Mittwoch, 21. Dezember 2022

21 - Mikesch - der kleine Kater Naseweis - Teil 21

 ... Mikesch hing lange seinen Gedanken nach, Li's strahlende Augen wenn sie von ihrer Familie und von zu Hause sprach, gingen ihm nicht aus dem Sinn.

Am Nachmittag trudelten nach und nach die Familienmitgliedern ein. Irgendwie waren alle von dem Erlebnissen des Tages erschöpft. 

Nur einmal wurden kurz alle munter. Das war als Pittyu von dem neugeborenen Kälbchenmädchen erzählte. Sie hatten es Margo getauft. Pittyu hatte mit dem Bauern vereinbart, dass die Kinder es am nächsten Tag nach der Schule besuchen dürften. Ab dem Augenblick gab es kein anderes Thema mehr.

Flink machten sie sich zum ins Bett gehen fertig, putzten freiwillig ihre Zähne und fluchs waren sie im Bett verschwunden. Sie sagten, wenn sie jetzt schnell schlafen, können sie schneller das Kälbchen sehen. So lief dann auch der nächste Morgen erstaunlich pannenfrei ab und sie rannten förmlich zur Schule. Noch aus der Ferne konnte man ihren Singsang hören. "Heute sehen wir das Kälbchen, heute sehen wir Margo, lalalalala"

Als die Kinder am Abend im Bett waren, verkrümelte sich Mikesch ins Körbchen. Er lag noch lange wach, dachte an Minou, er vermisste sie grässlich.

Den nächsten Tag machte sich Mikesch einen faulen Tag, lag in der Sonne oder Körbchen, dachte nach oder auch nicht. Döste vor sich hin.

Als am Nachmittag die Kinder heimkamen g9ab es nur ein Thema: das Kälbchen Margo. Die packten schnell ihre Schulsachen für den nächsten Tag, zogen sich alte Kleider und Gummistiefel für den Stall an und los ging es.

Der Bauernhof lag etwas ausserhalb. Die Bäuerin hatte für die Kinder Kakao und Kekse vorbereitet. Poul, Lea und Sane platzten vor Ungeduld, stopften in aller Eile die Kekse in den Mund und standen mit gefüllten Hamsterbacken erwartungsvoll vor der Bäuerin. Die lachte und sagte: "Ich seh schon, meine Kekse sind heute uninteressant. Dann kommt mal alle mit! Aber ihr müsst leise sein, damit ihr die Kuh und das Kälbchen nicht erschreckt."

Muksmäuschen still schlichen die Kinder auf Zehenspitzen hinter der Bäuerin her. Erstaunlich, dass diese Rasselbande so still sein konnte!

Sie kamen in den Stall und da war es! Das Kälbchen! Lea wollte einen Freudenschrei ausstoßen, als Poul ihr in die Seite boxte, da nahm sie ganz schnell die Hände vor den Mund. Die Bäuerin präsentierte stolz auch die anderen Neuzugänge auf ihrem Hof. Die Kuh stand mit ihrem Kälbchen in einem abgetrennten Bereich. Die Kuh hatte braun-weisse Flecken und das Kälbchen war braun bis auf eine weisse Blessse auf der Stirn.

Das Kälbchen war zucki, hatte ganz grosse, fast schwarze Augen. Wie gerne hätten sie es gestreichelt! Die Bäuerin erklärte ihnen, dass das nicht ginge. Zum einen würde die Kuh keine Fremden in der Nähe ihres Kälbchens dulden und würde es beschützen wollen. Das wäre für die Kinder, aber auch die Erwachsenen gefährlich. Zum anderen würde das Kälbchen durch das Streicheln den Geruch der Menschen annehmen. Das Muttertier erkennt ihr Junges am Duft. Wenn Margo aber dann anders riecht, denkt die Mutter es sei ein fremdes Kälbchen und schubst es weg

Im schlimmsten Fall lässt sie die Kleine nicht mehr am Euter trinken oder verletzt es sogar.

Ganz andächtigt beobachteten die Kinder wie Margo aufstand und mit noch etwas wackeligen Beinen zum Euter der Mutter ging. Margo weiss noch nicht, dass man beim Essen nicht schmatzen darf. Sie hatte einen kräftigen Zug und manchmal lief ihr etwas Milch aus dem Mäulchen. Gebannt sahen sie bei der Fütterung zu. Mikesch bemerkte wie die Milch von dem Schnäuzchen tropften. Am liebsten hätte er sich darunter gelegt.

Auf dem Heimweg spielten Lea und Sane Mama-Kuh und Kind-Kuh und sprachen Muh-isch miteinander. Das war Poul zu kindisch. Er war schliesslich ein grosser Junge. Dafür malte er zu Hause ein paar schöne Bilder mit Mama-Kuh und Kind-Kuh. Den ganzen Abend war das Kälbchen Margo mit ihrer Mama Marianne noch Gesprächsthema.

... und die Gutenachtgeschichte von was handelte die wohl? Stimmt von einem Kälbchen und ihrer Mama, aber auch von anderen Tierkindern auf einem Bauernhof. Es war eine Geschichte von Zicklein, Lämmer, Ferkel, Küken, Häschen, Fohlen,  Hundewelpen, Kätzchen und ... Kälbchen.

Als Mikesch im Körbchen lag, dachte er an seine Kinder  Tornado, Sternchen und Blacky als die noch Kätzchen waren.


... Fortsetzung folgt...


Copyright Julietta Günther 





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