Donnerstag, 22. Oktober 2015

"Unsere kleine Farm" - 2015-10-22

Eine Freundin hat mir erzählt,  dass sich in ihre Dachgeschosswohnung eine Maus verirrt hat ?!? - ich wusste bislang garnicht, dass Mäuse auch fliegen können, sofern sie keine Fledermäuse sind. Doch seit ich eine Zeitlang in einer Zoohandlung gejobbt habe, weiss ich, dass Mäuse ziemlich hoch springen können - in Menschengrösse gerechnet, kämen wir so sicher auf das Dach eines 5-stőckigen Hauses ....

Wir leben hier auf dem Land, haben Tiere, Stallungen und auch Futtermittellager, so bleibt es nicht aus, dass man zwangsweise mit Mäusen konfrontiert werden, aber nicht nur damit ;-)

Ich erinnere mich daran, als wir hier einzogen: das Grundstück war eine einzige Wildnis, bei der wir Tage brauchten den Weg freizuschneiden, damit wir an das Ende des Grundstückes kamen. Das Haus war noch komplett im ungemütlichen Betonbaustil mit Fenster, die mehr hinein liessen als dass sie den Wind und Regen draussen liessen - und was mich am meisten abstiess, war ein Plumpsklo im Garten. Es ist zwar nicht von schlechten Eltern, wenn man bei seiner Sitzung einen traumhaften Ausblick hat, doch nachts im Nachthemd mit Lampe, wie das HB-Männchen den Weg zum stillen Örtchen suchen, das war nun wirklich nicht mein Ding! Obendrein dachte ich an die Schlangen und dann war es ganz bei mir aus. Ergo wurde das Thema WC ganz schnell geändert. So schnell, dass mein Männe kaum schauen konnte, wenngleich er meine Aufregung überhaupt nicht verstehen konnte :-(

Wir waren beim Grundstück freiräumen, als ich auf eine schwarze Folie stiess. Als ich die wegzog, gefror mir regelrecht das Blut in den Adern. Darunter war ein Schlangennest mit unzähligen ca. 5 cm dicken Schlangen. - Ich hielt den Atem an ! - Doch scheinbar, hatten die Tiere mehr Angst als ich und verschwanden schneller in irgendwelchen Erdlöchern als ich es realisieren konnte. - Noch heute fasse ich jeden Stein in diesem Bereich sehr vorsichtig an. - Ich habe einfach eine gewisse Abneigung gegen Schlangen! Obwohl die hiesigen eigentlich hahrmlos sind und meiner Erfahrung nach auch absolut nicht glitschig, wie ich immer dachte. Zu der Erkenntnis kam ich, als ich eines Tages zum Tag der offenen Tür in den Zoo ging. Am Eingangsbereich zeigten sie Schlangen und gaben den Besuchern die Gelegenheit, sich diese genauer anzuschauen und anzufassen. Da ich nun einmal neugierig bin, ging ich näher und eh ich mich versehen hatte, hatte mir ein Kind eine Schlange übergeben. Die hatte eine samtweiche Schlangenhaut, ich dafür eine Gänsehaut und war froh, dass ich schnell ein anderes Opfer fand, der ich sie übergeben konnte. .....

Aber zurück: wir waren am Umbauen, das Bad hatte sinnvollerweise einen Zugang von aussen - dies entzog sich völlig unserer Logik und wir entschlossen uns,  die Aussentür zu schliessen, dafür den Durchgang innen zu erweitern und die Fenster auszutauschen. Gesagt getan und so geschah es, dass ein paar Tage der Raum fensterlos war ... und aus welchem Grund auch immer, war bis dato kein Licht in den Raum eingebaut worden. So war der Zustand dann eben: dunkel und ohne Fenster, aber mit Fensteröffnung. Wir behalfen uns, dass wir nachts die Tür zur beleuchteten Küche offen liessen. Ich hatte also nachts ein dringendes Bedürfnis, stapfte halbschlafend ins Bad, wollte mich gerade auf die Toilettenschüssel setzen, als ich bemerkte, dass wohl irgendeiner unserer Helfer sein grosses Geschäft nicht runter gespült hatte.
So dachte ich ! --
Doch bevor ich richtig reagieren konnte, bewegte sich die vermeindliche Hinterlassenschaft. Upps! - Ich bekam schier einen Herzkasper! - Beim genaueren Betrachten, ich hatte inzwischen eine Taschenlampe geholt, sah ich das dies ein Streifenhörnchen war, das gerade seinen Freischwimmer im Toilettenbecken machte und nicht mehr alleine heraus kam. Nun war guter Rat teuer. Aus meiner Zoohandlungszeit wusste ich nur zu gut, dass die Viecher verflixt bissig sein können. (ich hatte einmal eines an meinem Finger hängen). - Zum Glück hatte ich mich nicht auf die Schüssel gesetzt, das hätte mich glatt in den Hintern gebissen ... Autsch! - Doch nun die Frage, wie bekommt man ein bissiges und sehr flinkes Tier, das man besser nicht anfässt, aus der Toilettenschüssel ?!? - Ich hatte ja noch immer mein dringendes Bedürfnis und so wurde die Lösung des Problemes immer dringender. Meinen Männe zu Hilfe rufen machte keinen Sinn. Wenn der schläft, da könnte das Haus über ihm einstürzen und er würde weiter schnarchen ... also "Selbst ist die Frau" .... was tun? ... ich nahm einen Besen und dachte mir, dass ich ihn so in die Nähe des Tieres bringe, dass es daran heraus klettern kann - Gedacht getan, doch nicht  weit genug gedacht! .... Das possierliche Tierchen ist auch noch sehr flink und bevor ich den Gedanken zu Ende gedacht hatte, rannte es bereits den Besenstiel empor, an dessen Ende ich stand ... ich also einen markerschütternden Schrei ausgestossen, von dem selbst mein Männe wach wurde und den Besenstiel fallen gelassen.  Das war Hit: Das Bad hatten wir gleichermassen als Lagerstelle für unser Baumaterial benutzt und so verschwand besagtes Streifenhörnchen hinter den Zementsäcken. - Mir graute nun erst recht, auf die Toilette zu gehen und wartete nur darauf das mir etwas Kleines, Flinkes und vorallem Bissiges in den Nacken springt. ... inzwischen neben mir, lachte mein Männe Tränen und erklärte sich bereit, für mich Wache zu stehen. So konnte ich endlich meine Blase entleeren, während Männe sich vor Lachen ausschüttete....

