Samstag, 31. Dezember 2022

26 - Mikesch - der kleine Kater Naseweis - Teil 26

 ... am Morgen rekelte sich Mikesch noch sehr verschlafen in der Koje. Er hatte von Minou, seinen Kindern, Fietje, dessen Familie und Wuschel geträumt.

Als er plötzlich die Schiffsglocke hörte, fiel ihm siedenheiss ein, dass er ja nicht mehr im Urlaub war, sondern bei der Arbeit. Schnell sprang er aus der Koje, fuhr sich hastig mit seinen Pfoten durchs Fell und rannte richtig Messe. Alle saßen schon beim Frühstück. Tony, der Kapitän sah ihn streng an: "Na wohl verschlafen? Aber nicht dass das zur Gewohnheit wird!" Mikesch murmelte kleinlaut eine Entschuldigung. Alle anderen waren schon fast fertig und so beeilte sich Mikesch noch ein paar Bissen zu ergattern. Es war nicht mehr viel übrig. Aber "wer zu spät kommt, den bestraft das Leben." Mit noch immer knurrenden Magen machte er sich an die Arbeit "Mäuse fangen". Ihr erinnert euch, dass Mikesch nur so tut als ob, schließlich kann er ja nicht die Verwandtschaft von Tante Mo's kleinen grauen Freund fressen. Er wendete weiter den Trick mit den Fellmäusen an. Bei seinem Rundgang durch das Schiff musste er jedoch feststellen, dass seine Finte mit den unechten Mäusen, Mikesch ein großes Problem bescherte. Während seines Landurlaubes hatten sich die Mäuse gewaltig vermehrt und in einigen Teilen des Schiffes wuselte es nur noch vor lauter Mäuschen. Oh weia! Das würde Tony nicht entgehen! Jetzt war guter Rat teuer ... Mikesch setzte sich in eine Ecke hinter einem der Rettungsboote und grübelte und grübelte. Ihm kam eine Idee in den Sinn, jetzt müssten nur die Mäuse mitspielen. Mikesch flitzte zu dem Ältesten der Mäuse, Theoderich Mäusezahn. Er erklärte der alten grauen Maus das Problem und seinen Lösungsvorschlag. Theoderich hörte zu, schüttelte und nickte hin und wieder mit dem Kopf. Nach einer Weile bat er seinen Enkel, den Ältestenrat der Mäuse zusammen zu rufen. Kurze Zeit später sassen sie alle um Mikesch herum. Theoderich berichtete von dem Vorschlag des Katers. Es wurde heftig diskutiert. Dann stimmte der Ältestenrat über Mikesch seinen Lösungsvorschlag ab. Die meisten entschieden sich dafür und Theoderich Mäusezahn verkündigte den Beschluss: 

Künftig werden bei jedem Stopp eine Gruppe Mäuse das Schiff verlassen und so die Anzahl der Mäuse auf dem Schiff klein halten. Wer und wieviele graue Pelztiger ans Ufer übersiedeln, wird vor jedem Stopp gemeinsam entschieden. - Im Gegenzug verpflichtet sich Mikesch keine Schiffsmäuse zu fangen und zu fressen. So sei es beschlossen!

Der Ältestenrat blieb noch zusammen und trafen die Vorbereitungen für den kommenden Stopp. 

Mikesch war zufrieden mit sich und seiner Lösung des Problems. Er fing dann als Alibi die von Tante Mo genähten Plüschmäuse. 

Die Vereinbarung mit den Mäusen funktionierte! Fortan bei jedem Stopp sah Mikesch wie, in der Dunkelheit der Nacht eine Gruppe Mäuse von Bord schlich.

Nur wenn Tony ihn wegen seiner guten Arbeit bei der Mäusejagd lobte, kam er sich schäbig vor, Tony so zu hintergehen.

Der Frachter nahm Kurs auf Island. Ursprünglich hatte der kleine Kater geplant, einen Stopp dort zu nachen und sich das Land etwas anzusehen. Aber! Er hatte gerade erst Landurlaub und würde nicht gleich wieder frei bekommen. Obendrein würde Tante Mo und ihr kleiner grauer Freund auf der Rückfahrt mit an Bord sein. Er freute sich auf die Beiden und so beschloss Mikesch seine Island Tour zu verschieben. Island würde ihm nicht davon laufen, doch ob er Tante Mo und ihr kleiner grauer Freund irgendwann später mal wiedersehen würde, war ungewiss. Der kleine Kater wollte die Zeit, die er mit Freunden verbringen konnte nicht verplempern. Freunde sind kostbar, Freundschaften müssen gepflegt werden und nichts kann so schmerzhaft sein, wie verpasste Gelegenheiten. Er freute sich auf die Zeit mit ihnen. Am kommenden Morgen sollten sie Island erreichen.


... Fortsetzung folgt ...


Copyright Julietta  Günther 




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