Freitag, 23. Dezember 2022

"Mikulasch de Animales" - Der Weihnachtsmann der Tiere

"Wusstet ihr schon, dass es auch einen Weihnachtsmann der Tiere gibt?"
Nein? - Dann erzähle ich Euch von ihm. Er heisst "Mikulasch de Animale" und wohnt im Inneren der Erde. Dort wo auch der Himmel der Tiere ist. Da leben auch alle Tiere, die irgendwann einmal gestorben sind. Die kleine dreifarbige Katze Mimmi, die überfahren wurde, der grosse alte Löwe Benjamin,  der Papagei Uruh, das Kängeruh Hopp, der weisse Hoppelhasse Schneehäschen, Grunz das Schwein, der Haifisch Flosse und viele mehr. Ganz ganz viele Tiere. Und ob Du es glaubst oder nicht, da leben auch Mammuts und Dinosaurier. Doch anders als auf der Erde, leben hier die Tiere friedlich nebeneinander. Im Himmel der Tiere haben die Tiere keinen Hunger und so brauchen sie einander auch nicht fressen. Wisst ihr was sie stattdessen machen? Den ganzen Tag nur faul herumliegen, meint ihr? - Nein, das wäre selbst dem Faultier zu langweilig. Das ganze Jahr über überlegen die Tiere, wie sie den Tieren auf der Erde eine Freude bereiten können. Sie hören aufmerksam zu, was die Tiere auf  Erden erzählen und was sie sich wünschen. Ihr müsst wissen, die Tiere im Tierhimmel können alles hören und sehen was auf der Erde passiert. So sind sie immer ganz gut informiert. Auch wissen sie immer, wenn wieder ein neues Tier zu ihnen in den Tierhimmel kommt. Dem bereiten sie dann jedes Mal einen ganz besonderen Empfang vor. Es soll sich schliesslich gleich von Anfang an bei ihnen wohl und zu Hause fühlen. Denn ab jetzt gehört es ja zu ihrer grossen Familie.

Doch nun zurück zum Tierweihnachtsmann. Wenn die Tiere das ganze Jahr Ideen gesammelt haben, dann haben sie daraus die Weihnachtsgeschenke für die Tiere auf Erden gemacht. Ein Glöckchen für den Papagei Ara, für die Katze Minou eine Spielzeugmaus, ein besonderes Leckerli für den Waschbär Seife, ein neues Halsband für Bruno dem Hund, eine silberne Schwanzflosse für den Fisch Schwipp-schwapp. Ganz viele Geschenke für all die Tiere auf der Erde. Doch die muss der Mikulasch de Animale auch zu Weihnachten zu den Tieren auf  Erden bringen. Uff, da hat er mächtig viel zu tun. Denkt bloss einmal an die vielen Tiere, die es gibt. So ist es nicht verwunderlich, dass der Mikulasch schon Anfang Dezember beginnt, die Geschenke zu verteilen. Jetzt denkt ihr sicher: das ist aber doof, dann wissen die Tiere schon lange vor Weihnachten, was sie geschenkt bekommen. Doch das stimmt nicht. Der Mikulasch ist nicht nur ein besonderer Weihnachtsmann, sondern auch seine Geschenke haben eine besondere Eigenschaft: Erst am Heiligabend werden sie sichtbar. Vielleicht habt ihr schon einmal vor Weihnachten euern Hund oder eure Katze immer wieder an einer Stelle schnuppern gesehen, doch ihr konntet nicht erkennen, warum. Dann lag da ganz bestimmt bereits das Weihnachtsgeschenk für euren Liebling. Wenn ihr jetzt sagt, dass ihr das Geschenk auch an Heiligabend nicht gesehen habt, dann ist das ganz logisch. Die Weihnachtsgeschenke der Tiere können Menschen  garnicht sehen, nur die Tiere.

