Sonntag, 18. Oktober 2015

"Unsere kleine Farm" - 2015-10-18

Heute ist es seit fast zwei Wochen zum ersten Mal regenfrei - bis jetzt! Gestern hatte ich mich zu früh gefreut, als gegen 14.00 Uhr sich erneut die Schleusen auftaten. Ich war derzeit noch beim Einkaufen und als ich nach Hause kam, traf mich fast der Schlag. Unser Border Collie Hobby hatte komplett seine Farbe gewechselt. Das Freigelände, wo die Tiere ihren Auslauf haben, ist zur Zeit das reinste Schlammbad und dies wurde gestern noch extrem verstärkt. Erstens goss es schon wieder wie aus Kübeln und zweitens hat unser Hund das Gelände noch zusätzlich umgepflügt. Unsere Sauen sind läufig und so geht im Schweineunterstand  reichlich lautstark rund. Unser Hobby, seine Rasse Hütehund, muss von Arbeitsvertrags wegen natürlich nach dem Rechten sehen und gegebenenfalls einschreiten. Das tat er dann auch: der Hund rasste also stundenlang an der einen Seite des Unterstandes immer hin und her, hin und wieder sprang er beinahe an zu den Schweinen hinein. Das tat dem aufgeweichten Boden natürlich besonders gut und mit seinen Aktionen verwandelte Hund das gesamte Gelände um den Schweineeinstand in eine gut 15 cm tiefe und 1,5 m breite Schlammgrube. Da kam bei mir Freude auf !!! Zum einen beim Füttern, denn schliesslich musste ich ja durch den Schlamm, um zu den Schweinen zu gelangen. Zum anderen als ich Hobby sah. Aus dem schwarz-weissen Hund war ein komplett graubrauner geworden. Da unsere Hunde die meiste Zeit draussen sind, werden sie nicht gebadet, damit die natürliche Schutzschicht ihres Felles und Haut nicht gestört wird. Was an sich bei den kurzhaarigen Hunden kein Problem ist, doch insbesondere bei dem Border Collie und dem Kaukasischen Hirtenhund hat das fatale Folgen. Beide Hunde haben so ein dichtes Fell, dass wenn man sie baden würde, man Stunden bräuchte, die Hunde trocken zu fönen, falls sie es sich überhaupt gefallen liessen. Hobby hatte ich einmal im Hochsommer gebadet, weil er sich im frischen Mist gewälzt hatte und entsprechend stank. Doch trotz 30 Grad im Schatten war sein Fell selbst am nächsten Tag noch nicht trocken - und Hund stank trotz Unmengen Shampoo noch immer :-( -

.... so sieht Hobby normalerweise aus, wenn er seinem Zweitjob als Therapiehund nachgeht (hier wurde er in einen Rollstuhl gesetzt, damit die Bewohner eines Altenheimes, die oft selbst im Rollstuhl sitzen, besser ihre Feinmotorik trainieren können. Sie haben dem Hund nicht nur einen ihrer Sonnenhüte umgebunden, sondern sein Fell auch noch mit alles möglichen Haarschmuck geziert. Geduldig liess er es über sich ergehen, wie ihm Zőpfchen gebunden wurden, er kleine Rattenschwänze bekam und Herr Hund's Haar mit rosane Klämmerchen gefasst wurde . Die alten Leute hatten sichtlich Spass und wurden regelrecht aus ihrer Lethargie gerissen. Manche konnten sich selbst noch nach Wochen an seinen Namen erinnern, wenngleich sie auch sonst fast alles vergassen. Und mir scheint, Hobby hatte auch seinen Spass dabei .... )


Doch nun zurück zum gestrigen Geschehen. Herr Hobby war nach seiner getanen "Arbeit" so müde, dass ich ihn beinahe ins Haus tragen musste. Ich versuchte so gut es ging, den Schlamm aus seinem Fell zu entfernen, doch als ich heute morgen aufwachte, stellte ich fest, dass meine gestrigen Bemühungen von zweifelhaften Erfolg gekrönt waren. Das komplette Haus sieht aus, als hätte man einen Sandeimer ausgekippt. Der Hund ist zwar in Teilen noch immer graubraun, doch ein Teil des Schlamms muss wohl während seines Schlafes vor dem Ofen getrocknet sein und fiel aus dem Fell. Unsere Hunde taten daraufhin ihr Bestes, um den feinen Sand im ganzen Haus zu verteilen - und ich muss sagen. "es ist ihnen sehr gut geglückt !" - so und nun muss ich mit Eimer und Besen wieder " klar Schiff " machen ......

copright Juletta Günther

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