Freitag, 16. Oktober 2015

"Unsere kleine Farm" - 2015-10-15

Wir sind von unseren Viechern ja schon Einiges gewöhnt, zum Beispiel,

- dass Bella genau weiss, dass um 3.30 Uhr der Wecker schellt, sie kurz vorher protestierend um Einlass ersucht, dann Herrchen genau beobachtet und wenn er sich anzieht, dann verschwindet sie kurzerhand ins Schlafzimmer und lässt sich auf seiner Bettseite auf ihrer Decke nieder. Doch wehe er kommt zurück! Dann knurrte sie schon einmal, nach dem Motto: "Hier bin jetzt ich und Du musst zur Arbeit" - Am Wochenende, wenn wir schlafen wollen, müssen wir sie früher reinlassen. Sie schleicht dann ins Zimmer, schaut immer wieder Männe an und trollt sich wieder.

- dass Hunde und Katze gegenseitig Fellpflege betreiben und Zecken bei den Katzen gar keine Chancen haben, da Hund sie mit Sicherheit entfernt. Und Hobby lässt sich von unserem getigertem Kater in den Schlaf massieren. Der Kater hat Gefallen daran, mit seine Vorderpfoten in dem langem Hundefell Milchtreten zu machen, um sich dann auf dem Hund zum Schlafen nieder zu legen.

- dass Katz von Hund und umgekehrt lernen, was zwar nicht immer von Erfolg gekürt ist. So schaffte es Buddy, ein grosser Schäferhundmix, nicht unbedingt, die Mauer hoch zu klettern, darauf balancieren dann schon eher. Sein Versuch, genauso wie die Katze auf meinen Schoss zu klettern, war dann nur noch lustig. Vorderpfoten hoch, Kopf unter meinen Arm geschmiegt und dann sollten die Hinterpfoten nachkommen, doch Hund war schlichtweg zu gross und zu lang - so blieb es nach unzähligen Versuchen und meinem Tränen Lachen bei halben Hund auf dem Schoss.

- dass Buddy mich während meiner Deutschlandreise so vermisst hat, dass er danach drei Nächte lang in mein Bett schlich, ohne dass ich es bemerkte. Erst als ich mich wunderte, dass mein "Männe" auf der anderen Seite von mir liege und er über Nacht reichlich haarig geworden sein muss, entdeckte ich, dass der grosse Hund, der Länge nach neben mir lag und schnarchte.

- dass unsere drei Ganster den Geruch von frischer Wäsche lieben und wenn ich nicht aufpasse, nicht nur die Wäsche von der Leine holen, sondern sich auch genüsslich in dem Wäschekorb nieder lassen.

- dass jeder Hund eine andere Technik hat, ein Ei zu öffnen: der eine wirft es auf den Boden bis es bricht, der andere beisst hinein und schleckt es dann aus, der nächste beisst einfach drauf und isst es im Gesamten.

- dass es bei allen Tiere Dumme und Schlaue gibt, so hat Balou seinen Apfel und seine Nüsse in seine Hundehütte getragen, um sie dort zu verspeisen, während die anderen sie aus dem Schlamm des regenaufgeweichten Bodens pulten.

- dass Buddy Autofahren liebt und am liebsten den ganzen Tag im Auto bliebe, während Bella nach schon 500 m das grosse Kotzen bekommt und Bundas gar undicht wurde.

- dass Katzen Mais lieben, aber ich nicht "amused" darüber bin, wenn sie sich über meine mühsam gesammelten Pilze machen oder gar die frisch getrockneten mopsen.

- dass alle Hunde sich rührend um ein kleines Lamm gesorgt haben, das mit der Flasche aufgezogen werden musste und es tagelang gesucht haben, als es dann leider gestorben ist. Oder Hobby der ewig getrauert hat, als wir seinen Schweine-Freund geschlachtet haben. Hund und Schwein spielten immer miteinander. Ähnlich wie es später ein Hase mit dem Hund tat.

- dass Hobby als Hütehund alles hüttet was in seinem Hütebereich ist, doch die Enten und Gänse haben das noch nicht verstanden und protestieren lautstark, wenn er sie bei "Gefahr" in ihren Stall treiben will.

- dass bei uns irgendwie jede Tierart Ausreisser in ihren Reihen haben, die jede noch so kleine Chance nutzen, um auszubüchsen. Woher die wissen, wo irgendwo im Zaun eine schwache Stelle ist, wo sie durch können, ist mir ein Rätsel. Auch müssen die sich untereinander verständigen: " Hőr mal Schwein, da kannst Du den Zaun hochdrücken und kommst an die leckeren Äpfel - ich war auch schon dort" (sagt die Ziege) oder Katze zum Hund  "Komm wir spielen im Maisfeld oder klauen beim Nachbarn die Schuhe von der Terasse"

- dass Katze eines frühen Sonntagmorgens mit einer Maus in der Schnauze triumphierend  in mein Bett sprang und sie dort fallen liess. So schnell, war ich wohl mein Leben lang noch nie aus dem Bett gekommen ;-) um anschliessend in schallendes Gelächter auszubrechen. Des Rätsels Lösung: Katze hatte irgendwo in der Nachbarschaft einer anderen Katze die Plüschspielzeugmaus geklaut.

- das Buddy als junger Hund grundsätzlich nur die linken Schuhe zerfressen hat und mit Vorliebe die von mir.

- dass unser Hundebär Wasser liebt, in jeden Eimer stieg und darin baden wollte (was bei einem so grossen Hund, selbst als Welpe kaum möglich war) weshalb er auch ein Kinderplantschbecken bekam. Während Buddy bei den ersten Regentropfen in seine Hundehütte verschwindet.

- dass es beim Füttern eine regelrechte Karavane gibt:  Herrchen voran, dann hintereinander, Schafe, Ziegen, Schweine (als die noch frei herum liefen), das Federvieh und am Schluss der Hütehund.  Alles im Entenmarsch ;-)

- dass Hund und Katz aus einem Napf fressen.

ABER: neu war, dass sie auch bei der Futterbeschaffung gemeinsame Sache machen !!!

Gestern hat unser getigerter Kater den Brotschrank geöffnet. Unser Hundebär hat daraufhin ein ganzes Brot heraus geholt und gemeinsam haben sie es dann verspeist. - ... und wir hatten für den Tag und für's Frühstück kein Brot. Jetzt heisst es Brotschrank sichern oder Brot woanders aufbewahren.

copright Julietta Günther

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