Also Mikulasch de Animale macht sich mit seinen Geschenken auf den Weg. Schade, dass ihr das nicht sehen könnt: die Geschenke fliegen nämlich alle dem Weihnachtsmann der Tiere hinterher. Wir Menschen müssen aufpassen, damit wir nicht in diesen Geschenkeflug geraten, sonst gibt es dann schon einmal eine Kopfnuss für uns. Der Mikulasch macht sich auf seine weite Reise. Er läuft er die ganze Erde ab. Er kommt zu den Ameisenhügeln im Wald. Die Ameisen auf der Nordhalbkugel der Erde sind im Winterschlaf und da ist er ganz leise, damit er sie nicht weckt. Während die Ameisen auf der Südhalbkugel in der Sommersonne liegen und sich sonnen. Er geht auch zu den Maulwürfen, den Igeln, den Mäusen, den Meerschweinchen in Peru. Er besucht die Bienen und Fliegen. Fliegt mit den Vögeln und Störchen. Was ihr nämlich noch nicht wisst, der Mikulasch der Tiere kann sich nämlich jedes Mal in das Tier verwandeln, dass er besucht. Er kann dann auch das Gleiche wie das Tier, zum Beispiel fliegen, klettern, schwimmen und vieles mehr. Bei den Elefanten trötet er ein frohes Weihnachten, bei den Fischen wedelt er mit der Schwanzflosse. Die Bärenmamma mit ihren Jungen besucht er in ihrem Bau. Doch auch sie sind im Winterschlaf und wachen im Winter nur selten auf. Aber er besucht auch die Tiere in den Zoos. Ganz traurig ist er jedes Mal, wenn er die Tiere in den Tierheimen besucht, die sich so sehr ein neues Herrchen oder Frauchen wünschen. Doch diesen Wunsch kann er leider nicht allen Tieren im Tierheim erfüllen. Deshalb müssen manche Tiere dort sehr lange bleiben. Manche von ihnen sind schon alt oder krank, manche wurden misshandelt oder ausgesetzt. Es sind oft ganz traurige Geschichten, die die Tiere im Tierheim ihm erzählen. Denn für diese Tiere nimmt er sich immer ganz viel Zeit und hört ihnen zu. Sie sind auch die einzigen, die ihn sehen können. Diesen Tieren versucht er, ihnen ein Lächeln in ihre Schnauze zu zaubern und hilft ihnen für einen kurzen Augenblick, ihr schweres Schicksal zu vergessen.

Der Mikulasch besucht aber auch die Tiere in den Weltmeeren. Eigentlich mag er ja kein Wasser, aber für die Wasserbewohner geht er ins kühle Nass. Schliesslich will er auch ihnen, zu Weihnachten eine kleine Freude machen: der Tintenfisch Indigo erhält ein neues Tintenfass, der Rochen Gustav eine neue Schwanzspitze, der Tintenfisch Tentagle erhält ein paar neue Saugfüsse, der Wal Eugen neue schwarze Farbe für seinen Rücken, die Muschel Cäcilie ihre heissgewünschte Perle und so weiter. Die Geschenke fliegen dem Mikulasch noch immer hinterher, doch über dem Wasser. Wenn Mikulasch dann in Wasser einen Wasserbewohner trifft, dann macht es "Plopp" und das Geschenk fällt ins Wasser und versinkt an dieser Stelle.

Die Reise über die Welt führt den Mikulasch zu den Kamelen und Krokodilen in Afrika, den Tigern und Elefanten in Indien, den Kiwis in Neuseeland, den Känguruhs in Australien, den Lamas in den Anden, den Yaks in Nepal, den Eisbären am Nordpol, den Robben in der Arktis, den Papageien in Mittelamerika.

Es bringt die Weihnachtsgeschenke zu den Tieren auf den Farmen, zu denen in Zuchtanlagen und bei Euch zu Hause. Er besucht die Spinne auf eurem Dachboden, die Maus in eurer Garage. Eurem Wauzi und eurer Mieze bringt er ein Weihnachtsgeschenk. Doch auch den Hamster und Meerschweinchen im Käfig vergisst er nicht. Und die Fische im Aquarium freuen sich schon längst auf ihre extra Weihnachtsportion. Jetzt wollt ihr sicher wissen, wie den der Mikulasch de Animales in euer Haus kommt, wenn doch alle Türen abgeschlossen sind. Ganz einfach! Er ist nämlich unsichtbar für uns Menschen und er kann durch die Wände und Türen gehen. Ihr würdet ihn nicht einmal bemerken, wenn er mit euch zusammen ins Haus ginge. Doch manchmal, wenn ihr schnell genug hinseht, dann könnt ihr vielleicht zwischen den Ameisen eine kleine Ameise sehen, die eine weiss-rote Zipfelmütze auf hat. Bei so vielen Ameisen, ist der Mikulasch de Animales nicht  immer schnell genug, um sich vor den Blicken unsichtbar zu machen. Dann könnt ihr ihn sehen.
Also passt gut auf !

copyright Julietta Günther

2 Kommentare:

  1. Deine Geschichten sind immer wieder spannend und ich ertappe mich oft, das ich beim lesen etwas schmunzeln muß

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    1. Es freut mich, dass meine Geschichten Dir ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern

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