Montag, 12. Dezember 2022

15 - Mikesch - der kleine Kater Naseweis- Teil 15

 ... der Tag verging und Mikesch traf in der Messe auf die Mitarbeiter der Crew. Man plauderte eine Weile über dies und das. Die salzige Seeluft hatte Mikesch müde gemacht und er verzog sich in die Kajüte. Diese fand er jedoch erst, nachdem er den zweiten Niedergang runter ging und mit Hilfe von Jan der seinem Weg kreuzte.

Mikesch machte sich garnicht erst die Mühe, seine Koje zu finden. Kackfrech legte er sich gleich in Jan 's Koje ans Fussende. Jan schmunzelte als er ihn sah, sagte aber kein Wort. Sie schliefen beide sofort ein. 

Mitten in der Nacht wurde er durch das geschäftige Treiben der Crew wach. Eilig wurden Anweisungen gegeben. Plötzlich kippte das Schiff und Mikesch wäre beinahe aus der Koje gefallen. Oh je! Dachte Mikesch, das Schiff geht unter! Ihm sackte sein Herz in die Pfote. Das Schiff schaukelte wie ein Lämmerschwanz, rechts-links, hoch-runter. Es klapperte und schepperte. Mikesch hatte panische Angst. Irgendwann entschied er sich, nachzuschauen, was los ist. Er hangelte sich an den Halteseilen in den Gängen  und den Niedergängen entlang. Jetzt war Mikesch nicht mehr ganz so naiv. Vielleicht wurden sie von Piraten  angegiffen! 

Das Schiff klapperte und knarrte, die Türen schwangen hin und her. Es lag ein Tosen und Pfeifen in der Luft.  Mal kippte das Boot nach rechts, dann wieder nach links. Erleichtert sah er Jan den Gang herunter laufen und rief ihm zu: "Was ist los ?"  Im Vorbeieilen rief Jan: "Sturm" und war im nächsten Augenblick hinter der nächsten Biegung verschwunden. Also keine Piraten! dachte Mikesch, passte in dem kurzen Augenblick nicht auf, verlor den Halt und schlittere einige Meter auf allen vier Pfoten den Gang hinunter. Es sah aus als würde Mikesch ohne Skier auf seinen vier Pfoten Skifahren. Dabei stellten sich ihm die Nackenhaare hoch, wie eine Löwenmähne.  Also Kater mit Löwenmähne fährt ohne Ski, Ski, dabei ruderte er kräftig mit den Pfoten um nicht eine Bruchlandung zu machen. Stück für Stück kämpfte sich Mikesch voran. Schlagartig wurde ihm speiübel. Er schaffte es gerade noch, einen Eimer zu greifen und er begann sich die Seele aus dem Leib zu kotzen. Ihm schien, als käme selbst die Mahlzeit von vor Tagen retour. Durch den Wellengang und das Schaukeln des Schiffes war sein Gleichgewichtssinn durcheinander geraten. Mikesch war schon ganz grün um die Nase, so übel war ihm. Mit letzter Kraft kämpfte er sich zurück in seine Kabine, dabei nahm er vorsichtshalber den Eimer mit. Oh je, war ihm schlecht! Er legte sich in die Koje, hing alle paar Minuten über dem Eimer. Mikesch fühlte sich mehr tod als lebendig. Irgendwann kam Jan, um nach Mikesch zu schauen. Als er dss Häufchen Elend sah  meinte er: "Oh je  da ist einer aber schwer seekrank. Ich hole dir etwas," und vetschwand. Kurze Zeit später kam er wieder mit einer Tasse Kamillentee und einem Stück Ingwer. Als Mikesch den Tee roch, hing er gleich wieder über dem Eimer. Doch der Ingwer schien zu helfen. Er kaute vorsichtig an der etwas scharfen Wurzel. Sein Magen  beruhigte sich etwas und Mikesch fiel in den Schlaf.  Er bemerkte nicht einmal wie Jan sich in die Koje legte. Irgendwann wurde Mikesch wach. Er fühlte sich, als hätte er mit sämtlichen Seeungeheuern gekämpft und war total schwach. So blieb er liegen, der Sturm hatte sich inzwuschen gelegt. Die nächsten Tage fühlte er sich total elend und er stand nur auf, wenn er auf Toilette musste. An Essen brauchte er garnicht zu denken, da wurde ihm schon wieder übel.

Die Crew kümmerte sich reizend um ihn, versorgte ihn mit frischen Wasser und brachten ihm Leckereien, die sie aber traurig wieder mitnahmen. Auch Tante Mo  besuchte ihn mit ihrem kleinen grauen Freund. Sie kraulte ihn und er lag eine Weile eingerollt auf ihrem Schoß.  

Tante Mo  erzählte ihm vom ihrem kleinen rotem Backsteinhaus zu dem ein geschwungener Weg durch einen wunderschönen Bauerngarten führte. Man ging durch ein Rosengitter mit duftende Blüten, entlang unzähliger Blumen. In ihrem Garten wuchsen auch jede Menge unterschiedlichster Gemüse. Sie erzählte ihm von ihrem Hund Tornado und ihrer dreifarbigen Katze Minou. 

Als Mikesch den Namen hörte, wurde er etwas traurig und erzählte Tante Mo nun seinerseits von den schönen Erlebnissen, die er mit seiner Minou hatte.  Er sprach davon, wie er den Blick in ihre blauen Augen vermisse und selbst wenn sie ihr Fell wechselte, er sie innigst liebte. Tante Mo hielt in zärtlich. Irgendwann war Mikesch so erschöpft, dass er einschlief. Tante Mo deckte ihr vorsichtig zu und sie ging mit ihrem kleinen grauen Freund hinaus.

Der kleine Kater Naseweis schlief wie ein Stein. Er wusste nicht, wie viele Tage er verschlafen hatte, als ihn das Verstummen der Schiffsmotoren weckte. Das Schiff stoppte.

Mikesch fühlte sich wieder besser, raus aus den Federn. Er schaute aus dem Bullauge  so heissen die runden Fenster beim Schiff. Das Schiff hatte angelegt. Jetzt gab es für Mikesch kein Halten mehr.

Endlich wieder festen Boden unter den Füßen!


... Fortsetzung folgt ...


Copyright Julietta Günther 



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