Donnerstag, 19. November 2015

"Unsere kleine Farm" - 2015-11-18

Heute habe ich mich einer "muss-sein"-Arbeit gewidmet, nicht einer selbst ernannten Muss-Sein-Pflichten, wie zum Beispiel das Bügeln. Das kann man, muss man aber nicht wirklich. - Nein, heute stand eine notwendige Arbeit an, nämlich Stall Ausmisten. Das muss sein! Denn schliesslich sollen die Viecher nicht im eigenen Dreck stehen und dann will ich saubere Eier aus dem Stall holen. Letztendlich geht es auch um die Gesundheit unserer Tiere und auch um unsere. Ich habe mich mit Schubkarre, Mistgabel und Schaufel bewaffnet und machte mich an die Arbeit. Stallmisten ist zwar eine recht anstrengende und schweissstreibende Beschäftigung, aber es ist auch eine Tätigkeit, wie unter anderem auch Bügeln und Fensterputzen, die einen geistig nicht beansprucht. So sind das Zeiten, in denen ich meinen Gedanken laufen lassen kann. Während ich den Mist schaufelte, bemerkte ich den völligen Frieden um mich herum. Die unterschiedlichen Tiere grasen oder lagen nebeneinander in der Sonne und liessen sich Sonnenstrahlen auf den Pelz brennen: Hund lag neben Katze und Huhn lief unter den Schafen hindurch. Alles in totalen Frieden.

So flogen die Gedanken hin und her. Irgendwann landete ich bei der Frage, warum es unter den modernen Homo Sapiens Menschen gibt, die leiden wollen und Leid säen. Warum ist so manch ein heutiger Erdbürger im Gedankengut des Mittelalter stecken geblieben sind ? Inquisition und Glaubenskriege, statt ein friedliches Leben leben. Kürzlich habe ich mich mit Familiengeschichten und insbesondere mit Namensforschung befasst. Ein hoch interessantes Thema, das weit in die früheren Völkerwanderungen reicht. Es ist erstaunlich, wieviel vermeintlich deutsche Namen einen Jahrhunderte alten ausländischen  Ursprung haben.

Doch im Grunde will ich die friedvolle Stimmung der Welt auf unserer kleinen Farm nicht mit den negativen Gedanken vertreiben.

Vor ein paar Tagen haben wir junge Häschen bekommen. Das Erstaunliche bei diesem Wurf ist,  dass ein kohlrabenschwarzes Elternpaar, fünf kohlrabenschwarzer Häschen und zwei schneeweisse Albinohäschen bekommen hat. Da muss ja wohl eines der Elternpaare ein Albino als Grossvater gehabt haben. Wobei nach den Mendelschen Gesetzen der Vererbungslehre im Verhältnis 3:1 eigentlich 6 schwarze und 2 weisse hätten sein sollen. Da muss sich wohl die Häsin verzählt haben ... (Anmerkung: Mendelsche Gesetze nach Georg Mendel 1822-1884, die 1865 eröffentlicht wurde. Hier die Unabhängigkeitsregel).
Es ist schon ein "weites Feld" (Zitat nach Thomas Mann) diese Vererbungslehre, doch wenn man sich mit Tieren und Tierzucht beschäftigt, dann kommt man nicht darum herum. Manchmal überrascht einem dabei auch die Natur. Wie bei unseren Hunden: als bei unserem zweiten Schäferhund-Mischlings-Wurf mit schwarzen Eltern bei 4 Welpen 2 blond/sandfarbene- dabei waren, einen mit halblangen und der andere mit langem Fell. Die eine davon ist unsere Bella.

copright Julietta Günther

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