Sonntag, 4. Oktober 2015

"Unsere kleine Farm" - 2015-10-04

Uff, das war eine Nacht heute ! - nicht was Ihr jetzt denkt  ;-) - Wer schon einmal erlebt hat, wenn ein Rudel 
 
Hunde, in der Grösse eines Schäferhundes oder grösser, mitten in der Nacht, in die nächtliche Stille hinein, mit einem Konzert aus Bellen, Wolfsjaulen und Quietschen anfangen, der weiss was ich meine. .... Ich jedenfalls stand senkrecht im Bett! Nachdem das Konzert auch nach einer Viertelstunde nicht aufhörte, versuchte ich sie per Kommando zu beruhigen und als auch das nicht half, war klar, dass diesmal kein Reh oder Wildschwein in der Nähe war. Auch war die Tonlage eine andere, als wenn ein Schakel sie besucht. Ebenso konnte es kein Unbekannter sein, der sich dem Grundstück näherte. Die Hunde kläffen dann eher hysterisch. Es hatte also einen anderen Grund haben und so musste ich wohl oder übel aus dem warmen Bett. Schlaftrunken, eine Jacke über den Schlafanzug geworfen, ein Tuch um den Hals und Gummistiefel an die nackten Füsse. Mit Taschenlampe bewaffnet hinaus in die kalte, stockfinstere Nacht. Zun Glück, dass die Nacht keine Augen hat, denn mit meinem seltsamen Aufzug hätte ich sicher einige Verwunderung hervorgerufen. Die Quelle des Hundekonzertes kam aus dem Zwinger. Der Rudelführer Noddi stiess seltsame Laute aus, die an ein bellendes Quietschen oder quietschendes Bellen erinnerte, die anderen Hunde liefen aufgeregt im weiten Bogen um den Rudelführer herum. Noddi hingegen hüpfte während seines Konzertes wie ein Kängeruh hin und her. Dann steckte er die Nase auf den Boden und jaulte immer wieder verhalten auf. Ich suchte im fahlen Licht der Taschenlampe den Zwinger ab, was wohl der Grund für sein seltsames Verhalten ist. Dann sah ich es ! - ein mittelgrosser Igel hatte sich in den Zwinger verirrt, lag zusammengerollt am Boden, während Noddi ihn versuchte mit der Schnauze zu fassen. Dabei bekam er offensichtlich die Igelstacheln zu spüren. ich also rein in den Zwinger, Igel in die Jacke gewickelt, nicht ohne, dass auch ich die Stachel zu spüren bekam und mir die Taschenlampe aus der Hand fiel. Sie stellte daraufhin ihren Dienst ein und ich stand in der stockfinsteren Nacht im Pygama mit einem Igel in der Jacke im Hundezwinger. Stockfinster und  kohlrabenschwarze Hunde, die ich nur ertasten konnte. Er war schon eine Aktion, wie ich mit Igel, aber ohne einen Hund frei zu lassen, aus dem Zwinger kam. Die Hunde waren ja schliesslich noch immer an dem Eindringling interessiert! - Endlich draussen, den Igel in sicherer Entfernung ins Gras gesetzt. Wobei ich nicht erkennen konnte, ob er noch lebte. Inzwischen war ich reichlich durchgefroren. Schnell ins Haus, wieder ins warme Bett. Doch an einschlafen war noch lange nicht zu denken, neben mir schnarchte in lauten Tönen mein Männe, dem das Spektakel offensichtlich total entgangen war. Draussen in der dunklen Nacht fiepste Noddi noch eine Weile hin und wieder leise, vermutlich hatte er in den Igel gebissen und ihm tat die Schnauze weh. Nach einer Weile schlugen die Hunde noch einmal an dem gleichen Ton an und ich wusste, der Igel lebt und macht sich nun aus dem Staub.

Anmerkung: Die Hunde sind wegen Renovierungsarbeiten an den Zäunen derzeit im Zwinger. Lieber Hunde im Zwinger in Sicherheit, als wenn die  sich gegenseitig ihr Territorium streitig machen. Das wäre fatal.






copright Julietta Günther

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