht auch nicht. - So werde ich erst einmal einheizen. Solange es mir nicht passiert, wie vorgestern. Irgendwie musste ich  Holzscheite mit einem sehr guten Brennwert erwischt haben. Eigentlich wollte ich nur eine gewisse Grundtemperatur in den Räumen haben, doch als Männe nach Hause kam, hatten wir eine tropische Hitze im Haus. Wir konnten garnicht so viel ausziehen, ohne dass wir nicht mehr schwitzten und die Hunde zogen sich hechelnd unter die Treppe zurück. -
Ich hab's!: Ich mache mir jetzt erst einmal eine gute Tasse heissen Tee.

copyright Julietta Günther

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