Mittwoch, 20. Dezember 2017

"Unsere kleine Farm" - 2017-12-20

Nach der schwereren und nachdenklichen Kost meines letzten Blog, jetzt wieder etwas heiteres.

Unser kleine Baba kann Treppenlaufen!

Baba ist die kleinere der beiden

Vor vier Tagen begann sie die Treppen herunter zu poltern. Die erste Zeit hatte sie den Dreh noch nicht raus, der Körper war schneller als ihre kurzen Beinchen und die Technik war noch nicht ausgereift. Ergo purzelte sie die Treppen lautstark hinab. Ich rannte jedes Mal hin, um nachzusehen, daß sie sich dabei nicht verletzt hatte oder was noch schlimmer gewesen wäre, durch die offenen Stufen gefallen wäre. Doch alles gutgegangen!

Vor zwei Tagen war ich erst verwirrt und dachte eine Weile darüber nach, ob ich sie die Treppen hinauf getragen hatte oder nicht? Etwas später ging ich in den oberen Stock und mit einem Mal hörte ich ein leises Plop-Plop-Plop und tatsächlich: der kleine Zwerg mühte sich die Stufen hoch. Oben angekommen, rannte und hüpfte sie. Offensichtlich war sie selber überwältigt von ihrer Leistung. In ihrer Euphorie sprang sie unserem Border Collie auf den Rücken, der darüber reichlich perplex war.

Baba hat ihre ganz eigene Technik, Hindernisse zu überwinden und irgendwo hinauf zu kommen. So läuft sie beispielsweise unter die unterste Stufe, dreht sich in Richtung zweite Stufe, legt ihren Kopf auf die erste, die Vorderpfoten auf die zweite und stemmt sich dann mit dem Nacken hoch, während sie gleichzeitig mit den Vorderpfoten hochstemmt. Wenn sie dann die erste Stufe erklommen hat, läuft sie ganz normal die Treppe hoch, bzw.sie springt eher. Diese seltsame Technik wendet sie auch an, wenn sie bei mir auf den Schoß oder nachts ins Bett will. Reichlich erfinderisch, der kleine Knopf!

Und was gibt es sonst so zu berichten? - Alles friert! - Wir haben derzeit Dauerfrost, der letzte Schnee ist liegengeblieben (allerdings nur bei uns, 300 Meter weiter unten im Ort ist er weg), keiner will so richtig vor die Tür, selbst die Schafe ziehen es vor ihre Mahlzeit im Stall einzunehmen, die Ziegen hingegen schrecken vor nicht zurück. Eigentlich müsste es umgekehrt sein, denn die Schafe haben ein gut zwanzig Zentimeter langes dichtes Fell und die Ziegen ein kurzes wie ein Rauhaardackel. Die Hunde freuen sich über ihre Stroheinlage, die Hühner bleiben auch meistens in ihrer Behausung, die Gans ist da eher kälteresistent, und ich? Ich friere, obwohl ich wie eine Zwiebel mehrere Lagen übereinander trage. - Doch mir bleibt nichts anderes übrig: ich muss raus! Die Tiere versorgen sich nun einmal nicht ganz von alleine und gleich welches Wetter auf einer Tanja = ungarisch Bauernhof) gibt es immer etwas zu tun. Längst schon habe ich begonnen, die Bäume zu schneiden, sonst werde ich bis zur Blüte im Frühjahr nicht fertig. Dafür sind es einfach zu viele Bäume, die Pflege brauchen. Theoretisch könnte ich das auch machen lassen, doch ich habe festgestellt, daß jeder seine eigene "Handschrift" hat und eine andere Vorstellung von der Form des Baumes. So mache ich es eben selber - Baum für Baum - und solange ich es noch kann und will.

Schnee - Felix


Copyright Julietta Günther

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