Ja mit Tieren kann man was erleben! Auch in Deutschland hatte ich einmal eine Begegnung der unerwarteten Art. Ich wohnte in einem Haus mit ebenerdigen Eingang, wir sassen beim Frühstück, als plötzlich im Flur unsere Katze verrückt spielte. Nach einiges Zeit wurde mir das Theater zu bunt und ging raus nachsehen. Sie schaute und fauchte immer unter den Schrank. Ich dachte an eine Maus, doch als ich unter den Schrank sah, empfing mich ein unheilvolles Zischen. Das lag doch tatsächlich eine Schlange und was für ein Krawenzmann: gute 6 cm dick und 1,5 lang. - Ich rannte zurück ins Esszimmer und sagte aufgeregt "Du, da ist eine Schlange im Flur" - Was glaubt ihr, was erntete ich ? - Das der Mann, gleich einem Ritter, mich aus der misslichen Lage rettet ? - Neee ! - Als Antwort erhielt ich ein trockenes: "Ach so, eine Schlange im Flur - ah ha!" - Ich: "Da ist wirklich eine Schlange im Flur!" - Er:" Ja klar!" - Ich: "nein wirklich !" - Er: "mmh hmm" - Nach gefühlten fünf Minuten dieses Dialoges, erbarmte er sich in den Flur zu gehen. Kam kurz darauf zurück und meinte: " Da ist wirklich eine Schlange im Flur!" - und .... setzte sich wieder an den Frühstückstisch und frühstückte seelenruhig weiter.... Häääh!?!? - Ich stand da, kuckte wie ein Auto und war schlichtweg sprachlos ... die Katze im Flur spielte noch immer verrückt ... wieder einmal kam ein Besen zum Einsatz ... Eingangstür auf, mit dem Besen unter den Schranke gestochert, gezittert wie Espenlaub, Schlange kam raus, Richtung Ausgang gelotst, Katze wollte Schlange fangen, Schlange zischte, ich versuchte Katze zu fangen, Schlange zischte, Schlange raus aus dem Haus, Katze hinterher, Katze zu fassen bekommen, ich rein ins Haus - samt Katze, Tür zu geschlagen, erst einmal tief Luft geholt und versucht mich zu beruhigen. Rein ins Esszimmer gestürmt - inzwischen reichlich wütend ... Mann gefragt, warum er mir nicht geholfen hat und stattdessen so unberührt vom Geschehen weiter frühstücken konnte ?!?!?  - Und was bekam ich als Antwort? -  Er: "Wieso, Du hast es auch alleine hinbekommen und obendrein hatte ich Hunger ." - ................ - Wer hat Angesichts soviel männlicher Logik noch Worte ? - Mir jedenfalls fehlten sie erst einmal und das Blöde war, ich musste ihm sogar Recht geben. :-))

copright Julietta Günther

2 Kommentare:

  1. Eine Freundin :-)24. Oktober 2015 um 01:01

    Wie kommen die niedlich kleinen Stadtmäuse, jährlich zu Beginn der etwas kälteren Jahreszeit in eine Wohnung, ohne Lift (Aufzug) in die 4 Etage? Diese Frage, liebe Julietta, stelle ich mir auch. Vielleicht nutzen sie ja den Weg über den Balkon der Nachbarn.... ;-)

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  2. Oder sie nutzen die Geldbörse als Transportmittel.
    Hast Du Mäuse in der Börse, dann hast Du auch Mäuse in der Wohnung,
    nicht wahr ;-)

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