Mittwoch, 7. Oktober 2015

"Unsere kleine Farm" - 2015-10-07

Wer keine Arbeit hat, der schafft sich Junghunde an oder ausgewachsenen Hunde mit eigenem Dickkopf oder am Besten beides, dann kommt mit Sicherheit keine Langeweile auf. ;-)) Wir haben beides ! Nicht nur, dass unsere Junghunde "Ganster" uns immer wieder beschäftigen. Sie brauchen natürlich auch Erziehung. Dies alleine braucht schon einiges an Zeit und Geduld. Die älteren brauchen auch ihre Beschäftigung, Erziehung und Führung. Dabei ist es auch noch wichtig, dass man sich mit den unterschiedlichen Wesen der Hunde auseinander setzt. Der eine kann nicht springen, der andere dafür umso höher. Der eine ist strohdoof, der andere hingegen total intelligent und obendrein noch raffiniert. Bei einem ist Erziehung hoffnungslos: ein Ohr rein, das andere wieder heraus: da halfen selbst jede Menge Salami nichts: der Hund kann bis heute noch nicht "platz machen" - der bleibt stur sitzen, selbst wenn alle um ihn herum bereit flach fliegen und ihnen die Lefzen von der Salami zabbern. Frei nach Wilhelm Busch " Nein Platz machen tue ich nicht, ich mache nicht Platz ! - aber die Salami fresse ich doch !" ;-)

Aber nun zurück zur Arbeit, die unerwartet einen ereilt, wenn man Hunde im Haus hat. Vor ein paar Tagen haben mir unsere Ganster eine besondere Überraschung bereitet. Diese Rabauken haben es geschafft, die 240 l  volle Mülltonne umzukippen. Doch damit nicht genug: sie haben den kompletten Inhalt im gesamten Garten verteilt, aber nicht ohne alles in ca. 5x5 cm grosse Teile zu zerfleddern. Ich war gefühlte Stunden zugange, die Müllfetzen wieder einzusammeln und musste feststellen, dass Müll aufsammeln alles andere als eine angenehme Arbeit ist :-( igitt !!  Allerdings tauchen aus irgendeinem nicht erfindlichen Grund auch heute noch immer wieder irgendwelche Fetzen auf. Vielleicht hatten sie sie eingegraben wie einen Knochen als Reserve für beschäfigungslose Zeiten. Mich jedenfalls hält diese Form der Bewegungsterapie auf Trab, insbesondere, wenn einer der Ganster mit einer ihrer Beutestücke in der Schnauze davon rennt und ich hinterher jage.  Frauchen jagt Hund, oder besser gesagt Müll ;-)

Manchmal schafft man sich aber auch durch die eigene Unaufmerksamkeit zusätzliche Arbeit. - Wir haben einen Foxterrier namens Jojo, der uns zugelaufen ist. Den Namen hat er nicht ohne Grund. Er ist ein Foxterrier und wie eben solche, verfügt er über einen schier unerschöpflichen Bewegungsdrang. Der kleine Hund schafft es ohne Unterlass, eine Stunde wie ein Bekloppter im Garten herum zu rasen oder aber eine halbe Stunde wie ein Jojo auf und ab zu springen. Meistens sind wir eher ko als dieses Energiebündel. Normalerweise hätten wir uns keinen Jagdhund angeschafft. Es wäre mit Sicherheit wegen unseren Hühnern, Enten, Gänsen und anderen Tieren nicht die richtige Wahl gewesen. Ein Foxi ist nun einmal ein Hund mit einem ausgeprägten Jagdinstinkt und mehrerer dieser Hunde schaffen es, ein Wildschwein zu erlegen. Obendrein hat er einen kamikaze ähnlichen Mut, mit dem er auch schon mehrfach losgestürmt ist und  Streit zwischen unseren grossen Hunden schlichten wollte. Dies hat ihm mittlerweile einige Blessuren und die Feindschaft zu allen unseren Rudelführern eingebracht. Jojo ist schon reichlich doof! Auf der einen Seite ist er ein grosser Schisshase, aber auf der anderen stürmt er ins Getümmel, wenn die Grossen sich streiten. - Aber der kleine Kerl hat auch ein grosses Herz und so kümmert er sich, wider Erwarten rührend um unsere Katzen, schläft sogar Seite an Seite mit ihnen. Auch mit den anderen Tieren, mit Ausnahme der grossen Hunde, klappt es erstaunlicher Weise ohne Probleme. (Bis auf das, dass er einmal unsere Schafherde in den Nachbarort gehezt hat und wir die Schafe teilweise nach Hause tragen mussten, weil sie so erschöpft waren ... - man gönnt sich ja sonst nichts ;-) ) Nachdem bei uns immer wieder irgendwelche Tiere stranden, blieb also auch Jojo bei uns. Doch mit seinem Dickschädel und erheblicher Eifersucht ist sein Erziehungsstand noch ziemlich weit in den Kinderschuhen, zumal er die ersten Monate mehr oder minder als Streuner unterwegs war und die Gesetze der Strasse gelernt hat. Doch jetzt wieder zurück zum Eigentlichen. Heute musste ich Jojo kurzseitig einsperren, doch ich hatte nicht daran gedacht, dass in dem gleichen Raum auch ein voller 15 kg Sack Hundetrockenfutter stand. Seinen Frust hat Jojo dann an dem Sack ausgelassen ! Als ich Jojo wieder raus lassen wollte, traf mich fast der Schlag. Der grosse Sack in lauter kleine Schnipsel zerfezt und die Hundetaps grosszügig verteilt. ... eine halbe Stunde Arbeit und ein kleiner Hund, der mich mit einem Ausdruck ansah, als wolle er sagen  wie " das haste nun davon !"

copyright Julietta Guenther

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